Stadtnachricht

Ehrenamtliche Ortsvorsteher ernannt


"Die Zukunft im Rathaus ist weiblich", meinte kürzlich Oberbürgermeister Matthias Klopfer, als er die Azubi-Damen des neuen Jahrgangs im Rathaus willkommen hieß. Die Nachwuchskräfte im Erziehungsdienst und in der Verwaltung sind durch die Bank weiblich. Bei den Ortsvorstehern überwiegen zwar immer noch deutlich die Männer, doch auch hier befinden sich die Damen langsam aber sicher auf dem Vormarsch. Brigitte Keitel, die sich seit 15 Jahren im Rathaus von Buhlbronn um das Zusammenleben in der kleinen Ortschaft ehrenamtlich engagiert, hat eine Kollegin bekommen. Im Schurwaldort Schlichten "regiert" jetzt Sonja Schnaberich-Lang. Sie tritt die Nachfolge von Stadtkämmerer Frank Geißler an, der zum 1. Januar ins Landratsamt nach Waiblingen wechselt.

Schnaberich-Lang, von den Schorndorfer Nachrichten als "charmante Lösung" tituliert, nimmt dieses zusätzliche Amt nach eigenem Bekunden gerne an. Dies ist nicht verwunderlich, ist sie doch mit den Bestimmungen der Gemeindeordnung bestens vertraut. Seit zehn Jahren leitet sie im Rathaus am Marktplatz die "Geschäftsstelle Gemeinderat", wozu auch das Kommunalrecht und die Betreuung der Verwaltungsstellen gehören. Als "alter Hase" in diesem Metier gilt der Miedelsbacher Hermann Mößner. Ihm macht keiner so leicht das X für ein U vor. Hermann Mößner ist mit weitem Abstand der dienstälteste Ortsvorsteher. Dieses Amt begleitet er nun mit viel Engagement und ebenso kenntnisreich ununterbrochen seit 36 Jahren. Da zog auch OB Matthias Klopfer den Hut: "Es ist etwas ganz Besonderes, so lange dabei zu sein und zudem die gesamtstädtischen Belange im Auge zu behalten."

Dafür ist der Miedelsbacher "Rathauschef" bekannt. Er redet den Einwohnern nicht nach dem Mund, sondern erläutert und steht zu dem, was er für richtig hält. Diesen klaren Standpunkt wissen die Miedelsbacher offensichtlich zu schätzen. Sie haben ihn stets mit der höchsten Stimmenzahl in den Ortschaftsrat gewählt. Dieses Jahr hätte Mößner die Verantwortung gerne in jüngere Hände gelegt. Ein Nachfolger als Ortsvorsteher ließ sich aber trotz vieler Gespräche, zumindest nicht sofort, finden. Da er "nicht einfach davon laufen" möchte, hat Mößner nochmals "ja" gesagt. Er gibt allerdings zu bedenken, dass er am Ende der fünfjährigen Amtszeit 79 Jahre alt sein wird.

Ähnlich ging es Christian Bareiß aus Oberberken vor fünf Jahren. Auch er wollte den Posten gerne an den Nagel hängen - es fand sich aber kein Nachfolger. Diesmal hat es dafür geklappt. Erstmals als Ortsvorsteher wurde der neu in den Ortschaftsrat gewählte Prof. Klaus Dobler verpflichtet. An die größtenteils einstimmigen Empfehlungen der Ortschaftsräte hielt sich der Gemeinderat auch bei den übrigen Wahlen.

Für Haubersbronn, Schornbach und Weiler sind die bisherigen Ortsvorsteher auch die Neuen: Adolf Seemüller, Markus Hoppe und Fritz Kühfuß.