Stadtnachricht

Unternehmens-Einblicke bei Metallbau Zenn


C. Muschert, H. Zenn und A. Baldauf im Gespräch.

Gründungsinteressierte und Unternehmer waren im Rahmen der Veranstaltung „Unternehmens-Einblicke“ vergangene Woche zu Gast bei der Schorndorfer Firma Metallbau Zenn in der Wiesenstraße 62. Im Vordergrund standen bei dem von der Stadt Schorndorf organisierten Existenzgründertreffen die Beratungsangebote und staatlichen Fördermöglichkeiten sowie die Gründungserfahrung von Hans-Jürgen Zenn. Unterstützt werden die zwei Mal im Jahr stattfindenden Unternehmens-Einblicke durch die Kreissparkasse Waiblingen, Volksbank Stuttgart eG, den Bund der Selbständigen, Freiberufler und dem Fachbereich Wirtschaftsförderung der Stadt Schorndorf.

Seit 1995 in der Selbstständigkeit

Rund 60 Interessierte nahmen am Gründertreffen teil.Agnes Baldauf, moderierte durch den Abend und stellte den Geschäftsführer Hans-Jürgen Zenn vor. Zenn berichtete aus seiner Gründungserfahrung und gab den Gründungsinteressierten dabei wichtige Impulse, indem er seinen Werdegang beschrieb. Nachdem er seine Ausbildung als Mechaniker abgeschlossen hatte, absolvierte er eine weitere Ausbildung als Elektriker. Seinen Meister machte er neben dem Beruf. Danach folgte 1995 der Einstieg in die Selbstständigkeit. Finanzielle Starthilfe erhielt er damals von der Agentur für Arbeit. Er konnte dabei auch auf die Unterstützung der Handwerkskammer zählen. Was seiner Meinung nach zur Selbständigkeit dazugehöre, sei, Krisen und Tiefen zu bewältigen. „Man muss bereit sein, Herausforderungen anzunehmen“, sagte Zenn. Die Finanzkrise 2009 habe auch die Handwerksbetriebe nicht verschont und viele Ressourcen gekostet. Und dennoch gelang es ihm, mitten in der Krise 2009 durchzustarten. Eine feste Konstante und große Unterstützung seien dabei zahlreiche Privatkunden gewesen, die dem Unternehmen eine gute Stabilität gegeben haben. Doch ein weiterer wichtiger Aspekt zu dieser Zeit war, dass Zenn sich 2009 mit seinen Geschäftspartnern Renato Bruzzese und Emanuele Campione zu einer GbR zusammenschloss.

Bei der Erweiterung des Betriebs 2012 sind die drei Partner mit ihrem Unternehmen nach Schorndorf gekommen und mit Wirtschaftsförderin Gabriele Koch und ihrem Team in Kontakt getreten. Bei der Betriebserweiterung konnten die Unternehmer Fördermittel in Anspruch nehmen. 2016 kaufte das Metallbauunternehmen das Areal in der Wiesenstraße 62 von der Stadtverwaltung Schorndorf nach fünfjährigem Leerstand ab. 2017 konnte die Immobilie bereits in Betrieb genommen werden.

„Am Beispiel der Firma Metallbau Zenn sieht man, wie gelungen eine Bestandsimmobilie revitalisiert wurde und etwas Repräsentatives entstanden ist“, so Oberbürgermeister Matthias Klopfer. Er bedankte sich auch für das Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Schorndorf.

Beratungsangebote wahrnehmen

Bei Christa Muschert, die unter anderem Existenzgründungsberaterin bei der Handwerkskammer Region Stuttgart und für den Rems-Murr-Kreis zuständig ist, sind alle, die sich im Handwerk selbständig machen wollen, richtig beraten. Sie zeigt in persönlichen Beratungsgesprächen auf, welche staatlichen Fördermittel ausgeschöpft werden können. Für sie ist es auch wichtig, die Gründerpersönlichkeit kennenzulernen und das Unternehmenskonzept genauer zu prüfen. „Das Wichtigste ist, dass Sie Ihren Businessplan auf Papier bringen und eine klare Vorstellung haben, was Sie als Unternehmer am Monatsende verdienen wollen“, so ihr Ratschlag. Sie berät auch, wie Nachwuchsunternehmerinnen und -unternehmer in den Kundenkontakt treten können. Muschert schilderte auch die Herausforderungen, denen die Unternehmer als Arbeitgeber ausgesetzt sind, wie beispielsweise der Fachkräftemangel oder die „Generation Z“, die klare Vorstellungen habe, was der Arbeitgeber bieten müsse. Das Wirtschaftsministerium habe daher eine „Personaloffensive Handwerk 2025“ gestartet. So lädt Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut am Mittwoch, 2. Mai um 17 Uhr zum Thema „Finden, binden, führen: Der Umgang mit Personal“ zur kostenfreien Informationsveranstaltung in die Handwerkskammer Region Stuttgart ein. „Angebote wie dieses und Beratungsgespräche sollen alle Nachwuchsgründerinnen und -gründer unbedingt wahrnehmen“, warb Muschert.