Larissa Berger - Bergerei

Gründung als Quereinsteigerin im Handel und in der Gastronomie

„Nachhaltigkeit ist für uns kein bloßer Trend, sondern unsere Unternehmensphilosophie.“ Mit viel Enthusiasmus, Eigeninitiative, Mut und mit Hilfe von Freunden und Familie gründet und führt Larissa Berger seit 2020 die Bergerei in Schorndorf. Wie die Idee zur Gründung ihres Unverpackt-Ladens mit einem Tagescafé entstanden ist, welche Schwierigkeit sie (als Quereinsteigerin) anfangs hatte und welche Tipps sie angehenden Gründerinnen und Gründern geben möchte – das alles erzählt Larissa Berger im Interview.

„Das Unverpackt-Konzept gab es schon lange, und ich habe es nicht neu erfunden. Ich habe acht Jahre in München gelebt, und dann hat es mich zurück in meine Heimatstadt nach Schorndorf gezogen. Ein Unverpackt-Laden hat mir hier in meiner unmittelbaren Nähe einfach noch gefehlt. Ich hatte in Schorndorf und Umgebung kaum Möglichkeiten, regional und verpackungsfrei einzukaufen.“
„Da ich in Schorndorf verwurzelt bin, wusste ich, dass ich meinen Laden entweder in Schorndorf eröffnen werde oder gar nicht. Ein anderer Standort kam für mich nicht in Frage. Zwischen Schwäbisch Gmünd und Stuttgart gab es zudem noch keinen Unverpackt-Laden oder etwas Vergleichbares. Außerdem passte Schorndorf von der Größe und Struktur ideal in mein Konzept, ich habe hier mein Netzwerk und fühle mich mit der Stadt verbunden!“
„Nachhaltigkeit ist für uns kein bloßer Trend, sondern unsere Unternehmensphilosophie. Ich bin ein Freund von Nachhaltigkeit in allen Bereichen eines Unternehmens – von A bis Z gedacht. Im gesamten Sortiment, in der Lieferkette der Produkte, bis hin zum Verkauf an den Endkunden. Selbst die Ladeneinrichtung kann nachhaltig gestaltet werden. Wir haben zum Beispiel einige Möbel und die Theke vom Vorbesitzer übernommen und upgecycelt, oder die Regalsysteme wurden von meinem Vater gebaut. Auch im Umgang mit unseren Kunden und mit dem Team der Bergerei spielt Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle.“
„Einfach mal machen – Man kann so viel planen, wie man nur will, aber es kommt immer anders. Wenn man nicht einfach mal anfängt und es ausprobiert, auch wenn es noch nicht ganz perfekt ist. JA – einfach mutig sein, den ersten Schritt wagen, es muss nicht gleich alles perfekt sein.“
„Den richtigen Standort und die optimalen Räumlichkeiten zu finden, war für mich die größte Hürde am Anfang. Ich habe mir schon vieles angeschaut, es gab zwar ein paar Leerstände in der Stadt, aber nichts, was optimal geeignet war. Da ich außerdem Quereinsteigerin bin (ich habe BWL mit Schwerpunkt Wirtschaftspädagogik studiert), hatte ich noch wenig mit Handel zu tun und musste mir viel Wissen zunächst aneignen. Ich habe mich viel mit anderen ausgetauscht, Fragen gestellt, Praktika gemacht und aus diesen Erfahrungen gelernt und in einigen Fällen auch entschieden - ich will es anders machen.“
„Wichtig ist in meinen Augen genügend Zeit für die Vorbereitung und Durchführung einzuplanen, eine große Portion Eigeninitiative und viel Energie und das Wissen, im Privatleben zunächst zurückstecken zu müssen. Bei grundlegenden Themen und der Qualität sollte man keine Kompromisse eingehen. In der Bergerei gibt es nur bio-zertifizierte Ware, da mache ich keine Ausnahmen. Wir wollen unseren Kund:innen nur das Beste bieten.

Und - tausche Dich mit anderen Gründer:innen aus! Wenn jemand Fragen hat und an einer Gründung interessiert ist, kann er sich gerne bei mir melden (mail(at)bergerei-schorndorf.de).“