Stadtnachricht

Der Neue lädt zum Tag der offenen Tür ein


Rolf Huttelmaier hat zum 1. März die Leitung des SOS-Kinderdorfs übernommen.

Sein erstes Jahr als Leiter des SOS-Kinderdorfes in Oberberken wird zusammenfallen mit einem anderen Dienstjubiläum hier: Seit dem 1. März leitet Rolf Huttelmaier das SOS-Kinderdorf in Oberberken und hat damit die Nachfolge von Hanne Mörtl angetreten. Und im Oktober feiert er sein 25-jähriges Dienstjubiläum im SOS-Kinderdorf. Damit übernimmt wahrlich kein Fremder die Aufgaben der Leitung im Dorf unterm Wasserturm. Rolf Huttelmaier und Hanne Mörtl waren lange gemeinsam ein Führungsteam. Jetzt hat er übernommen und führt damit auch seinen Lebens- und Arbeitsweg fort. Als Mann, und damit durchaus in einer Minderheit innerhalb der SOS-Kinderdörfer, die doch immer noch überwiegend von Frauen geprägt sind.

Was also hat Rolf Huttelmaier hierher geführt? „Meine Mutter hat daran einen erheblichen Anteil“, verrät er und beschreibt in kurzen Zügen eine Kindheit, die geprägt war von den Fluchterfahrungen der Eltern nach dem Zweiten Weltkrieg. Aber auch von den Geschichten der Mutter, die von Kindern handelten, die in der Fremde eine neue Heimat gefunden haben. Rolf Huttelmaier hat seinen Zivildienst in einem „klassischen Kinderheim“ gemacht. Hier hat er das Kind Josef kennengelernt. Der Bub hat ihn bestohlen und als Rolf Huttelmaier fragte warum, antwortete Josef: Er, Huttelmaier, sei doch auch nur einer von 80, die ihm erklären, wie wichtig er sei und nach kurzer Zeit sei er wieder weg. Eine Erfahrung, die ihn geprägt hat und in ihm den Wunsch hat reifen lassen, Kindern dauerhaftere Beziehungen zu ermöglichen. Zusammen mit seiner Frau hat er - und das tun die beiden bis heute - Pflegekinder bei sich zu Hause aufgenommen. Als 1993 eine Stelle im SOS-Kinderdorf als pädagogischer Mitarbeiter ausgeschrieben wurde, wusste er: „Ich möchte da arbeiten“. Eine seiner ersten Aktivitäten war, eine Fahrradwerkstatt aufzubauen und er hat Freizeitaktivitäten organisiert, damit auch ein bisschen den männlichen Part in der Kinderdorffamilie übernommen. Rolf Huttelmaier hat die Entwicklung der SOS-Kinderdörfer in den letzten Jahrzehnten miterlebt und in Oberberken mit gestaltet. Die zunehmende Professionalisierung der Arbeit oder die verstärkte Einbeziehung der leiblichen Eltern. Die Kinderdorffamilie will heute nicht eine „neue Heimat“ für die Kinder sein, sondern versteht sich als zweites Zuhause. Im Mittelpunkt der pädagogischen Arbeit steht dabei immer der Blick auf das, was an Gutem da ist. Und in den letzten Jahren liegt ein Schwerpunkt außerhalb des Kinderdorfes auf den ambulanten Hilfen, etwa an Schulen oder in Diensten, die Kinder begleiten, die nicht im Dorf leben. Dabei reagiert das Kinderdorf natürlich auch immer auf unmittelbare Anforderungen, wie es zuletzt bei der Ankunft minderjähriger, unbegleiteter Flüchtlinge war. „Die Kinderdorffamilien sind nach wie vor das Herzstück unserer Arbeit“, davon ist Rolf Huttelmaier überzeugt. Und für diese Arbeit wirbt er auch bei der immer aktuellen Suche nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und natürlich auch bei Menschen, die das SOS-Kinderdorf finanziell unterstützen.

Tag der offenen Tür am 13. Mai

Kennenlernen kann man das SOS-Kinderdorf in Oberberken wieder beim Tag der offenen Tür, traditionell immer am Muttertag. Am Sonntag, 13. Mai sind alle eingeladen, von 11 bis 17 Uhr einen Tag in diesem besonderen Dorf zu erleben. Gegen 14 Uhr wird ein VfB-Spieler erwartet.
Davor und danach gibt es viel Programm: Von der Luftrutsche, zum Eselreiten, beim Bücherflohmarkt kann man sich mit Lesefutter versorgen. Essen und Trinken gibt es im Café oder im Festzelt. Und offene Kinderdorf-Häuser erwarten die Gäste und freuen sich über neugierige Blicke und viele Fragen.