Stadtnachricht

Unternehmen tun schon viel für den Klimaschutz


In Kleingruppen diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die geplanten Maßnahmen zum Klimaschutz.

Welche Bedeutung hat der Klimaschutz für Ihr Unternehmen? Was unternehmen Sie bereits aktuell und perspektivisch in diesem Bereich? Und welche Unterstützung erhoffen Sie sich von der Stadtpolitik?
Um diese Fragen ging es beim zweiten öffentlichen Klimaschutzworkshop, zu dem die Stadt Schorndorf ansässige Unternehmen, Vertreter des Landkreises sowie politische Vertreter eingeladen hatte. Im Fokus standen dabei die Themen Wirtschaft, Versorgung und Entsorgung.
Schnell wurde klar, dass das Thema Klimaschutz mittlerweile in so gut wie allen kleinen, mittleren und großen Unternehmen angekommen ist und viele Schorndorfer Firmen auch schon einen großen und wichtigen Beitrag dazu leisten.
In seinem Impulsvortrag zeigte Christoph Gritsch, Geschäftsführer von Catalent Pharma Solutions, dem größten nicht städtischen Arbeitgeber in Schorndorf, welche Themen im Bereich des Klimaschutzes das Unternehmen in den vergangenen Jahren bereits angegangen hat: Es wurde beispielsweise ein E-Shuttle auf dem Gelände eingeführt, PV-Anlagen auf den Dächern angebracht, die Leuchtmittel durch LEDs ausgetauscht, E-Firmen-Pkws bestell, eine energetische Untersuchung der in die Jahre gekommenen Gebäude durchgeführt und viele Projekte zur Mülltrennung und Abfallvermeidung auf den Weg gebracht.
Dr. Thomas Franco, Geschäftsführer von der Firma Oskar Frech GmbH + Co. KG fand sein Unternehmen in den Ausführungen sehr stark wieder und Arthur Hügler, Geschäftsführer der ASYS Automatic Systems GmbH & Co. KG erläuterte, dass das Thema Klimaschutz und Energieeinsparung schon beim Bau des markanten Firmengebäudes in Stierform eine zentrale Rolle gespielt habe.
Wie also können die Stadtverwaltung und auch die Stadtpolitik die Schorndorfer Unternehmer überhaupt noch unterstützen beim Thema Klimaschutz?

Vernetzung hat hohe Priorität

Ganz oben auf der Wunschliste standen Angebote für die Vernetzung untereinander. Ob im Rahmen des jährlich stattfindenden Handwerkerfrühstücks, eines Gewerbequartiersgesprächs oder einer Wirtschaftsrunde, zu der mal die kleineren und mal die größeren Unternehmen eingeladen werden.
Ebenfalls hohe Priorität hat bei den Unternehmerinnen und Unternehmern das Thema Information und Beratung. Lobend wurde dabei die Energiekarawane erwähnt, die die Stadtverwaltung gemeinsam mit der Energieagentur Rems-Murr gGmbH durchführt und die vom Landkreis-Rems-Murr gefördert wird. Interessierte Unternehmen erhalten hierbei kostenlose Energiechecks. Das Angebot werde aber der großen Nachfrage aktuell nicht gerecht. Die Stadt Schorndorf bemüht sich daher um zusätzliche Angebote, wie zum Beispiel das Projekt KLIMAfit, welches vom Baden-Württembergischem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft gefördert wird und Unternehmen mit Hilfe von Workshops zu den Themen Klimaschutz und nachhaltige Energieversorgung und -nutzung schult.
Einig waren sich die Teilnehmenden auch, dass es klare Vorgaben hinsichtlich Neu- und Umbaumaßnahmen seitens der Stadtverwaltung und der Stadtpolitik brauche. Nur so hätten die Firmen Planungssicherheit.
Oberbürgermeister Bernd Hornikel machte deutlich: „Deutsche Unternehmen können nur dann weiterhin wettbewerbsfähig sein, wenn sie die Möglichkeit haben, sich zukunftsfähig aufzustellen. Dies beinhaltet, die politische Unterstützung der Unternehmen, wenn sie ihre Energiezufuhr auf erneuerbare Energien umstellen wollen, um unabhängig, standortspezifisch und weitestgehend autark arbeiten zu können. Es verlangt aber auch ein administratives Entgegenkommen bei Planungs- und Genehmigungsprozessen und es verlangt die Sicherstellung von Vernetzungs- und Beratungsangeboten.“

Der Maßnahmenkatalog

Im Mittelpunkt des Akteursworkshops stand der städtische Klimaschutz-Maßnahmenkatalog. Dieser enthält insgesamt acht Handlungsfelder, 23 Maßnahmengruppen und 92 Einzelmaßnahmen. Im Rahmen des Workshops wurden hieraus 23 Maßnahmen zu den Themen Beratung und Information, Auf- und Ausbau von Wärmenetzen, energetische Quartierskonzepte für Wohn- und Gewerbegebiete sowie nachhaltige/klimafreundliche betriebliche Mobilität und Abfallvermeidung und -entsorgung diskutiert.
In drei Kleingruppen wurde besprochen, ob die Maßnahmen für Unternehmen passend sind oder ob Maßnahmen fehlen. Die Ideen und Anregungen aus den Gruppen werden nun in den Entwurf der Klimaschutzmaßnahmensteckbriefe eingearbeitet und im Anschluss in ein fertiges Klimaschutzkonzept integriert, das dann dem Gemeinderat zur Abstimmung vorgelegt wird.
Wer sich als Privatperson am Thema Klimaschutz in Schorndorf beteiligen möchte, hat an folgenden drei Workshop-Terminen die Möglichkeit dazu:

  • Freitag, 23. Juni: Bildung, Kommunikation und Kooperation.
  • Freitag, 21. Juli: Erneuerbare Energie, Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen.
  • Freitag, 15. September: Mobilität und Verkehr.

Eine Anmeldung ist erforderlich per E-Mail an klimaschutz(at)schorndorf.de.