Stadtnachricht

Eine Steigerung bei den Läuferzahlen, begeisterte Teilnehmer, viele Zuschauer und eine stolze Summe für die Sanierung der Stadtkirche. Beim 4. BDS-Altstadtlauf gab es wieder einmal viele Gewinner.

Das Revier wurde schon lange vor dem Startschuss abgesteckt. "Ich bin die Nummer eins", sagte Oberbürgermeister Matthias Klopfer am Sonntagmorgen mit einem breiten Grinsen und streckte Andreas Hinkel zur Begrüßung seine Hand entgegen. Der ehemalige Fußball-Nationalspieler hatte nämlich - wie zu seinen aktiven Zeiten - die "2" auf dem Shirt. Zum ersten Platz hat es für die Nummer eins im Hauptlauf über 8 Kilometer aber natürlich nicht gereicht. Doch der sportliche OB schlug sich wacker, obwohl er nicht im Training war: "Der Winter war einfach zu lang. Ich habe fünf Monate nicht trainiert", sagte er - und schaffte die Strecke dennoch in respektablen 0:42:07 (Platz 233). Motiviert für das kommende Jahr ist Klopfer zudem: "2014 will ich unbedingt die 39:59 laufen." Ebenfalls auf der Strecke: die Landtagsabgeordneten Gernot Gruber (SPD) und Jochen Haußmann (FDP) sowie Schorndorfs Dekan Volker Teich.

Etwas gemächlicher ließ es auch Hinkel angehen. Den 31-Jährigen, der die Veranstaltung als Sportpate unterstützt, plagte unter der Woche ein grippaler Infekt. Dennoch raffte er sich auf: "Ich wollte es mir nicht nehmen lassen, hier zu starten. Aber ich musste mich durchbeißen, deshalb bin ich auch sehr zufrieden mit meiner Zeit. Die letzte Runde habe ich noch mal Gas gegeben, um unter die 40 Minuten zu kommen." Es ist ihm gelungen. In 0:39:51 landete er auf Rang 178. "Und wenn es meine Zeit zulässt, bin ich im nächsten Jahr wieder am Start. Ich bin begeistert von dieser Veranstaltung. Ein dickes Kompliment an die Verantwortlichen."

Dort freute man sich über das prominente Lob: "Es war wieder ein hartes Stück Arbeit für alle Helfer. Aber zu sehen, wie gut diese Veranstaltung wieder bei Sportlern und Zuschauern ankam, war für alle ein toller Lohn", resümierte Jürgen Dobler, Leiter des Organisationsteams. Und auch der Sportliche Leiter Dietmar Engel war zufrieden: Wir haben in fast allen Disziplinen höhere Teilnehmerzahlen - vor allem in den Staffelläufen der Jugendlichen ist die Steigerung sehr deutlich."

Insgesamt waren bei den sportlichen Läufen 907 Teilnehmer am Start - 159 mehr als im Vorjahr. Zusammen mit den fast 200 Teilnehmern am anschließenden Sponsorenlauf waren damit rund 1100 Läufer in der Schorndorfer Innenstadt unterwegs. Wie immer für einen guten Zweck: Der Erlös ist wie in den Vorjahren zugunsten der Innensanierung der Stadtkirche gedacht. Es kamen nach ersten Schätzungen mehr als 15 000 Euro zusammen.

Auch die sportlichen Leistungen konnten sich sehen lassen: Im Hauptlauf setzte sich Robel Mesgena (LG Limes Rems) in 26:33 Minuten durch. Auf Platz zwei landete Heiko Thiele (AST Süßen/0:27:02) vor Vorjahressieger Michael Huy (LG Kernen/0:27:17). Huy war sogar 13 Sekunden schneller als bei seinem Erfolg im Vorjahr - dennoch reichte es diesmal nur für Platz drei. Schnellste Frau war auf Platz 23 Nicole Wittner (LG Lauter/0:31:25). Im Schüler-/Jugendlauf (2 km) hieß der Gesamtsieger wie 2012 Jakob Heeß (VfL Waiblingen/07:26), bei den (Nordic) Walkern (6 km) gab es keinen Wettkampf, nur eine Einlaufliste mit Zeit.

Gesamtsieger Mesgena erweckte den Eindruck, als habe er mühelos Platz eins geholt. Doch im Ziel gestand er: "Die letzte Runde war richtig anstrengend." Und obwohl der Deutsche Vizemeister über 3000 m (2009/B-Jugendliche) schon viel erlebt und gesehen hat, fügte er anerkennend hinzu: "Das ist klasse gemacht hier - und hat riesigen Spaß gemacht."

Spaß hatte auch Ultralangstreckenläuferin Steffi Praher. Dennoch kam sie zu einem überraschenden Fazit: "Diese 8 Kilometer waren anstrengender als die 250 Kilometer bei meinem Ultralauf." Der Grund: "Es ist einfach eine andere Belastung." Sie wurde 221. (0:41:37).

Höchstleistungen gab es auch beim Sponsorenlauf. Dort wurden insgesamt 4453 (!) Runden absolviert. Der Rundenrekord waren diesmal 78 Runden (á 400 Meter = 31,2 Kilometer) - gelaufen von der 16-jährigen Nana Buhl vom Team bzwDobler.

Gute Nachrichten gab es auch vom Roten Kreuz. Ernsthafte Verletzungen mussten dort nicht verarztet werden. Einer der dramatischsten Fälle war eine Schnittverletzung, die sich ein Mitarbeiter des Verpflegungsteams beim Einschneiden der Roten Würste geholt hat.

Neben der Strecke beobachte Dagobert Windolf, der Vorsitzende des veranstaltenden Bunds der Selbständigen (BDS) Schorndorf, zufrieden das Treiben. "Wir haben heute von Teilnehmern und Zuschauern viel Lob erhalten und freuen uns natürlich, dass wir hier in Schorndorf eine solch schöne Veranstaltung stemmen können. Danke an alle Helfer und an alle die gekommen sind. Es ist doch wunderbar, dass wir so viele Menschen erreicht haben - vom Kindergartenkind bis zum Rentner." Es hat ihm keiner widersprochen.