Stadtnachricht

Der historische Kampf um die Rechte der Frauen


„Die Mütter des Grundgesetzes“: F. Nadig, E. Selbert, H. Weber und H. Wessel.

„Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ – so heißt es gleich am Anfang unseres Grundgesetzes aus dem Jahr 1949. Ohne vier besonders mutige und engagierte Politikerinnen wäre diese Formulierung nicht zustande gekommen. „Die Mütter des Grundgesetzes“ heißt deshalb die neue Sonderausstellung im Stadtmuseum Schorndorf. Sie ist vom 20. November bis 27. Januar zu sehen.

Auf 17 Plakaten werden die Lebensbilder von Frieda Nadig, Elisabeth Selbert, Helene Weber und Helene Wessel gezeigt - den vier weiblichen Mitgliedern des Parlamentarischen Rates. Sie erkämpften mit Art. 3, Abs. 2 - „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“ - die Verankerung der Gleichberechtigung im Grundgesetz. Erklärt werden auch die politischen Hintergründe der Zeit: die Arbeit des Parlamentarischen Rats der BRD und des Verfassungsausschusses der DDR sowie die Geschichte der Frauenrechte in Deutschland. Die Wanderausstellung wurde vom Helene Weber Kolleg und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend entwickelt. Im Stadtmuseum Schorndorf ergänzen aktuelle Statistiken zur politischen Situation der Frauen in Deutschland und Europa die Schau. Zur Eröffnung der Ausstellung am Montag, 19. November um 19 Uhr spricht die Leiterin des Fachbereichs Kommunales, Julia Geiger. Direkt im Anschluss führt um 19.30 Uhr ein Vortrag der Historikerin und Leiterin des Stadtmuseum Dr. Andrea Bergler in die Zeit am Ende des Ersten Weltkriegs. Unter dem Titel „Heraus mit dem Frauenwahlrecht. Der Kampf um die politische Gleichberechtigung von Frauen“ beschreibt sie anschaulich den langen Weg bis zum 19. Januar 1919: An diesem Tag konnten die Frauen im Deutschen Reich zum ersten Mal gleichberechtigt bei der Wahl zur Nationalversammlung ihre Stimme abgeben. In Württemberg hatten sie schon am 12. Januar 1919 erstmals gewählt. In dem reich bebilderten Vortrag geht es um folgende Fragen: Wie lange dauerte der Kampf um das Frauenstimmrecht und wer engagierte sich dafür? Wie viele weibliche Abgeordnete gab es und was zeigt sich, wenn man diese Entwicklung in Württemberg bis heute verfolgt? Wer waren die ersten Gemeinderätinnen in Schorndorf?

Die Ausstellung und der Vortrag sind Teil der städtischen Veranstaltungsreihe „100 Jahre Frauenwahlrecht“. Der Eintritt zu beiden Veranstaltungen ist frei. Die Ausstellung ist zu den regulären Öffnungszeiten des Stadtmuseums zu besuchen. Nähere Informationen unter www.stadtmuseum-schorndorf.de.