Stadtnachricht

Großes Engagement: Schorndorf hilft


2015-12-12_Schorndorf-hilft_01
Schorndorf hilft unterstützt nicht nur das DRK und organisiert Kleidung, sondern schon auch mal ein Fitnessgerät.

Was Ende August mit der Facebook-Gruppe „Schorndorf hilft“ gestartet ist, ist inzwischen die Informationsplattform im Internet für Menschen, die sich in der Flüchtlingshilfe in Schorndorf engagieren wollen. Die Webseite www.schorndorf-hilft.de dient dazu, Hilfsanfragen und -angebote zusammenzubringen, und so finden sich zum einen tagesaktuell die Bedürfnisse, die derzeit über Spenden abgedeckt werden können. Zum anderen gibt es umfangreiche Infos rund um die Flüchtlingshilfe, über Projekte und Initiativen und die unterschiedlichen Ansprechpartner zu einzelnen Themenfeldern.

Breite Basis an Hilfsbereitschaft schaffen

„Unser Ziel ist es, mit Schorndorf hilft eine breite Basis an Hilfsbereitschaft zu schaffen, denn wer hilft, kann nicht dagegen sein“, erklärt Jürgen Dobler, Gründer von Schorndorf hilft, sein Engagement. Angefangen hatte es mit der Frage von DRK-Chef Josef Herbert, wie sich Obst für die Flüchtlinge organisieren lässt, die in der Festhalle in Haubersbronn leben. Jürgen Dobler sprang in die Bresche und organisierte das Obst - ebenso wie kurz darauf die erste Kleidung für die jungen Männer. „Wir haben sehr schnell festgestellt, dass die Spendenbereitschaft bei den Schorndorferinnen und Schorndorfern enorm hoch ist“, so Dobler. Und so gründete er zunächst die Facebook-Gruppe, um mit Hilfe der sozialen Medien möglichst schnell möglichst viele Menschen zu erreichen. Mehr als 1.700 Personen sind in Facebook inzwischen mit Schorndorf hilft verbunden. Alsbald galt es, die Hilfsanfragen und -angebote noch besser und vor allem bedarfsgerecht zu koordinieren: Das war der Startschuss für www.schorndorf-hilft.de, ein virtueller Marktplatz, wie Dobler erklärt. Hinzu kam außerdem die Kooperation mit der Stadtverwaltung und die Zusammenarbeit - neben dem DRK - mit den einzelnen bestehenden Hilfsinitiativen, wie beispielsweise dem AWO Tafelladen und dem Zauberfaden, aber auch mit Onlineinitiativen in den Nachbargemeinden.

Eine, die sich von Beginn an maßgeblich bei Schorndorf hilft engagiert, ist Margid Eisele. Während Jürgen Dobler sein breites Netzwerk in der Stadt für die gute Sache nutzt und kräftig die Werbetrommel rührt, bestückt Margid Eisele die Internetseite. „Je genauer wir den Bedarf kommunizieren, umso effektiver ist die Hilfe“, erklärt sie. Seien es spezielle Kleidergrößen, die gerade gefragt sind, oder spezielle Lebensmittel, die der Schorndorfer Tafelladen braucht, Margid Eisele aktualisiert die Infos tagesaktuell. Außerdem gibt es einen Veranstaltungskalender, eine Übersicht über Geldspendemöglichkeiten, eine Sparte mit Neuigkeiten sowie Tipps für Helfende. Beide betonen, keine ideologischen oder politischen Themen auf der Seite diskutieren zu wollen, „aber der direkte Austausch mit den Menschen wird immer wichtiger“, weiß Eisele.
Bei ihr selbst sei der Wunsch, zu helfen, sehr schnell da gewesen, erzählt Eisele. „Die Berichterstattung rund um die Flüchtlingskrise hat mich tief beeindruckt, als Mutter insbesondere die Bilder über die zerrissenen Familien und das Leid der Kinder.“ Bei Schorndorf hilft sei sie dann eher durch Zufall gelandet: „Ich war zuvor schon auf der Suche nach einem Projekt, bei dem ich private Verpflichtungen und Ehrenamt gut kombinieren kann. Erstmal kam ich da nicht so recht weiter, da sich manches nicht gut mit kleinen Kindern vereinbaren ließ oder nicht meinen Interessen entsprach. Als dann Jürgen Dobler die Facebook-Gruppe ,Schorndorf hilft’ gründete, bot ich an zu helfen und es entstand online die Zusammenarbeit mit ihm.“ Manchmal müsse man zwar bei der Vielzahl an Angeboten erstmal suchen, um „seinen Platz“ im Ehrenamt zu finden. „Einmal infiziert, macht es aber Spaß, sich zu engagieren“, sagt Eisele. Und so kann man sich auf www.schorndorf-hilft.de unter „Helfer Login“ beispielsweise auch für eine der städtischen Themengruppen registrieren, über die sich Ehrenamtliche in den Bereichen Sprache, Alltägliche Unterstützung, Sport, Musik und Freizeit engagieren können.

Netzwerk weiter ausbauen

Ausruhen auf dem jetzigen Stand kommt für Jürgen Dobler und Margid Eisele nicht in Frage. Noch besser sollen Organisation und Koordination werden, daher überarbeitet das Team derzeit den Internetauftritt. Denn neben den reinen Sachspenden möchten beide das entstandene Netzwerk nutzen, um den Gästen, wie sie die Asylsuchenden nennen, auch bei den nächsten Schritten auf dem Weg in unsere Gesellschaft weiterzuhelfen. „Sobald sie ihren Aufenthaltsstatus haben, dürfen sich unsere Gäste auf die Suche nach einer eigenen Wohnung machen. Außerdem ist es wichtig, dass sie möglichst schnell Arbeit finden“, erklärt Dobler auch in seiner Funktion als Mitglied des BDS Schorndorf (Bund der Selbständigen). In beiden Bereichen möchte Schorndorf hilft unterstützen – in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen in der Stadtverwaltung.

Info

Die Internetseite von Schorndorf hilft ist zu finden unter www.schorndorf-hilft.de. Wer Fragen rund um Schorndorf hilft hat, kann sich per E-Mail unter info(at)schorndorf-hilft.de direkt an Jürgen Dobler und Margid Eisele wenden. Informationen gibt es auch telefonisch unter der städtischen Nummer 07181 602-5555.

Ansprechpartnerin bei der Stadtverwaltung rund um das Thema Vermittlung in den Arbeitsmarkt ist Bettina Dobler, Telefon 07181 602-1411 und E-Mail bettina.dobler(at)schorndorf.de.