Stadtnachricht

Endspurt für den Verkehrsentwicklungsplan


Bürgerworkshop zum Verkehrsentwicklungsplan
Die Teilnehmer brachten sich bei vier Planfällen mit ihren Ideen ein.

Zu Beginn des dritten Workshops zum Verkehrsentwicklungsplan blickte Werner Frey vom Planungsbüro gevas auf die bereits durchlaufene Analysephase zurück.

Vor allem die Unfallanalyse war sehr spannend. Im Jahr 2014 gab es im Stadtgebiet 491 Unfälle. Die meisten davon ereigneten sich in den Monaten März, Juni und Oktober. Auf die Woche gesehen, ist der Mittwoch der unfallreichste Tag, auf den Tag gesehen, passieren die meisten Unfälle am Nachmittag und in der Dämmerung. Erstaunlich ist, dass die Unfälle zum Wochenende hin abnehmen. Die meisten polizeilich aufgenommenen Unfälle sind Einbiegen-/ Kreuzen-Unfälle, häufig Rechts-vor-Links-Regelungen. An der Gmünder Straße ereigneten sich hauptsächlich Abbiege-Unfälle. Unfälle unter Alkoholeinfluss gab es 2014 in Schorndorf nur wenige. In der Innenstadt sogar nur einen. Glücklicherweise gab es keinen Unfall mit Getöteten und nur wenige mit Schwerverletzten. Von den 491 Unfällen handelte es sich vorwiegend um Unfälle mit PKW-Beteiligung. Bei fast 160 ist der Unfallbeteiligte unbekannt, zum Beispiel wegen Fahrerflucht. Bei 13 von 19 Fahrradunfällen war auch ein PKW beteiligt. Die drei Unfallschwerpunkte sind Benzstraße/Nikolaus-Otto-Straße, Kahlaer Platz und Errenteria Platz. Nach der Unfallstatistik kam Werner Frey zum Verkehrsmodell. Hier wurde die Verkehrserzeugung, Verkehrsverteilung, Verkehrsmittelwahl und eine mögliche Verkehrsumlegung beleuchtet. Spannend ist hier beispielsweise, dass der Individualverkehr in der gleichen Zeit viel mehr Bereiche erreichen kann als der Öffentliche Verkehr. Gemeinsam mit Manfred Beier, Leiter des Fachbereichs Stadtentwicklung und Baurecht, stelle Frey den Verkehrsleitbild-Vorschlag der Stadtverwaltung vor.

Daraufhin konnten sich die Teilnehmer an vier Planfällen mit gewünschten Maßnahmen einbringen. Hier die Übersicht:
  • Leistungsfähiger Innenstadtring: Reduzierung des Verkehrs vor dem Bahnhof; Umlegung auf Grabenstraße; Konflikt mit Pausenhof der Berufsschule; Kennzeichenerfassung in Rosenstraße; wo kann ein Radweg verlaufen; Verlagerung der Straße Hammerschlag; Querspange Gmünder Straße - Göppinger Straße; Optimierung Kreisverkehr am Reinhold-Maier-Platz; Schlichtener Straße bei Künkelinschule in beide Seiten befahrbar machen.
  • Ertüchtigung Straßennetz: Umfahrung Miedelsbach; Aus-/Umbau Grabenstraße; Beseitigung Schlaglöcher; Umgehungsstraße für Weiler; verkehrsberuhigter Bereich; „Schaufahrten“ vor Bahnhof bekämpfen; Entlastung Reinhold-Maier-Kreisel; Schaffung eines Bypasses am Tuscaloosa-Kreisel.
  • Hierarchisierung Straßennetz: Prüfung der Auswirkungen von Tempo 50/30, 40/30 und 30/30.
  • Attraktivierung ÖPNV und Nichtmotorisierter Individualverkehr: bessere und weiter Querungen über Straßen; Tempo 30 in Grabenstraße; Erweiterung Fußgängerzone auf Unteren Marktplatz und Johann-Philipp-Palm-Straße; bessere Möglichkeiten der Fahrradmitnahme im ÖPNV; sicherere Unterführungen.
Das weitere Vorgehen im Verkehrsentwicklungsplan: Die Maßnahmen und Planfälle werden zusammengestellt und bewertet. Nach der Abstimmung mit der Verwaltung werden die Ergebnisse im Verkehrsbeirat und im Gemeinderat vorgestellt.