Stadtnachricht

Die nächsten Schritte in der Integration


Nachdem Schorndorf während der Flüchtlingswelle rund 900 Menschen aufgenommen hat, sind derzeit noch rund 700 Menschen in allen Formen der Unterbringung in Schorndorf untergebracht. Nun informieren das Landratsamt Rems-Murr-Kreis und die Stadtverwaltung Schorndorf über die nächsten anstehenden Schritte.

Denn nachdem Schorndorf in der Vergangenheit überproportional viele Menschen in der vorläufigen Unterbringung aufgenommen hat, gelte es jetzt, die Verteilung im Landkreis gerechter vorzunehmen, so Simone Lebherz vom Amt für besondere Hilfen und Flüchtlinge, Fachbereich Koordination und Planung Flüchtlinge beim Landratsamt Rems-Murr-Kreis: „Arbeiten, Wohnen, Schule, Kindergarten, … die Integration der Menschen erfordert räumliche, organisatorische und personelle Ressourcen und damit das Engagement aller.“ Aus diesem Grund wird das Landratsamt in enger Abstimmung mit der Stadtverwaltung einen Teil der Flüchtlinge, der bisher in Schorndorf lebt, zur Anschlussunterbringung in andere Kommunen verlegen. Zusätzlich soll die Zahl der Gemeinschaftsunterkünfte in Schorndorf reduziert und durch geringere Belegungszahlen das Wohnen großzügiger gestaltet werden. „Dabei achten wir bestmöglich darauf, dass zum Beispiel keine allzu langen Wege zur Arbeit entstehen“, betont Simone Lebherz.

„Wir wissen, dass der Wechsel in eine andere Stadt auch Verlust von neuen Beziehungen und mittlerweile vertrauten Strukturen bedeutet“, aber das wirkliche „Heimat-Finden“ könne während der vorläufigen Unterbringung nur bedingt gelingen. Und Integration könne nur dann erfolgreich gestaltet werden, wenn die Zahl der Flüchtlinge kreisweit gerecht und gleichmäßig verteilt sei und jede Kommune das Machbare dazu besteuern könne. Die ersten Umzüge werden bereits in den Schulferien stattfinden, um einen reibungslosen Ablauf des Schulbeginns für die Kinder zu gewährleisten, und zudem die beteiligten Familien rechtzeitig auf ihr neues Umfeld vorzubereiten. Die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter in den Unterkünften sind intensiv in die Umzugsplanung eingebunden.

Integrationsmanagement

Mit dem Pakt für Integration stellt das Land den Kommunen in diesem und im kommenden Jahr insgesamt 320 Millionen Euro zur Verfügung. Davon werden auch rund 1.000 Integrationsmanager in Städten und Gemeinden finanziert. Die Stadt Schorndorf hat diese Stellen ebenfalls ausgeschrieben. Die künftigen Fachkräfte bieten eine niedrigschwellige und kultursensible Beratung von Geflüchteten in der Anschlussunterbringung und kooperieren eng mit den Organisationen und den Ehrenamtlichen in Schorndorf. Die zentrale Aufgabe ist eine gelingende Integration. „Die Integrationsaufgabe wird uns mehrere Jahre beschäftigten. Daher ist es gut, wenn wir hierfür geeignetes Personal einstellen können“, sagt Schorndorfs Erster Bürgermeister Edgar Hemmerich. Für Rückfragen steht Christian Bergmann, Leiter des Fachbereichs für Familien, Soziales und Bürgerschaftliches Engagement, zur Verfügung – unter christian.bergmann(at)schorndorf.de oder 07181 602-3300.