Stadtnachricht

Gegen Rechts abgegrenzt


Ein Bekenntnis gegen den Rechtsextremismus haben am Freitagabend rund 400 Menschen (so die Schätzung der Polizei) abgelegt. Sie trafen sich zur kreisweiten Demo auf dem Unteren Marktplatz in Schorndorf.

OB Matthias Klopfer rief dazu auf, aktiv zu werden und nicht wegzuschauen, wenn jemand angepöbelt wird. Dies gelte bei der Arbeit ebenso wie in der Schule oder dem Sportverein. Noch unter dem Eindruck des unfassbaren und menschenverachtenden Brandanschlags in seiner Gemeinde stand Winterbachs Bürgermeister Albrecht Ulrich: "Wir wollen zeigen, dass wir reale Gewalt strikt ablehnen." Vor allem dürfe Gewalt gegen Ausländer in den Gemeinden kein Thema mehr sein. Vielmehr gelte es, ein Zeichen der Zusammengehörigkeit zu setzen. Die multikulturelle Gesellschaft sehe man in keiner Weise als Bedrohung an, sondern als riesige Chance.

Multikulturell und recht unterschiedlich zusammengesetzt war auch die versammelte Truppe. Da standen die mit Kopftüchern bedeckten islamischen Frauen neben jungen Gymnasiasten, grüne Stadträte neben den Kollegen der CDU, Gewerkschaftsmitglieder neben Abordnungen von Vereinen und Jugendgruppen. Sie hielten einfache, aber auch kunstvoll gestaltete und teils recht bunte Plakate, Spruchbänder und Tafeln in die Höhe. Auf ihnen war beispielsweise folgendes zu lesen: "Für Vielfalt, gegen Rassismus" (Juze Welzheim), "Sport gegen Gewalt und Fremdenfeindlichkeit" (VfL Winterbach), "Weiler schaut hin", oder etwas länger: "Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen - Keine Toleranz für Nazis."

Letzteren macht man in Winterbach durch eine praktische Maßnahme das Leben ein bisschen schwerer. Laut Bürgermeister Albrecht Ulrich hat die Gemeinde alle Grundstücke von privat gekauft und abgeräumt, auf denen Rechtsradikale ihre Feten abhielten. Nun könne dort keine Fest-Struktur mehr entstehen.