Stadtnachricht

Mit der Rente in den Tafelladen


Mit der Rente in den Tafelladen Bei Lena Rosteck, im Fachbereich Familie und Soziales für ehrenamtliches Engagement zuständig, hat sie sich über Einsatzmöglichkeiten informiert – und ist im Tafelladen gelandet. Und in der Arbeiterwohlfahrt, die den Laden für Bedürftige betreibt: Obwohl nie Mitglied eines Vereins, ist sie vor zwei Jahren sogar in die Awo eingetreten.

Sich in die Gesellschaft einbringen, auch im Rentenalter etwas leisten und nicht nur Kaffee trinken, das war Brigitte Bühlers Antrieb. Und im Tafelladen fühlt sie sich wohl – auch deshalb, weil sie dort mit Menschen aus ganz unterschiedlichen sozialen Bereichen zusammenarbeitet. „Mit denen hätte ich sonst nichts zu tun gehabt.“

Jetzt ist sie zweimal pro Woche im Einsatz: freitagvormittags in der Qualitätskontrolle und montagnachmittags an der Kasse. Und sie beteiligt sich an Aktionen wie der „Langen Tafel“ oder dem Awo-Kinderfest. Für die Gartenschau ist sie ebenfalls aktiv – und hat bereits eine weitere Einsatz-Idee: Nach Gesprächen mit muslimischen Frauen im Tafelladen hat sie festgestellt, dass viele gerne Fahrradfahren können würden, um unabhängiger zu sein. Einen solchen Kurs samt Verkehrserziehung anzubieten, das kann sich Brigitte Bühler gut vorstellen.

Im Schorndorfer Tafelladen, in dem es zu günstigen Preisen alle Arten von Lebensmitteln, Molkereiprodukten, Backwaren, frischem Obst, Gemüse, Wurst und Käseprodukten gibt, engagieren sich ungefähr 50 Ehrenamtliche, von denen einige auch eine Einkaufskarte habe, also selbst bedürftig sind. Insgesamt sind 1100 Einkaufskarten im Umlauf, dahinter stehen aber, sagt Helmut Topfstedt, der den Tafelladen gemeinsam mit Renate Frank leitet, 2500 Personen. Und natürlich, das denkt auch Brigitte Bühler, wäre es besser, „wir bräuchten die Tafel nicht“. Aber solange nicht jeder genug zum Leben hat, hält sie – wie die anderen Engagierten auch – die Tafel für eine sinnvolle Einrichtung.

Foto: Schneider
Text: Barbara Pienek / Zeitungsverlag Waiblingen