Stadtnachricht

Vielfalt unter dem Dach des Familienzentrums


Eine Spielecke und weitere Beschäftigungsmöglichkeiten für Kinder.

Das Familienzentrum Schorndorf und Mehrgenerationenhaus ist ein Verein, unter dessen Dachverband verschiedene Organisationen Dienstleistungen für Groß und Klein anbieten. Ziel ist es, verschiedene soziale Dienste so niederschwellig wie möglich zugänglich zu machen.

Räumlichkeiten

Das Familienzentrum befindet sich seit 13 Jahren in der Arnold Galerie, Karlstraße 19 und ist im Bürosharingprinzip aufgebaut. So sind Büros an zahlreiche soziale Organisationen untervermietet, die an verschiedenen Tagen und zu unterschiedlichen Uhrzeiten anwesend sind. So sollen möglichst viele Bedürfnisse der Bürger abgedeckt und die soziale Situation in Schorndorf nachhaltig verbessert werden. Zu finden sind der Tageselternverein, der Mietverein, die Diakonie Stetten, die Paulinenpflege, das DRK mit Frauenhaus, das SOS Kinderdorf, der Kinderschutzbund und der Kreisdiakonieverband. Neben den festen Mietern stehen die Gruppenräume des Familienzentrums auch Elterninitiativen und Selbsthilfegruppen zur Verfügung. Dazu sagt Geschäftsführerin Simone Halle-Bosch: „Wir sind immer offen für neue Ideen, je nachdem welche Themen die Menschen gerade bewegen und beschäftigen.“
Die Gruppenräume können ebenso von Privatpersonen gemietet werden, die zu Hause nicht die räumliche Möglichkeit haben, einen Kindergeburtstag zu feiern oder denen die finanziellen Mittel für eine Konfirmationsfeier im Restaurant fehlen. Dabei kann auch die Küche sowie die gesamte Ausstattung genutzt werden. Zusätzlich zu den Angeboten gibt es auch ein Begegnungscafé, welches niederschwellig und ohne Verzehrzwang für alle Menschen offen ist. Neben dem Generationenbegegnungsaspekt bietet es kostenfreies Internet, die Gelegenheit Dinge auszudrucken und die aktuelle Tageszeitung zu lesen.

Erweiterung

Mit dem Auszug des Fachbereichs Familien, Soziales und Bürgerschaftliches Engagement kann sich das Mehrgenerationenhaus Familienzentrum Schorndorf nach der Sommerpause räumlich erweitern. Knapp 250m² mehr Raum stehen den Besuchern dann zur Verfügung, mit dem Begegnungs-café als zentralem Treffpunkt. Weitere Büroräume und ein zusätzlicher Gruppenraum ermöglichen ab Herbst erweiterte und neue Angebote. „Ein bisschen Platz haben wir noch, auch wenn bereits ein Großteil der neuen Fläche verplant ist“, erzählt Simone Halle-Bosch. Somit können sich interessierte Initiativen, Selbsthilfegruppen, kleine Vereine oder beispielsweise neue Krabbelgruppen melden.
Das Familienzentrum Schorndorf hat einen ehrenamtlichen Vorstand, dessen erste Vorsitzende Barbara Lischik-Nickel ist. Geschäftsführerin Simone Halle-Bosch wird unterstützt von Marion Mack in der Verwaltung. Das Begegnungscafé wird von Angelika Stotkiewitz geleitet und organsiert, zusätzlich gibt es einen Bundesfreiwilligendienstler, der in Vollzeit vor Ort ist. Auch Menschen, die neu in der Stadt sind oder die deutsche Sprache lernen wollen, helfen gerne ehrenamtlich im Café mit, um mit anderen Leuten ins Gespräch zu kommen. Unterstützt wird das Team von vielen Ehrenamtlichen und Praktikanten, denen das Familienzentrum einen umfangreichen Einblick in Bereiche der sozialen Hilfe bietet. Der Verein ist trotz einem Zuschuss der Stadtverwaltung und Mietsubventionen der Stadtbau GmbH Schorndorf auf Spenden angewiesen. Zur Finanzierung trägt auch die durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend geförderte Zertifizierung als eines von 450 Mehrgenerationenhäusern in Deutschland bei.

Familiär

In enger Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Familien, Soziales, Bürgerschaftliches Engagement der Stadtverwaltung, wird abgesprochen, welcher Bedarf bei den Bürgern besteht und was aktuell angeboten werden soll und kann. Wichtig ist Geschäftsführerin Halle-Bosch: „Nichts hier hat Behördencharakter und die Anonymität wird durch unsere große Angebotspalette gewahrt. Von außen ist nicht sichtbar, wer zu welchem Angebot kommt. Man kann entweder einfach nur das Café besuchen, einen Jugendamtstermin haben, zum Stillen vorbei schauen oder die öffentliche Wickelstation nutzen. Generell ist alles sehr familiär gehalten.“ Die Angebote entstehen meist bedarfsorientiert. „Uns sind das Klientel und dessen Probleme bekannt. Durch die Verknüpfung mit ähnlichen Einrichtungen und anderen zertifizierten Mehrgenerationenhäusern sind wir gut vernetzt und müssen das Rad nicht immer neu erfinden. Und manchmal muss man einfach mutig sein und etwas ausprobieren.“ Auch inklusive Angebote bietet das Familienzentrum, so kommen zum Beispiel einmal pro Woche Menschen mit Behinderung, die in der Werkstatt der Diakonie Stetten in der Stuttgarter Straße in Schorndorf arbeiten, zum gemeinsamen Abendessen vorbei.

Beliebte Angebote

„Der aktuelle Renner ist unser Windelfrühstück, das jungen Müttern den Kontakt zu einer Hebamme ermöglicht. Unterstützt werden wir vom dm-Drogeriemarkt, der uns großzügige Spenden in Form von Windeln, Babygläschen und Still-Tee zukommen lässt.“ Ein weiteres Highlight ist das Begleitmobil, welches im Herbst 2016 in Kooperation mit dem Gute Nachbarschaft im Mühlenviertel Verein eingeführt wurde und bereits über 100 Fahrten absolviert hat. Es bietet Menschen des Mühlenviertels, deren Beweglichkeit und dadurch die Teilnahme am sozialen Leben eingeschränkt sind, einen Rundumservice beim Einkaufen oder bei Arztbesuchen.

Der kreative Denksportclub war so gefragt, dass er inzwischen zweimal wöchentlich stattfindet. Und der Spieleabend fand ursprünglich mittags statt, wurde auf Wunsch vieler junger Teilnehmer aber auf den Freitagabend verschoben. „Hier sitzen die Spielebegeisterten oft bis spät in die Nacht über spannenden Strategiespielen“, so Halle-Bosch.
Ganz neu ist eine Gruppe in der sich alleinerziehende Elternteile über ihren Alltag, Probleme, Kontakt zum anderen Elternteil austauschen können. Eher mäßig besucht ist zurzeit der Leseclub für Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren, der Kinder mit Freude an das Lesen heranführen soll. Und Simone Halle-Bosch verrät: „Das offene Singen, das Strickcafé sowie der offene Nähtreff könnten gerne noch junges Blut vertragen.“

Programm

Zwei Mal im Jahr erscheint das Programmheft, in dem alle Angebote aufgeführt sind. Ab September liegt es in der Stadt aus. Und unter www.familienzentrum-schorndorf.de kann es heruntergeladen werden.