CO2-Bilanzierung

Schorndorfs Klima-Bilanz

Eine CO2-Bilanz ist ein wichtiger Baustein eines detaillierten Klimaschutz-Monitorings. Das Ziel einer kommunalen CO2-Bilanz ist die Darstellung des Energieverbrauchs und der Treibhausgas-Emissionen in der Kommune. Sie soll im Idealfall deren Verursacher (Verbrauchssektoren) und die verschiedenen Energieformen (Energieträger) aufzeigen. Basierend auf der CO2-Bilanzierung können Minderungspotenziale berechnet und Schwerpunkte bei der Planung von Maßnahmen zur Reduzierung des Treibhausgasausstoßes innerhalb der Kommune gesetzt werden. Die CO2-Bilanz zeigt somit den IST-Zustand in Schorndorf auf und dient als wertvolle Basis für die kommunalen Klimaschutzprojekte.

Für nähere Informationen zur CO2-Bilanzierung steht Ihnen Klimaschutzmanager Nikolai Licata von der Stabsstelle Klimaschutz und Mobilität gerne unter nikolai.licata(at)schorndorf.de oder unter der Telefonnummer 07181 602-1024 zur Verfügung.

Ergebnisse 2019

Die Stadt Schorndorf hat im Jahr 2022 erstmals eine CO2-Bilanz für das gesamte Stadtgebiet erstellt. Diese wurde gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Für das Bilanzjahr 2019 kann nun detailliert angegeben werden, wie viele Tonnen an klimarelevanten Treibhausgasen in der Kommune innerhalb eines Jahres ausgestoßen werden. Berücksichtigt werden dabei nur die Emissionen, die im Stadtgebiet anfallen (sogenanntes Territorialprinzip).

Die CO2-Bilanzierung zeigt separat auf, welche Verbrauchssektoren und Energieträger jeweils die größten Anteile an den Treibhausgas-Emissionen haben. Hierfür wurden Daten mit einem gesamten Endenergieverbrauch von 706.811 MWh in Schorndorf berücksichtigt und ausgewertet.

Insgesamt lagen die Treibhausgas-Emissionen in Schorndorf im Jahr 2019 bei 219.000 Tonnen CO2-Äquivalenten. Dies entspricht einem jährlichen Ausstoß von ca. 5,5 Tonnen CO2-Äquivalente je Einwohner. Dieser Wert kommt zustande, da für Schorndorf kein Autobahnverkehr und keine großen Industriebetriebe zu berücksichtigen sind. Die Bilanzierung macht deutlich, dass in Schorndorf die privaten Haushalte mit 38 Prozent und der Sektor Verkehr mit 26 Prozent die größten Anteile am Treibhausgasausstoß aufweisen. Auf die kommunalen Liegenschaften entfallen lediglich zwei Prozent der gesamten Treibhausgas-Emissionen.

Balkendiagramm zu den THG-Emissionen nach Verbrauchssektoren in Schorndorf 2019

Balkendiagramm zu den THG-Emissionen nach Verbrauchssektoren in Schorndorf 2019

Die CO2-Bilanzierung liefert auch Informationen zur lokalen Strom- und Wärmeerzeugung, also die Erzeugung, die vor Ort in Schorndorf stattfindet. Im Jahr 2019 wurden lediglich 7,5 Prozent des verbrauchten Stroms in Schorndorf erzeugt. Dieser Wert liegt deutlich unter dem Landes- und Bundesdurchschnitt. In der Wärmeversorgung werden 16,7 Prozent des gesamten Wärmebedarfs primärenergieschonend in Schorndorf erzeugt (Wärmeerzeugung auf Basis erneuerbarer Energien und der Kraft-Wärme-Kopplung), was nahezu den Landes- und Bundesdurchschnittswerten im Jahr 2019 entspricht.

Balkendiagramm zu Stromerzeugung und Stromverbrauch sowie Primärenergieschonende Wärmebereitstellung und Wärmeverbrauch in Schorndorf 2019

Balkendiagramm zu Stromerzeugung und Stromverbrauch sowie Primärenergieschonende Wärmebereitstellung und Wärmeverbrauch in Schorndorf 2019

Für die Bilanzierung wurde das Tool BICO2BW des Landes Baden-Württemberg verwendet. Dieses legt eine einheitliche Bilanzierungsmethodik fest, die dem bundesweit etablierten BISKO-Standard („Bilanzierungs-Systematik Kommunal“) entspricht. Dieser Standard betrachtet grundsätzlich die Sektoren Verkehr, private Haushalte, Industrie („verarbeitendes Gewerbe“), Gewerbe/Handel/Dienstleistungen („Gewerbe und Sonstiges“) sowie kommunale Liegenschaften.

Downloads

CO2-Bilanzierung für die Stadt Schorndorf – Bilanzjahr 2019 (PDF 0,5 MB)