Vorsorge und Verhalten bei Unwetter

Orkane, Tornados, Wirbelstürme, heftige Gewitter, Schneechaos oder Starkregen gehören auch in unseren Breiten zum Jahreslauf. Die Schäden sind Jahr für Jahr immens. Und das nicht nur durch Jahrhundertstürme. Treffen kann es jeden.

Lose Äste, umstürzende Bäume, herabfallende Dachpfannen und Blumenkästen – bei einem Unwetter sollte man sich nicht im Freien aufhalten. Vermeiden Sie insbesondere gefährdete Bereiche wie Wälder. Die Gefahr für Leib und Leben ist zu groß.

Beachten Sie Warnmeldungen und halten Sie sich auf dem Laufenden!

Unwetter, insbesondere schwere Stürme, werden in der Regel einige Tage vorher angekündigt. Informieren Sie sich daher über bestehende Warnmeldungen, beispielsweise auf der Internetseite des Deutschen Wetterdienstes (DWD), damit Sie sich vorbereiten können. Auch über die Warnapp NINA erhalten Sie Warnmeldungen zu Unwetter. Es gibt Vorbereitungen, die einige Vorlaufzeit benötigen und daher bereits umgesetzt werden sollten, wenn keine Unwetterwarnung besteht.

Grundlegende Vorsorge

Das können Sie tun, um besser auf ein starkes Unwetter vorbereitet zu sein:
  • Ergreifen Sie bauliche Maßnahmen, die die Sicherheit Ihres Wohngebäudes bei einem Unwetter erhöhen, oder regen Sie diese bei Ihrer Hausverwaltung, Ihrer Vermieterin oder Ihrem Vermieter an.
  • Bauen Sie sich Stück für Stück einen Vorrat an Lebensmitteln und Getränken auf. Ein solcher Vorrat ist auch bei einem Unwetter nützlich: Ihr Zuhause sollten Sie bei einer Unwetterwarnung möglichst nicht verlassen, auch nicht für Einkäufe.
  • Legen Sie eine Hausapotheke an. So können Sie unnötige Wege zur Apotheke bei Sturmwarnungen vermeiden.
  • Bereiten Sie sich auf einen Stromausfall vor. Bei schweren Stürmen kann es passieren, dass umstürzende Bäume Stromleitungen beschädigen. Sorgen Sie vor, indem Sie beispielsweise ein batteriebetriebenes Radio, Taschenlampen und Kerzen vorhalten.
  • Bereiten Sie Ihr Notgepäck und Ihre Dokumentenmappe vor. Bei einem Sturm können auch Gebäude stark beschädigt werden, sodass sie einsturzgefährdet sind. Oder das Unwetter wird von starken Regenfällen begleitet, die zu Überschwemmungen führen. Dann kann es sein, dass Sie Ihr Zuhause schnell verlassen müssen. Mit Notgepäck und Dokumentenmappe haben Sie alles Wichtige sofort griffbereit.
  • Dokumentieren Sie Ihr Eigentum durch Fotos. Das kann hilfreich sein, wenn es bei Unwetter zu Schäden kommt und Sie Ihre Versicherung in Anspruch nehmen möchten. Die Fotos können Sie beispielsweise auf einem Datenträger digital sichern und in Ihr Notgepäck packen oder analog Ihrer Dokumentenmappe beilegen.

Eine Unwetterwarnung - was nun?

  • Wichtigste Regel: Zuhause bleiben! Versuchen Sie, Verabredungen oder Termine zu verschieben und, falls es möglich ist, Home-Office-Regelungen in Anspruch zu nehmen.
  • Prüfen Sie Ihre Vorkehrungen: Muss Ihr Lebensmittelvorrat aufgefrischt werden? Haben Sie ausreichend Ersatzbatterien für Ihre Taschenlampe? Versuchen Sie dringende Besorgungen zu erledigen, bevor das Unwetter beginnt.
  • Sichern Sie bewegliche Gegenstände im Außenbereich gegen Sturmböen, beispielsweise Fahrräder oder Gartenmöbel.
Ratgeber und praktische Checkliste zum Download auf bbk.bund.de

Oberste Regel: Zuhause bleiben

Herabstürzende Äste oder Dachziegel, umherfliegende Gegenstände - bei einem schweren Sturm sind Sie im Freien vielen Gefahren ausgesetzt. Versuchen Sie daher Ihr Zuhause nur in Notfällen zu verlassen. Zuhause können Sie weitere Vorkehrungen treffen, um sich zu schützen:
  • Schließen Sie bei Hagel und Wirbelstürmen die Fenster, Roll- oder Fensterläden und halten Sie sich von ungeschützten Öffnungen fern.
  • Wenn noch ausreichend Zeit ist, sichern Sie draußen bewegliche Gegenstände wie Gartenmöbel, Fahrräder etc.
  • Suchen Sie einen innen liegenden Raum im Erdgeschoß auf. Meiden Sie jedoch Kellerräume, da diese sehr schnell von Wasser geflutet und zu lebensbedrohlichen Fallen werden können.
  • Meiden Sie Räume mit großer Deckenspannweite wie zum Beispiel Hallen.
  • Nehmen Sie empfindliche Geräte vom Netz oder verwenden Sie einen Überspannungsschutz. Entsprechende Geräte gibt es im Handel.
  • Trotz aller Vorsicht kann es vorkommen, dass Sie von einem Unwetter überrascht werden, wenn Sie gerade nicht zuhause sind. Handeln Sie richtig, um sich zu schützen:

Im Freien

  • Meiden Sie ungeschützte Orte, an denen Sie von Hagel oder von vom Sturm mitgerissenen Gegenständen getroffen werden könnten.
  • Suchen Sie Schutz in einem Gebäude und meiden Sie bei starken Stürmen Hallen mit großen Deckenspannweiten.
  • Bei Hagel legen Sie sich, wenn es nirgendwo Schutz gibt, mit dem Gesicht auf den Boden und schützen Sie Kopf und Nacken mit den Händen!
  • Suchen Sie bei Gewitter Schutz in einem Gebäude. Wenn kein schützendes Gebäude in Sicht ist, gehen Sie mit eng zusammen stehenden Füßen, möglichst in einer Mulde, auf den Fußballen in die Hocke.
  • Meiden Sie bei Gewitter offenes Gelände, Berggipfel, Bäume, Türme, Masten, Antennen und lehnen Sie sich nicht an Zäune.
  • Halten Sie bei Gewitter zu Überlandleitungen einen Mindestabstand von 50 Metern ein.
  • Vermeiden Sie bei Gewitter die Berührung von Gegenstände mit Metallteilen wie Regenschirme und Fahrräder.

Im Auto

  • Im Auto sind Sie bei Gewitter sicher. Bleiben Sie also im Fahrzeug, aber berühren Sie keine blanken Metallteile.
Wenn das Unwetter vorüber ist, sollten Sie einige Punkte beachten, um sich und andere nicht zu gefährden.
  • Ist jemand verletzt, leisten Sie Erste Hilfe und rufen Sie gegebenenfalls den Rettungsdienst 112.
  • Wenn Ihr Wohngebäude stark beschädigt ist, bleiben Sie draußen und betreten Sie es erst wieder, wenn es von Fachleuten freigegeben wurde.
  • Wenn das Dach stark beschädigt ist, bleiben Sie vom Haus ausreichend weit entfernt. Rufen Sie die Feuerwehr 112 an.
  • Achtung! Wenn durch Überflutung, zum Beispiel im Keller, Heizöl oder andere gefährliche Substanzen freigesetzt worden sind, rufen Sie die Feuerwehr 112 an.
  • Vorsicht beim Betreten überfluteter Keller, es besteht die Gefahr eines Stromschlags, wenn der Hausanschlusskasten im Keller untergebracht ist.
  • Nehmen Sie elektrische Geräte nur in Betrieb, wenn sie nicht feucht geworden sind.
  • Vor dem Aufräumen sollten Sie genau kontrollieren und dokumentieren, was zum Beispiel durch Wassereinbruch oder Glasbruch beschädigt oder zerstört worden ist.
  • Vorsicht beim Betreten von Wäldern! Auch nach einem Sturm besteht dort die Gefahr, von herabstürzenden losen Ästen oder umgeknickten Bäume verletzt zu werden. Befolgen Sie die Anweisungen von Behörden und informieren Sie sich im Zweifel bei Ihrer Gemeinde, ob ein Betreten sicher ist.

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Quelle: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe