Stadtnachricht

Jubiläum der Sprachförderung


Eva Fieweger stellt die Bedeutung von Sprache hervor.

Seit 50 Jahren legt die Schorndorfer Arbeitsgemeinschaft zur Sprachförderung ihren Fokus auf die deutsche Sprache. Die Sprachförderung nach dem Denkendorfer Modell ist ein Konzept, mit dem Kinder aus Zuwanderer- und Flüchtlingsfamilien sowie deutsche Kinder mit erhöhtem Unterstützungsbedarf gefördert werden. „Die Sprachförderung ist ein perfekter Ort, um Sprache gemeinsam in einem geschützten Raum zu üben“, sagte Erster Bürgermeister Thorsten Englert bei der Jubiläumsfeier am Montagabend in der Forscherfabrik.
Mehr als 200 Kinder profitieren in diesem Schuljahr stadtweit an neun Grundschulen von der Sprachförderung. Dabei nehmen sich die Sprachförderkräfte Zeit für Alltagsthemen und individuelle Bedürfnisse der Kinder. Beim Essen, Basteln, Malen und Spielen lernen die Kinder voneinander, erweitern ihren Wortschatz, verbessern ihre Aussprache und entwickeln soziale Kompetenzen.

Als Teil der Jubiläumsfeier, die von den Musikschülerinnen Stella Tú-Ahn Doan an der Harfe und Luise Schick am Violoncello umrahmt wurde, gaben Schülerinnen und Schüler der 2. Klasse der Otfried-Preußler-Grundschule, der 3. Klasse der Schlosswallschule, der 3. und 4. Klasse der Fuchshofschule und der Künkelinschule sowie der 4. Klasse der Schillerschule und der Rainbrunnenschule Einblicke in die Sprachförderung und präsentierten Gedichte und Raps. Zudem arbeitete Eva Fieweger, Dozentin für Sprachförderung am pädagogisch-theologischen Zentrum in Stuttgart, anhand einer Geschichte gemeinsam mit den Kindern die Bedeutung von Sprache heraus. Diese sei wichtig für den Austausch, denn wer andere verstehe und von anderen verstanden werde, fühle sich wohl.
Auch Thorsten Englert ermunterte den Nachwuchs: „Eine Sprache lernt man, indem man sie gebraucht. Lasst euch nicht von der Grammatik, einem Akzent oder Fehlern verunsichern.“ Derweil sprach er allen Beteiligten rund um die beiden Mentorinnen Susanne Schwenk und Angelika Jux ein herzliches Dankeschön aus: „Ohne den wertvollen und leidenschaftlichen Einsatz unserer über 20 ehrenamtlichen Sprachförderkräfte, der beiden Sprachmentorinnen und unserem städtischen Verwaltungspersonal wäre dieses wichtige außerunterrichtliche und kostenfreie Zusatz- und Förderangebot für Kinder in unserer Stadt nicht möglich.“
Der größte Teil der Finanzierung wird derzeit mit Landeszuschüssen in Höhe von rund 30.000 Euro abgedeckt. Zudem wird die Sprachförderung von der Stadt Schorndorf mit einem jährlichen Zuschuss und mit Personalressourcen im Verwaltungsbereich, mit Zuschüssen der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde sowie von lokalen Akteuren mit Sach- und Geldspenden unterstützt.
Wer sich ehrenamtlich in der Sprachförderung engagieren möchte, findet unter www.schorndorf.de/sprachförderung weitere Informationen und Ansprechpartner.