Stadtnachricht

Abschied und Neubeginn


Der Weilermer Fritz Kühfuß war bis Ende 2011 zwölf Jahre lang ehrenamtlicher Ortsvorsteher. Überdies gehörte er 14 Jahre dem Gemeinderat und 30 Jahre lang dem Ortschaftsrat von Weiler an. Dafür wurde er beim Neujahrsempfang mit der städtischen Verdienstmedaille in Gold ausgezeichnet (Schorndorf Aktuell berichtete). Infolge seines ehrenamtlichen Engagements, das auch bei den Vereinen sehr geschätzt wird, gilt Fritz Kühfuß mithin als "das Gesicht von Weiler." Jetzt wurde er als Ortsvorsteher offiziell in den kommunalpolitischen Ruhestand verabschiedet.

Einen Wechsel gab es auch im Gemeinderat. Paula Zobler rückt für Matthias Nothdurft nach, der seinen Wohnsitz aus beruflichen Gründen nach Österreich verlegt hat und damit Kraft Gesetzes aus dem Gremium ausscheidet.

Fritz Kühfuß und Paula Zobler

Der Diplom-Wirtschaftsingenieur Matthias Nothdurft rückte 2005 für den verstorbenen Dr. Eberhard Veil in den Stadtrat nach. Als Kandidat der UB (Unabhängige Bürger) erfolgte seine Wiederwahl in den Gemeinderat vor drei Jahren. Seit 2009 hospitierte er bei der FDP/FW-Fraktion. Auf seinem Stuhl hat jetzt Paula Zobler aus Weiler Platz genommen. Sie erhielt bei der Kommunalwahl die nächst höhere Stimmenzahl und rückt deshalb nach.

OB Matthias Klopfer verpflichtete die im gehobenen Dienst ausgebildete Verwaltungsfachfrau auf das Ehrenamt. Als Mitglied des Weilermer Ortschaftsrats ist ihr das kommunalpolitische Feld durchaus vertraut. Die notwendige Umbesetzung der Ausschüsse war für den Gemeinderat Formsache. Paula Zobler übernimmt die Aufgaben ihres Vorgängers Nothdurft als Mitglied im VSA (Verwaltungs- und Sozialausschuss) sowie im Zweckverband Wieslauftalbahn. Weiter vertritt sie ihre Kollegen Mächtlen im Beirat des Spittlerstifts, Böhringer im Zweckverband Landeswasserversorgung und ist stellvertretendes Mitglied im Technischen Ausschuss.

OB Matthias Klopfer stellte die "umsichtige und gewissenhafte Arbeit" von Fritz Kühfuß heraus. Damit sei es dem langjährigen Ortsvorsteher gelungen, über viele Jahre Weiler ein gutes Stück weiter zu entwickeln. Mit Kühfuß habe er ausgesprochen gern zusammengearbeitet, was in erster Linie auf dessen konstruktive und menschliche Art zurückzuführen sei. Im Gemeinderat habe Kühfuß stets das Verbindende gesucht, öfters auch fraktionsübergreifend. Das Engagement für "sein Weiler" hörte keinesfalls vor der Rathaustür auf. Es gab kaum ein Fest im Ort, bei dem Fritz Kühfuß nicht mitgeholfen hat. Zudem förderte er aktiv die Partnerschaft mit Radenthein in Kärnten, das ihm zwischenzeitlich zur zweiten Heimat geworden ist.

"Ortsvorsteher im größten Teilort zu sein, ist kein einfacher Job." So leitete Gemeinderat Hermann Beutel (CDU) seine - für das gesamte Gremium gesprochenen - Abschiedsworte ein. In diesem Ehrenamt bekomme man selten Lob und gelte als eine Art Puffer mit Scharnierfunktion zur Verwaltung und zum Gemeinderat. Um dies durchzustehen, sei jede Menge Willenskraft und Stärke erforderlich. Kühfuß sei im Ort verwurzelt und kenne alles, bis hin zu Hund und Katze, was in Weiler herumlaufe.

Ebenso launig erklärte Beutel seinen Ex-Kollegen zum "König von Weiler", dem es egal gewesen sei, wer unter ihm als Oberbürgermeister fungierte.