Stadtnachricht

Sonntagsführung im Stadtmuseum


Was passierte in Schorndorf während der NS-Zeit? Die offene Sonntagsführung „Schorndorf in Nationalsozialismus und Nachkriegszeit“ geht dieser Frage auf den Grund. Eberhard Abele, ehemals Geschichtslehrer und Leiter des Kompetenzzentrums für geschichtliche Landeskunde, führt am Sonntag, 23. April, um 15 Uhr, durch das Stadtmuseum. Seit mehreren Jahren erforscht er die Schorndorfer Stadtgeschichte unter dem Hakenkreuz und wirkte an der Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag der Deportationen der Sinti und Roma am vergangenen Freitag mit.

Zunächst geht es in der Führung um die Folgen der Machtübernahme 1933. Wie verliefen Kindheit und Jugend im Dritten Reich? Wie lief in Schorndorf die Gleichschaltung ab? Wie verbreitete sich die nationalsozialistische Ideologie über neue Medien wie das Radio? Die Zeit des Zweiten Weltkriegs ist ebenfalls Thema und es stellt sich die Frage, ob und wo Schorndorf vom Luftkrieg betroffen war. Was passierte mit politischen Gegnern sowie mit jüdischen und Sinti-Familien? Eberhard Abele erarbeitete in den vergangenen Jahren die Biografien vieler vom NS-Regime verfolgter Personen und geht auf diese in seiner Führung ein. Der politische Übergang zur Demokratie, Mangelwirtschaft und der Umgang mit Flüchtlingsströmen kennzeichnen die Nachkriegszeit, die abschließend behandelt wird.
Die Führung dauert etwa eine Stunde und kostet vier Euro pro Person. Eine Anmeldung ist nicht notwendig.