Stadtnachricht

125.000 Besucher in der Forscherfabrik


OB Bernd Hornikel begrüßte zur Jubiläumsfeier

Vor fünf Jahren, im Februar 2018, hatte die Stadt Schorndorf mit der Forscherfabrik absolutes Neuland betreten. In Kooperation mit der Experimenta in Heilbronn entstand in Schorndorf eine Einrichtung, „die deutschlandweit ihresgleichen sucht“, betonte Oberbürgermeister Bernd Hornikel bei der Jubiläumsfeier am vergangenen Freitag. Seit der Eröffnung haben sich 125.000 Besucherinnen und Besucher in der Forscherfabrik aufgeschlaut. Eine Zahl, die sich sehen lassen kann, und das Interesse an dem anerkannten außerschulischen Lernort in Baden-Württemberg ist nach Corona größer denn je.

Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, MdL, sagte in ihrer Videoansprache: „Die Forscherfabrik ist zu einem beliebten Aushängeschild für MINT-Bildung in der Region Stuttgart geworden. Wir wollen die erfolgreiche Arbeit auch in den kommenden Jahren gemeinsam fortsetzen. Mit einer Projektförderung in Höhe von 30.000 Euro pro Jahr soll der Ausbau der digitalen Anwendungen und die Einrichtung einer neuen Klimawerkstatt ermöglicht werden. Wir sehen dies als wertvolle Investition in unsere Kinder.“ Die Förderung bezieht sich auf die Jahre 2023 und 2024.

Neben der Landesförderung war und ist es vor allem die große finanzielle Unterstützung der Stifterfamilie Kelch, der Sponsoren und das große Engagement von Claus Paal, IHK-Präsident der Bezirkskammer Rems-Murr gewesen, die den Bau der Einrichtung in Schorndorf überhaupt erst möglich gemacht haben. Claus Paal setzte sich in seiner aktiven Zeit als CDU-Landespolitiker für Schorndorf ein. „Mein Ziel war es eigentlich, zehn solcher Satelliten der Experimenta in Baden-Württemberg zu eröffnen, aber schon allein der Standort Schorndorf brauchte viel Überzeugungsarbeit.“

Nach Corona stellt uns die aktuelle Zeit erneut vor große Herausforderungen, sagte die neue Geschäftsführerin der Experimenta Prof. Bärbel Renner in ihrer Rede. „Gerade jetzt müssen wir den Kindern Freude an Wissen vermitteln, am Entdecken und Erleben, damit sie nicht in Schockstarre verfallen.“

GeburtstagswochenendeScience-Entertainer Joachim Hecker

Genau dieser Appell wurde einen Tag später direkt in die Tat umgesetzt. Für das Geburtstagswochenende hatte sich das Team der Forscherfabrik ein abwechslungsreiches Programm ausgedacht. Samstag gab es zwei Science-Shows der Experimenta aus Heilbronn. Der Edutainer schlüpfte in die Rolle eines aufbrausenden Wissenschaftlers und führte so Kinder und Erwachsene spielerisch und mit viel Humor an Physik und Chemie heran. Außerdem waren Emma und Gottlieb, die überlebensgroßen Maskottchen der Forscherfabrik in der Ausstellung unterwegs und wurden für das ein oder andere Foto angehalten.

Auch am Sonntag fanden zwei Wissens-Shows statt, mit dem Diplom-Ingenieur und Science-Entertainer Joachim Hecker. Er bezog Kinder und Eltern in seine Experimente ein. Besonders gut kam der menschliche Stromkreis an. Eine einfache Batterie war dafür auf einem Bleistift angebracht und mit einem Lautsprecher verbunden. Beim Berühren der Bleistift-Enden schloss sich der Stromkreis und ließ einen Ton erklingen. Als Abschluss des Experiments fassten sich elf Kinder an den Händen und leiteten den Strom. Wenn nur ein Kind die Hand des Nachbarkindes losließ, verstummte der Lautsprecher. „Tolle Show! Ich konnte mir danach auch noch einen Tipp von Herrn Hecker für den Unterricht holen,“ freute sich eine Besucherin und Lehrerin über die anschauliche Weise der Wissensvermittlung.

Die Labore, in denen sonst die Kurse für Schulklassen und Kindergartengruppen stattfinden, waren an beiden Tagen geöffnet und wurden von vielen wissbegierigen Kindern und (Groß-)Eltern besucht. Im Sparkassenlabor tanzten die Kinder vor einer Leinwand, auf der sich ihre bunten Riesenschatten abzeichneten und im Wolfgang-Kelch-Labor wurden Steine bis unter die Decke zu raffinierten Türmen gestapelt. Ein rundum gelungenes Geburtstagsfest.