Stadtnachricht

OB Klopfer begrüßt Neubürger


Die Große Kreisstadt Schorndorf unterliegt nicht nur dem demografischen Wandel, sondern auch einem demografischen Wechsel. In den letzten Monaten sind rund 1.300 BürgerInnen neu zu gezogen. Mit 39.164 Einwohnern (Stand 31. Mai) hat sich die Gesamteinwohnerzahl aber nicht groß verändert. Das bedeutet, dass im gleichen Zeitraum fast genauso viele Menschen aus der Daimlerstadt weggezogen beziehungsweise einige auch gestorben, wie neu zugezogen sind.

Eingeladen waren alle 1.300 zum Neubürger-Empfang. Insgesamt 130 der Neubürger konnte OB Matthias Klopfer in den Galerien für Kunst und Technik begrüßen.

Anhand einer Powerpoint Präsentation stellte OB Klopfer den NeuSchorndorfern ihre neue Heimatstadt vor. Die Daimlerstadt hat als sogenanntes Mittelzentrum in puncto Infrastruktur einiges zu bieten.

Neubürgertreffen

Allein die Anzahl der Schulen mit zehn Grundschulen, zwei Werkrealschulen, einer Realschule, zwei Gymnasien, Berufliche Schulen und einem Wirtschaftsgymnasium und zwei Förderschulen kann sich sehen lassen. Dazu kommen noch die Volkshochschule und die mit über 2.000 Schülern siebtgrößte Jugendmusikschule in ganz Baden-Württemberg. Bei insgesamt fast 400 Vereinen ist sicherlich für jeden Neubürger was Passendes dabei, bemerkte OB Klopfer bei der Vorführung der Präsentation.

Mit der Kernstadt und seinen sieben Teilorten verfügt Schorndorf insgesamt über 5.684 Hektar Gemarkungsfläche.

An kulturellen Einrichtungen sind die Stadtbücherei, das Stadtmuseum und die Galerien für Kunst und Technik vorhanden. Ein kleines Museum ist im Geburtshaus von Gottlieb Daimler untergebracht.

So eine Bäderlandschaft wie Schorndorf hat keine zweite Stadt im ganzen Rems-Murr-Kreis zu bieten. Neben dem Oskar-Frech-SeeBad (Hallenbad) und dem ZiegeleiSeeBad (Naturfreibad) erfreuen sich in den Teilorten Schlichten, Buhlbronn und Weiler kleine Freibäder aus der Zeit vor der Gemeindereform nach wie vor einer großen Beliebtheit.

Was die Anzahl der Kinderbetreuungseinrichtungen angeht, steht die Daimlerstadt im Vergleich mit Städten gleicher Größenordnung im Landkreis mit in der vordersten Reihe, betonte Klopfer. Das Angebot von insgesamt 14 städtischen Kindergärten, davon drei mit Ganztagsbetreuung, wird ergänzt durch neun kirchliche Kindergärten und sieben Kindergärten anderer Träger: Vom Waldkindergarten "Die Waldwichtel" bis zum Kindergarten "Sowieso" für geistig behinderte Kinder. Zehn dieser Kindergärten bieten Betreuung für Zweijährige an. Des Weiteren gibt es eine Kindertagesstätte und ein Kinderhaus mit Ganztagesbetreuung. Ein weiteres Kinderhaus mit Ganztagsbetreuung entsteht 2013 beim "Parksee", ebenso ein neuer Kindergarten im Stadtteil Miedelsbach.

Mit Radenthein, Österreich (seit 1966); Tulle, Frankreich (seit 1969); Kahla, Thüringen (seit 1991); Bury, Großbritannien (seit 1994); Tuscaloosa, USA (seit 1996); Dueville, Italien (seit 1998) und Errentería, Spanien (seit 2012) hat Schorndorf ebenso viele Städtepartnerschaften wie Stadtteile.

Auch einen kleinen Ausflug in die Geschichte der Stadt machte das Stadtoberhaupt. So gab es 1235 die erste urkundliche Erwähnung Schorndorfs. Wenige Jahre später, 1262 wird Schorndorf erstmals als befestigte Stadt bezeichnet. Im Jahre 1634, Schorndorf war da schon eine der vier großen Landesfestungen im Herzogtum Württemberg, wurde bei der Belagerung durch die kaiserlichen Truppen während des 30-jährigen Krieges die Festungsstadt in Brand geschossen. Bis auf das Burgschloss, den Chor der Stadtkirche und zwei Häuser wurde die ganze Stadt in Schutt und Asche gelegt. Dieses Schicksal nochmals zu erleben, fuhr das Stadtoberhaupt fort, blieb Schorndorf 1688 während der Erbfolgekriege dank des Durchsetzungsvermögens von Barbara Künkelin und ihrer Schorndorfer Weiber erspart. Sie zwangen den Magistrat die Stadt nicht an den General Melac zu übergeben, obwohl dies in Stuttgart bereits beschlossene Sache war.

Von 1726 bis 1730 wurde das barocke Rathaus errichtet, das zurzeit umgebaut wird. Von 1811 bis 1880 hat man die Wälle und die Stadtmauer bis auf wenige Reste abgetragen. Die Festung Schorndorf wurde sozusagen geschleift.

Im Jahre 1834 wurde der Autopionier Gottlieb Daimler geboren. Wenige Jahre später 1899 erblickte Reinhold Maier, der erste Ministerpräsident von Baden-Württemberg, in Schorndorf das Licht der Welt.

Der Visionär Gottlieb Daimler habe den Schorndorfern gezeigt, wie wichtig es ist in die Zukunft zu blicken und innovativ zu sein. Deshalb, so Klopfer weiter, werden bald unter großer Bürgerbeteiligung, Einrichtung einer Planungswerkstatt, Fragebögen und eigens eingerichteter Bürgerfragestunden, die ersten Standorte für Windkraftanlagen in Schorndorf, Oberberken, Schlichten und Winterbach untersucht.

Nach dem anschließenden Stehempfang ging es mit fünf Stadtführern auf den historischen Stadtrundgang.