Stadtnachricht

Reise in die Remstal Gartenschau 2019


Remstal Gartenschau
Das Remstal als unendlicher Garten – auch in Schorndorf soll bis 2019 viel wachsen.

„Unter dem Motto „Lasst Ideen sprießen“ hat die Stadt Schorndorf mit Unterstützung des Büro Grips im April mit der Ideensammlung begonnen. Rund 150 Teilnehmer haben sich in das Projekt mit eingebracht“, führte Julia Geiger, Leiterin des Fachbereichs Kommunales, Öffentlichkeitsarbeit, Kultur und Tourismus, in der vergangenen Gemeinderatssitzung in das Thema Remstal Gartenschau in Schorndorf ein.
Nachfolgend ein Überblick über die Themeninseln, Verwaltungsanträge und Gemeinderatsbeschlüsse.

Themeninsel 1: Sportpark Rems

Die Teilnehmer der Bürgerbeteiligung wünschten sich für diesen circa 13,6 Hektar großen Bereich unter anderem einen Strand oder Sitzstufen an der Rems, Floße oder Wasserfahrzeuge sowie die Renaturierung der Rems. Auch eine Fußgängerbrücke über die Rems/Wieslauf wurde häufig gewünscht.
Der Antrag der Verwaltung für diesen Bereich umfasste die Zustimmung zu einer Mehrfachbeauftragung zur Gestaltung des Spielplatzes im Sportpark, einen Prüfauftrag des Gemeinderats an die Verwaltung die McArena im Jahre 2019 so umzurüsten, dass sie für Veranstaltungen genutzt werden kann sowie die Zustimmung zum Bau einer Fußgängerbrücke zum ASGI/CVJM-Gelände, zum Beispiel Bau einer Seilbrücke. Während die ersten beiden Punkte ohne große Diskussion beschlossen wurden, führte Punkt drei zu einem regen Meinungsaustausch, da viele Stadträte der Menung waren, dass die bestehende Verkehrsbrücke ausreiche. Peter Erdmann, FDP/FW fand aber, dass eine Seilbrücke nicht in Konkurrenz zu einer Verkehrsbrücke stehe und viele Fußgänger anlocken könnte. Schlussendlich entschied das Gremium die Änderung des Wortlauts des Verwaltungsantrags auf „Zustimmung zur Planung im Rahmen einer Mehrfachbeauftragung zum Bau einer Fußgängerbrücke zum ASGI/CVJM-Gelände“ und beschloss diesen mit elf Gegenstimmen.

Ergänzung: Baurenwasen

Als ergänzende Maßnahme schlug die Verwaltung vor, den Bereich Baurenwasen, zwischen der Gottlob-Bauknecht-Straße und der Mittleren Brücke mit auf zu nehmen. Herbet Schuck, Leiter des Fachbereichs Tiefbau erklärt: „Der Baurenwasen bietet eine ausreichende Fläche, circa. 3,9 Hektar, mit einem Wehr, die man sehr gut für die Gartenschau nutzen könnte. Auch die Renaturalisierung der Rems könnte hier prima umgesetzt werden.“

Für den Bereich Baurenwasen hatte die Verwlatumng folgende Anträge: Zustimmung zur Renaturierung der Rems im Zusammenhang mit der Überplanung des Gebietes Baurenwasen, zum Beispiel Zugang zur Rems durch Strand oder Sitzstufen. Aufnahme des Bereichs Baurenwasen in die Gartenschauplanungen und die Aufnahme des Bereichs Baurenwasen in die Mehrfachbeauftragung. Alle drei Anträge wurden einstimmig vom Gemeinderat beschlossen.

Themeninsel 2: Grafenberg

Der Grafenberg ist aktuell schon ein beliebtes Ausflugsziel für Schorndorfer Bürger. Dennoch gab es auch hier wärend der Bürgerbeteilungsmaßnahme zahlreiche Wünsche und Ideen. So zum Beispiel einen Turm oder eine Aussichtsplattform, einen Weinlehrpfad, die Aktivierung des „Stäffelesweges“ sowie eine Gastronomie und ein Grillplatz am Grafenberg.
Die Anträge der Verwaltung lauteten zu dieser Themeninsel: Zustimmung zu einer Mehrfachbeauftrag zur Gestaltung einer Aussichtsplattform und zum Bau eines Turms samt Zuwegung durch den Weinberg. Zustimmung zur Einrichtung eines Weinlehrpfades. Zustimmung zu einer temporären gastronomischen Nutzung auf dem Grafenberg. Aufnahme des gesamten Grafenbergs in die Mehrfachbeauftragung. Vorallem der mögliche Turm auf dem Grafenberg spaltete das Gremium. Iris Greiner, CDU machte deutlich: „Ich bin gegen den Bau eines Turmes.“ Ingo Sombrutzki, ebenfalls CDU, ergänzte: „Ich finde es unnötig auf eine tolle bestehende Aussichtsplattform noch einen Turm zu bauen. Sinnvoller ist es doch, die Plattform auszubauen. Man sollte hier Schorndorf nicht mit Schwäbisch Gmünd vergleichen.“ Peter Erdmann, FDP/FW meinte, man könne einen Turm gut mit Spenden aus der Bürgerschaft finanzieren. Nadia Pagano von den GRÜNEN erklärte dem restlichen Gremium:“ Bei der Bürgerbeteiligung gab es vielfach den Wunsch nach einem Turm. Ich fände es den Bürgern gegenüber nicht fair, diesen sofort aus der Planung heraus zu nehmen.“ Julia Geiger, Leiterin des Fachbereichs für Kommunales, Öffentlichkeitsarbeit, Kultur und Tourismus meinte, dass sowohl Turm als auch Aussichtsplattform häufig angesprochen und hoch bepunktet worden sind in den Workshops. Daher würde sich die Verwaltung über die Zustimmung des Gemeinderates freuen. Der Einrichtung eines Weinlehrpfades und der temporären gestronomischen Nutzung auf dem Grafenberg wurde einstimmig zugestimmt. Der erste Antrag der Verwaltung wurde zu „Zustimmung zu einer Mehrfachbeauftragung zur Gestaltung einer Aussichtsplattform oder dem Bau eines Turms auf dem Grafenberg samt Zuwegung durch den Weinberg“ geändert und daraufhin mit elf Gegenstimmen beschlossen.

Themeninsel 3: Marktplatz und Innenstadtbereich

Ebenfalls sehr beliebt bei den Bürgern in der Beteiligungsmaßnahme war der Innenstadtbereich mit dem Marktplatz. Ein sehr belebter und gut erreichbarer Bereich. Hier wurden mehr Sitzgelegenheiten gefordert, ebenso die Begrünung aller Fenster am Marktplatz, ein mobiler Skyliner und die Aktivierung des Bauerngartens. Der Marktplatz solle ein zentraler Aufenthaltsort sein und zwischen der SchoWo und den Weintagen als Veranstaltungsfläche zur Verfügung stehen.

Die Verwaltung stellte den Antrag, zur Gestaltung der Gartenschaubereiche ab Mitte 2016 zeitlich befristet einen Landschaftsplaner einzustellen. Iris Greiner, CDU gab zu Bedenken, dass man wenn man den Marktplatz als Veranstaltungsfläche langfristig nutzen wolle, den Wochenmarkt berücksichtigen müsse. Bei einer Verlegung auf den unteren Marktplatz oder auf den Archivplatz wären weder die Marktbeschicker glücklich, noch die Autofahren, für die dann wichtige Parkplätze in der Innenstadt weg fallen würden. Dem Verwaltungsantrag wurde einstimmig zugestimmt.

Themeninsel 4: Schlosswallgüter

Die Schlosswallgüter sind einerseits ein Naherholungsgebiet und bieten andererseits viele innenstadtnahe Parkplätze. Eine Idee war daher, ein Autogarten mit vielen saisonal bepflanzten Autowracks. Außerdem soll der bereits bestehende Spielplatz zu einem außergewöhnlichen Spielbereich für Kinder aufgewertet werden. Auch Veranstaltungen im Schlosshof und Ruhezonen sowie Erholungsflächen wurden vorgeschlagen.
Die Verwaltung beantragte die Zustimmung zu einer Mehrfachbeauftragung zur Gestaltung des Spielplatzes in den Schlosswallgütern und die Aufnahme des gesamten Bereichs in die Mehrfachbeauftragung. Beiden Anträgen stimmte der Gemeinderat einstimmig zu.

Themeninsel 5: Stadtpark

Momentan ist der Stadtpark von außen nicht als solcher erkennbar. Dies sollte sich laut Bürgermeinung im Zuge der Remstal Gartenschau 2019 ändern. Ideen dazu gibt es viele: mehr Sitzgelegenheiten, ein Barfußpfad und Aktivgeräte für Senioren, Nutzung des Areals für Veranstaltungen wie beispielsweise einer Serenade am See.
Ohne große Diskussionen wurde dem Antrag der Veraltung, Aufnahme in die Mehrgachbeauftragung, einstimmig zugestimmt.

Themeninsel 6: Alter Friedhof und Feuersee

Der Alte Friedhof gilt als Ruheoase in der Stadt. Der Feuersee gibt im Moment kein schönes Bild ab und wurde daher als studentisches Projekt ausgeschrieben. Zusätzlich zu diesen Entwürfen gaben auch die Stadträte Iris Greiner und Andreas Schneider ein Konzept ab. Der Aufnahme dieses Konzeptes in die Mehrfachbeauftragung wurde zugestimmt. Für den Alten Friedhof wünscht man sich einen Ort der Ruhe und Besinnung, der Baumbestand soll erhalten bleiben und die Kapelle für weitere Veranstaltungen genutzt werden können. Oberbürgermeister Matthias Klopfer konnte Stadträtin Andrea Sieber, GRÜNE, die Angst nehmen, dass dort in Zukunft Jazzkonzerte veranstaltet werden. „Natürlich werden die Veranstaltungen in ruhiger Atmosphäre stattfinden.“ Peter Erdmann, FDP/FW ergänzte: „Beim Alten Friedhof sollte man nicht päpstlicher sein als der Papst. Bisher haben alle Veranstaltungen dort dem Rahmen Rechnung getragen.“
Auch hier wurde dem Antrag der Verwaltung, Aufnahme Alter Friedhof in die Mehrfachbeauftragung zugestimmt. Beim Feuersee soll der Vorschlag von Greiner und Schneider ebenfalls in die Mehrfachbeauftragung gegeben werden.

Themeninsel 7: Interkommunale Projekte

Da es sich um eine interkommunale Gartenschau handelt, dürfen natürlich auch interkommunale Projekte nicht fehlen. Vorgeschlagen wurden zum Beispiel eine Rad-Allee, Deutschlands längster Kunst(rad)weg auf 80 Kilomtern 80 Kunstwerke und ein „Gartennetzwerk“ - Öffnung privater Gärten Remstalweit.
Für das Kunstprojekt stellte die Verwaltung den Antrag, dem Kulturforum Schorndorf einen einmaligen Sonderzuschuss für die Remstal Gartenschau 2019 zu gewähren – 28.000 Euro für 2017 und 15.000 Euro für 2019. Das Gremium stimmte zu.

Themeninsel 8: Interkultureller Garten

Aus dem Vorschlag der Bürgerschaft, einen interkulturellen Garten anzulegen wurde eine eigene Themeninsel. Die Verwaltung stellte den Antrag, diesen Garten im Bereich der Kleingartenanlagen, südlich des Sportpark Rems anzulegen.

Stadtrat Ingo Sombrutzki, CDU forderte, den interkulturellen Garten in das Gebiet Baurenwasen zu integrieren und keine zusätzliche Fläche dafür zu schaffen.
Doch der Gemeinderat entschied sich mit einer Gegenstimme und drei Enthaltungen für den Antrag der Verwaltung.

ZiegeleiSee/Oskar Frech SeeBad

Die Stadtwerke Schorndorf Bäderbetriebe haben bereits signalisiert, sich auch aktiv in die Remstal Gartenschau 2019 einzubringen. Für die kommenden Jahre ist die Erweiterung der Terrasse, der Sauna, des Bades und der Bau eines Parkdecks geplant. Auch eine Seebühne soll installiert werden, die als zentrale Veranstaltungsbühne genutzt werden kann.

Röhm-Areal

Da 200 Meter der Rems mitten durch das Röhm fließen, möchte Eigentümer Dr. Groß das Areal zur Gartenschau weiter ausbauen. Schwerpunkt wird die Sanierung der Wasserwerkstatt sein, um diese als Veranstaltungsfläche nutzen zu können. Auch ein Gastronomiebereich mit Freifläche an der Rems soll geschaffen werden. Weitere Vorschläge sind ein Amphietheater, ein Bach-Blüten-Garten, eine Skulpturenausstellung sowie eine Inszenierung der Rems durch Lichtkunst.

CVJM-Gelände/ASGI

Die Schorndorfer Kirchen könnten sich vorstellen auf dem CVJM-Gelände Gottesdienste im Grünen zu feiern. Mit einer Seilbrücke könnte das Gelände gut mit dem Sportpark Rems verbunden werden.

Güterbahnhof

Momentan ist der Güterbahnhof noch in der Auswahl als möglicher neuer Standort der Stadtbücherei. Sollte sich der Gemeinderat für diesen Standort entscheiden, könnte nach der Entkernenung dort ein „Blumenbahnhof“ entstehen. Sollte der Gemeinderat sich für den Standort Stadtpark entscheiden, könnte dort ebenso der Rohbau genutzt werden.

Bürgerprojekte

Da auch das Engagement verschiedender Bürgergruppierungen unterstützt werden soll, schlug die Verwaltung vor für Bürgerporjekte einen seperaten Etat zur Verfügung zu stellen. Denkbar wären circa zehn Projekte mit je 10.000 Euro. Der Gemeinderat beauftragte die Verwaltung, einen Vorschlag zur Unterstützung der Bürgerprojekte zu erarbeiten.

Veranstaltungsplanung

Zum festen Bestandteil eines Gartenschaukonzepts gehört die Belebung der gesamten Stadt. Auch in Schorndorf soll es 2019 ein buntes Veranstaltungsangebot geben. Zentrale Orte sollen vor allem das Oskar Frech SeeBad/Ziegelei SeeBad und der Marktplatz sein. Zur Erarbeitung eines Veranstaltungkonzeptes soll Ende 2016/Anfang 2017 ein Agenturpitch erfolgen.

FInanzierung

Einstimmig zugestimmt hat das Gremium den Investitionsmaßnahmen für die Remstal Gartenschau 2019 in Höhe von vier Millionen Euro, plus einer Million Euro Zuschuss für den Durchführungshaushalt im Jahr 2019. Für die Mehrfachbeauftragungen wurden zusätzliche Haushaltsmittel in Höhe von 60.000 Euro für das Jahr 2016 beschlossen.