Stadtnachricht

Friedhöfe im Wandel


Große Grabplatten werden durch kleine ersetzt.

Der Wandel auf den Friedhöfen und der damit steigenden Tendenz zur Urnenbestattung macht sich bei den Steinmetzbetrieben und Friedhofsgärtnereien sehr bemerkbar. Früher waren Familiengrabstätten üblich, oft sogar dreifach- oder vierfachbreite Gräber. Entsprechend groß waren dann auch der Grabstein, die Grabausstattung und die Bepflanzung. Eine üppige und nach Jahreszeit entsprechende Bepflanzung waren selbstverständlich.

Grabstätten sind nach wie vor eine wichtige Anlaufstelle für Hinterbliebene und helfen bei der Trauerbewältigung. Der Name auf einem Grabstein sowie eine schön angelegte Grabstätte gewähren eine Nähe zum Verstorbenen.

Trend zu kleinen Grabplatten

Gerade in der heutigen Gesellschaft, in welcher die Familie oftmals über die ganze Welt verteilt wohnt, wird ein gemeinsamer Trauerort sehr geschätzt. Aufgrund großer Entfernungen wird es jedoch umso schwieriger eine regelmäßige Grabpflege zu gewährleisten.

Aus diesem Grund werden zunehmend pflegearme Bestattungsformen gewählt. Baumgräber, Rasengräber, Urnenstelen oder gepflegte Gemeinschaftsgräber werden immer beliebter. Für die Steinmetzbetriebe bedeutet dies eine höhere Nachfrage an kleineren Schrift- und Namensplatten sowie weniger Bedarf an großen und aufwendigen Grabsteinen.

Nur noch wenig Blumen Nur noch wenig Blumenschmuck.

Ähnlich ist es auch mit der Bepflanzung einer Grabstätte. Weniger bis keinen Pflegeaufwand bedeutet auch für die Friedhofsgärtnereien große Veränderungen. Wohin mit großen Blumenkränzen und Gestecken bei einem kleinen Urnengrab? An einigen Grabstätten ist keine Bepflanzung vorgesehen, so dass die Gärtnereien auch weniger in Anspruch genommen werden. Der Fokus liegt mittlerweile auf einem geringen Pflegebedarf anstatt auf einer repräsentativen Grabstätte. Sowohl Steinmetzbetriebe als auch Friedhofsgärtnereien verzeichnen hierdurch rückläufige Umsätze.

Was jedoch zunehmender in den Vordergrund rückt, sind intensive Beratungs- und Verkaufsgespräche. Grabsteine, Grabausstattungen und Bepflanzungen waren schon immer individuell gestaltet. Der Wunsch zu noch außergewöhnlicheren Gestaltungen ist daher zeitintensiver und durch die große Auswahl an Möglichkeiten fühlen sich viele Hinterbliebene überfordert. Die Steinmetzbetriebe und Friedhofsgärtnereien sagen ganz klar: Wenn man sich vorab informiert und die Wünsche zum Beispiel im kleinen Kreis der Familie bespricht, falle es den Hinterbliebenen leichter, sich zu entscheiden. Die Zufriedenheit hinterher sei deutlich größer.

Da ein Todesfall in der Familie oft zu finanziellen Schwierigkeiten führen kann, ist es auch ratsam, für eine Beerdigung vorzusorgen. Es muss nicht immer ein Vorvertrag sein, wichtig ist bereits die Auseinandersetzung mit dem Thema. Oft besteht der Wunsch den Platz der letzten Ruhe gemeinsam mit dem/der Partner/in oder der Familie zu gestalten und auszuwählen. Die Steinmetzbetriebe und Friedhofsgärtnereien beraten gerne über die verschiedenen Angebote und Vorsorgemöglichkeiten.

Grabwahlomat

Um sich ganz einfach und unverfänglich mit dem Thema der Vorsorge und Grabauswahl zu beschäftigen, gibt es den Grabwahlomat für die Schorndorfer Friedhöfe auf der Webseite der Stadt unter www.schorndorf.de/grabwahlomat. Anhand von wenigen Fragen wird man durch die Auswahl der verschiedenen Grabarten geführt, sind es mittlerweile doch über 20 verschiedene. Am Ende werden einem die Grabarten empfohlen, die am ehesten auf die Antworten zutreffen.

Der Grabwahlomat ersetzt keine umfängliche Beratung durch das Team der Friedhofsverwaltung, kann jedoch schon etwas weiterhelfen und Licht ins Dunkle bringen.