Stadtnachricht

Firma Oskar Frech feiert 60-jähriges Bestehen


Seniorchef Wolfgang Frech

Die Maschinenfabrik Oskar Frech aus Weiler konnte am vergangenen Wochenende ihr 60-jähriges Bestehen feiern. Da bot es sich natürlich an, diese Jubiläums-Feierlichkeiten mit der Einweihung der neuen "Filiale" des alteingesessenen Schorndorfer Familienunternehmens in Plüderhausen zu verknüpfen.

Über 1.200 Gäste, Kunden, Mitarbeiter und ehemalige Mitarbeiter zeigten ihre Verbundenheit mit der Firma Oskar Frech und waren der Einladung von Seniorchef Wolfgang Frech sehr gerne nachgekommen. Kein Wunder, dass Parkplätze im Plüderhäusener Gewerbegebiet "Heusee" am vergangenen Samstag absolute Mangelware waren.

Nachdem Geschäftsführer Dr. Ioannis Ioannidis die Gäste begrüßt hatte und die weltweite Bedeutung der von Frech hergestellten Druckgussmaschinen transparent gemacht hatte - jeder dritte Mensch besitzt ein Gerät in dem Teile eingebaut sind, die auf einer Maschine aus dem Hause Frech gefertigt wurden - übernahm es Seniorchef Wolfgang Frech, die Geschichte der von seinem Vater im Jahre 1949 gegründeten Firma in seiner Rede Revue passieren zu lassen. Angefangen hatte sein Vater Oskar Frech damals in der Waschküche seines Einfamilienhauses in Schorndorf. Heute, 60 Jahre später, hat der Ein-Mann-Betrieb von einst die Ebene "Mittelständischer Betrieb" längst verlassen und ist eine Weltfirma mit Werksniederlassungen in 78 Ländern.

Die Geschichte der Weilermer Firma ist das Paradebeispiel für den typischen schwäbischen Tüftler. Ministerpräsident Oettinger stellte Oskar Frech in seiner Festrede in die Reihe mit Unternehmergrößen wie Gottlieb Daimler, Ernst Heinkel und Andreas Stihl. Ja, er setzte sogar noch eins drauf und bezeichnete das Remstal als die Wiege der baden-württembergischen Industrie.

Dass die Frech-Gruppe, trotz ihrer weltweiten Expandierung den Bezug zu den MitarbeiterInnen in all den Jahren nicht verloren hat, zeigt schon die Tatsache, dass in den letzten zwei Jahrzehnten in keinem Schorndorfer Unternehmen so viel 40-jährige Betriebsjubiläen gefeiert werden konnten wie bei der Firma Frech in Weiler.

Bürgermeister Andreas Schaffer sieht in der Ansiedlung von Frech in Plüderhausen ein starkes Signal für die Wirtschaft in der Region. Gesellschafter und Geschäftsführung hätten sich vor zwei Jahren für diesen Standort entschieden und hätten danach sehr kontinuierlich, zielorientiert und unaufgeregt den neuen Standort bezogen und ihren Bedürfnissen entsprechend umgebaut. Ein moderner Produktions- und Entwicklungsstandort muss eben eine Reihe von logistischen und technischen Voraussetzungen erfüllen.

Als Glanzstück bezeichnete Schaffer den neuen Kommunikationspavillion "Emilie F", benannt nach der Frau des Firmengründers. Nach dem Oskar Frech SeeBad in Schorndorf und dem Oskar-Frech-Platz in Plüderhausen eine weitere Hommage an die beiden Firmengründer.

Schorndorfs OB Klopfer bezeichnete die Expansion von Frech mit dem weiteren Standort in der Nachbargemeinde Plüderhausen in Zeiten wie diesen als einen Schritt in die richtige Richtung. Gleichzeitig habe die Firmenführung damit ein Signal für andere Unternehmer in der Region gegeben.

Frech setzt vor allem auf seine Mitarbeiter, insbesondere auf die jungen. Man investiere in deren Ausbildung und damit in die innovative Zukunft der Firma. Die Mitarbeiter und deren Ausbildung und Weiterbildung sehe man bei der Weilermer Firma als ein wichtiges Gut an. Das sei in wirtschaftlich schlechten Zeiten nicht selbstverständlich, meinte Klopfer. "Sie beteiligen sich am Programm "MuT" (Mädchen und Technik) und bieten das Studium "Industrial Management" an. Daneben pflegen sie Schulpatenschaften und lassen dabei den Technikunterricht in ihren Räumen stattfinden. Praktika und Sprachkurse gehören dabei ebenso dazu. Einfach vorbildlich und zukunftsorientiert, denn ich bin der festen Überzeugung, dass wir nach der Krise einen großen Fachkräftemangel haben werden." Nicht von ungefähr habe die Firma Frech für ihre guten Ideen 2005 den Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg und 2006 den Eberle-Preis für den innovativen Mittelstand erhalten, betonte Klopfer.

Das Zitat von Dr. Richard Weizsäcker, dem ehemaligen Bundespräsidenten "Soziale Marktwirtschaft vollzieht sich nicht in Gesetzbüchern, sondern im Denken und Handeln der Menschen", treffe auf die Firma Oskar Frech voll zu.