Stadtnachricht

Schorndorf ist Fairtrade-Stadt


"Schorndorf ist Fairtrade-Stadt", diese gute Nachricht verkündete am Mittwoch letzter Woche Helmut Hess von der Steuerungsgruppe "Fairtrade-Stadt Schorndorf" der Lokalen Agenda 21.

Hess konnte dabei Manfred Holz, den Fairtrade-Ehrenbotschafter begrüßen, der extra nach Schorndorf gekommen war, um Oberbürgermeister Matthias Klopfer die Urkunde zu überreichen.

"Wir freuen uns sehr und sind natürlich auch ein bisschen stolz, dass wir jetzt Mitglied in der internationalen Familie der Fairtrade- Towns" sind, gestand Helmut Hess, "und dass wir in Deutschland zur Gruppe der ersten 200 Fairtrade-Städte gehören. Wir erhalten diese Auszeichnung sogar eine Woche vor unserer Landeshauptstadt Stuttgart!"

In der Daimlerstadt sei im Bereich des "Fairtrade" in letzter Zeit einiges geschehen, berichtete Hess. Inzwischen würden 16 Geschäfte eine Anzahl von Waren, auch Blumen, aus dem "Fairen Handel" anbieten. Fünf Cafés und Restaurants schenken Fairtrade-Produkte aus. Vier Schulen, vier Vereine, die Katholische und die Evangelische Kirchengemeinde verwenden und verkaufen Fairtrade-Produkte.

Fairtrade-Stadt

Auch die Stadtverwaltung schenkt schon seit langem nur noch fair gehandelten Kaffee aus, beziehungsweise brüht auch in der MitarbeiterInnen Teeküche ausschließlich Fairtrade-Kaffee auf. Darüber hinaus gibt es in den Sitzungen des Gemeinderats und seiner Ausschüsse nur fair gehandeltes Obst und ansonsten regionale Bio-Produkte.

"Auch in ihrer Stadt sind sicherlich 99 Prozent aller Konsumenten gegen ausbeuterische und gesundheitsgefährdende Kinderarbeit, gegen mittelalterliche Arbeitsverhältnisse und Entlohnung auf Plantagen, in Steinbrüchen und in Fabriken", mutmaßte Manfred Holz, "wahr ist aber auch, dass wir doch alle mehr oder weniger auch Schnäppchenjäger sind. Wir erleben die Zerstörung unseres Planeten, wir sehen das Elend einer Milliarde hungernder Menschen und auch die Hoffnungslosigkeit einer Jugend ohne Zukunftsperspektive. Dazu können wir nicht schweigen. Unsere Glaubwürdigkeit steht da auf dem Spiel. Die Reichen werden reicher und die Armen zahl-reicher. Die Zeit ist deshalb reif für ein grundlegendes Umdenken mit dem Streben nach Nachhaltigkeit. Zukunft gestalten, statt Zukunft verwalten, und bitte nicht global und lokal denken, aber fatal handeln." Mit den Worten: "Wenn auf der Welt so viel geteilt würde wie auf Facebook, dann gäbe es keine Armut", übergab er OB Klopfer die Fairtrade-Auszeichnung.

Ein strahlender Oberbürgermeister Matthias Klopfer meinte, nachdem er die Urkunde in Händen hielt: "Der Gemeinderat hat mit seinem Beschluss am 25. Oktober 2012 die Weichen für die Bewerbung gelegt. Schorndorf ist jetzt auch Fairtrade-Stadt. Darüber freuen wir uns sehr. Ich danke den Menschen in Schorndorf, die unsere Stadt auf dem Weg dorthin vorangebracht haben. Mein Dank geht auch an die Steuerungsgruppe, in der Aktive der Lokalen Agenda und des Weltladens ,el mundo , der Stadtverwaltung, aus den Parteien, dem Gemeinderat, dem Einzelhandel, der Gastronomie, den Schulen, den Kirchen und den Vereinen engagiert mitgearbeitet haben.