Stadtnachricht

Eine große Trauergemeinde begleitete den Verstorbenen auf seinem letzten Weg. Mit ihm hat Schorndorf einen äußerst engagierten Mitbürger verloren, der mit seinem jahrzehntelangen unermüdlichen kommunalpolitischen Einsatz und seinen großen Verdiensten für das Gemeinwesen die Geschicke der Schorndorf prägte. Über 32 Jahre lang setzte der Verstorbene sich als Mitglied der SPD-Faktion mit großem Sachverstand aktiv im Gemeinderat zum Wohl seiner Mitbürgerinnen und Mitbürger ein.

Der Mensch und seine Verdienste

Frieder Stöckle war Gestalter, Mahner, Streiter, einfach ein ganz besonderer Mensch mit vielen teils ungewöhnlichen Facetten. Seinen Einsatz und seine Heimatverbundenheit zeigte er auf vielfältigste Weise. Unvergessen bleibt deshalb auch sein Engagement für den Kinderspielplatzverein Schorndorf, den Heimatverein Schorndorf, das Kulturforum Schorndorf, die Schorndorfer Schreibwerkstatt und die Abendrealschule Schorndorf sowie sein Einsatz für die Städtepartnerschaft mit Kahla in Thüringen. Für sein vielfältiges Engagement wurde Stöckle zuletzt im Januar 2015 durch Kultusminister Andreas Stoch mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.

Frieder Stöckle, betonte OB Matthias Klopfer in seiner Trauerrede, bleibe ein außergewöhnliches und unvergessliches Vorbild für ihn – ja für alle Schorndorfer. Er habe in ihm einen Universalgelehrter voller Begabungen, Erfahrungen und Kenntnisse gesehen. So viele Facetten hätten in seinem Leben Rolle gespielt. Frieder Stöckle habe wahrlich so viel geschaffen, dass seine Gedanken und Werke allen in Schorndorf stets erhalten bleiben würden. Sein Freund Frieder sei ein begeisterter Tischler und Bildhauer mit viel Talent, Liebe und Sinn für die Kunst und die Erhaltung des traditionellen Handwerks gewesen. Tief mit seiner Heimatstadt verwurzelt und verbunden, sei er Schorndorf stets treu geblieben und habe sich sehr für die Geschichte seiner Heimat interessiert. Auch die historische Innenstadt sei ihm stets besonders am Herzen gelegen – ebenso wie Musik, Kunst und Kultur. So habe er sich in jungen Jahren maßgeblich beim Aufbau des Clubs Manufaktur engagiert, habe beim Bildhauersymposium mitgewirkt und sich im Kulturforum Schorndorf eingebracht.

Wie Zeitzeugen ihn sehen

Dr. Werner Lempp, Ehrenbürger und langjähriger CDU-Stadtrat: „Auch wenn ich in den Sitzungen des Gemeinderates häufig den Äußerungen von Herrn Dr. Stöckle nicht zustimmte, so habe ich andererseits seinen großen persönlichen Einsatz auf vielen Gebieten der Schorndorfer Sozial- und Kulturpolitik sehr bewundert. Dieses große Engagement und seine Fachkenntnisse auf vielen Gebieten machte seine Arbeit im Gemeinderat sehr wertvoll für das ganze Gremium und für die Stadt Schorndorf.“

Stadtrat Werner Neher (Bündnis 90/Die Grünen): „Frieder Stöckle war ein liebenswürdiger Kollege im Gemeinderat. Ohne sein Wirken wäre unsere Kulturlandschaft in Schorndorf nicht das, was sie heute ist. Seine praktische, zupackende Art bei der Gestaltung von Kinderspielplätzen hat für die nachfolgenden Generationen Wertvolles hinterlassen. Jeden Tag, wenn ich am Piratenschiff vorbeifahre, denke ich daran.“
Stadtrat Karl-Otto Völker: „Die SPD-Gemeinderatsfraktion hat Dr. Frieder Stöckle sehr viel zu verdanken: Von 1980 bis 2012 prägte er die kommunalpolitische Arbeit der Schorndorfer SPD maßgeblich mit. Vor allem in der Kultur- und Jugendarbeit, aber auch bei der Aufarbeitung der Stadtgeschichte hat Frieder Stöckle bleibende Spuren hinterlassen. Er war ein Multitalent und hat sich mit seinem herausragenden Engagement große Verdienste in seiner Heimatstadt erworben.“

Peter Erdmann und Gerhard Nickel: „Frieder Stöckle war Ideengeber und Kulturschaffender, der vieles angestoßen und bewirkt hat. Oft seiner Zeit voraus, Utopien verfolgend, musste er vom Gemeinderat auch manchmal eingebremst werden. Im Kinderspielplatzverein hat er Bleibendes für seine Heimatstadt geschaffen.“

Seine Auszeichnungen

Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande, Träger der Landesehrennadel, Inhaber des Verdienstabzeichens in Gold des Städtetages und Inhaber der Städtischen Verdienstmedaille in Gold.


Allseits strahlende Gesichter: Frieder Stöckles Piratenschiff im Stadtpark bekam einen neuen „Jolly Roger“.