Stadtnachricht

Friedhöfe im Wandel


Luftbild des Friedhofs Weiler

Die Friedhöfe verändern sich stärker als je zuvor. Gab es früher fast ausschließlich die klassischen Erd- und Urnengräber, gibt es heute zahlreiche Bestattungsmöglichkeiten. Und wie immer, wenn das Angebot größer wird, wird die Wahl der passenden Grabstätte für einen persönlich immer schwieriger.
Mittlerweile wird bei der Grabwahl zu 70 Prozent ein Urnengrab gewählt. Lediglich 30 Prozent wünschen sich noch ein Erdgrab. Dieser Trend wird sich in den nächsten Jahren fortschreiben und die Nachfrage nach Urnengräbern weiterhin steigen. Mit rund 400 Bestattungen im Jahr auf allen Schorndorfer Friedhöfen, sind auch die Gewerke wie Bestatter, Steinmetze und Gärtner täglich auf den Friedhöfen anzutreffen. In den kommenden Ausgaben von Schorndorf Aktuell möchte die Stadt Schorndorf ein Blick hinter die Kulissen geben und aufzeigen, wie sich die Arbeit dieser Gewerke sowie die Aufgaben der Stadtverwaltung verändert haben.

Arbeit der Bestatter

Vor allem die gesellschaftlichen Veränderungen machen sich bei den Bestattern bemerkbar, insbesondere bei der Nachfrage nach der Serviceleistung. Die Angehörigen haben höhere Ansprüche und Erwartungen an die Bestattungsinstitute als früher.
Lag vor einigen Jahren nur noch ein Telefonat zwischen dem Trauergespräch und der Beerdigung, sind es heute mehrere Gespräche, E-Mails sowie Nachrichten über WhatsApp. Das Portfolio an Bestattungswaren wie Särgen, Urnen, Bestattungswäsche ist in den letzten Jahren gewachsen. Generell lässt sich sagen, dass der Wunsch nach Individualität deutlich größer geworden ist. Beispielsweise werden Trauerfeiern individueller gestaltet, was den Beratungs- und Zeitaufwand der Bestatter selbstverständlich erhöht. Man könnte gar meinen, die Bestatter führen ein kleines Event-Managementbüro.
Mehr Individualität gibt es mittlerweile auch bei der Grabauswahl. Die große Auswahl an Bestattungsmöglichkeiten ist eigentlich sehr positiv. Das Treffen einer Entscheidung für die Angehörigen ist dadurch aber schwieriger, vor allem wenn der Verstorbene keine Wünsche geäußert hat.
Die Bestattungsinstitute sind sich einig: Gerade weil es so viel Auswahl gibt und jeder eigene Wünsche und Vorstellungen hat, ist es wichtig sich mit dem Thema des Todes schon zu Lebzeiten auseinanderzusetzen. Hierdurch können die Angehörigen in der schweren Zeit sehr entlastet werden. In dieser Ausnahmesituation tun sich diese dann in der Entscheidungsfindung viel leichter und können sich mit der eigenen Trauer befassen. Nicht nur die eigenen Wünsche zu äußern, sondern auch eine finanzielle Absicherung kann die Angehörigen unterstützen. Beispielsweise durch eine Bestattungsvorsorge oder den Erwerb einer Grabstätte zu Lebzeiten.
Was für Bestatter alltäglich ist, fällt vielen Menschen schwer, denn viele befassen sich nicht gerne mit den unangenehmen Dingen im Leben. Der Tod eines geliebten Menschen gehört hier leider dazu.

Grabwahlomat

Um sich ganz einfach und unverfänglich mit dem Thema Vorsorge und Grabauswahl zu beschäftigen, gibt es den Grabwahlomat für die Schorndorfer Friedhöfe auf der Webseite der Stadt unter www.schorndorf.de/grabwahlomat.
Anhand von wenigen Fragen wird man durch die Auswahl der verschiedenen Grabarten geführt, sind es mittlerweile doch über 20 verschiedene. Am Ende werden einem die Grabarten empfohlen, die am ehesten auf die Antworten zutreffen. Der Grabwahlomat ersetzt keine umfängliche Beratung durch das Team der Friedhofsverwaltung, kann jedoch schon etwas weiterhelfen und Licht ins Dunkle bringen. Selbstverständlich stehen die Bestattungsinstitute jederzeit für Beratungsgespräche zur Verfügung.