Reinhold Maier wurde am 16. Oktober 1889 in Schorndorf geboren. Er besuchte sowohl die Volksschule als auch die Lateinschule in Schorndorf. Sein Studium der Rechtswissenschaften wurde durch den beginnenden 1. Weltkrieg unterbrochen, so dass Maier erst im Jahre 1921 sein Studium mit der Promotion abschließen konnte.
Schon im Jahre 1919 wurde er Parteisekretär der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) in Stuttgart, 1924 deren Landesvorsitzender. An die Jahre des 1. Weltkrieges, an dem er als Kriegsfreiwilliger teilnahm und auch mehrfach ausgezeichnet wurde, schloss sich auch eine Zeitperiode im Leben des Reinhold Maier an, die ganz dem Kampf gegen den Nationalsozialismus verschrieben war. Von 1929 bis 1933 war er Wirtschaftsminister des Landes Württemberg, er gehörte auch dem Reichstag 1932/33 an.
Nach dem im Reichstag beschlossenen Ermächtigungsgesetz, dem Reinhold Maier im Übrigen wie die meisten seiner Zeitgenossen zugestimmt hat (wenn auch aus unterschiedlichen Motiven), zog er sich aus der Politik zurück. Die Jahre unter der Herrschaft der Nazis verbrachte Maier als Rechtsanwalt.
Der Zusammenbruch des Dritten Reiches und die daraus resultierenden chaotischen Zustände in Deutschland führten dazu, dass die amerikanische Besatzungsmacht Ende 1945 Maier als Ministerpräsidenten des Landes Württemberg-Baden einsetzte. Aber Maier war keine Marionette der Besatzungsmächte. Des öfteren scheute er auch nicht die Kontroverse, um das schwer angeschlagene Land aus dem Nachkriegselend schneller herauszuführen.
Bis zum Zusammenschluss der süddeutschen Länder im Jahre 1952, führte Maier die Landesregierung an. Er wurde so der erste Ministerpräsident des neuen Landes Baden-Württemberg. Als Folge des Bundestagswahlsiegs der Christlich Demokratischen Union (CDU) im Jahre 1953, trat Maier dann aber von seinem Amt zurück. Dies bedeutete aber nicht den Rückzug ins Privatleben, sondern Reinhold Maier mischte weiterhin aktiv in der Politik mit, zum Beispiel als Mitglied des Bundestages in den Jahren 1953 bis 1956 und 1957 bis 1959. In den Jahren 1957 bis 1960 wirkte Maier außerdem als Bundesvorsitzender der Freien Demokratischen Partei (FDP).
Als Anerkennung seiner Verdienste, ernannte die Freie Demokratische Partei (FDP) Reinhold Maier zum Ehrenvorsitzenden auf Lebenszeit, des weiteren wurde Maier zum Ehrenbürger von Welzheim und seiner Heimatstadt Schorndorf (16. Oktober 1949) ernannt.
Dr. Reinhold Maier verstarb am 19. August 1971.