Stadtnachricht

Politik im Rathaus: FDP/FW-Fraktion


Schorndorfs Zentralität und Kaufkraft

Gerhard Nickel: Die in den vergangenen Wochen veröffentlichten Zahlen zur Zentralität und zum Kaufkraftzufluss von Schorndorf und benachbarten Großen Kreisstädten brachte für Schorndorf einen dramatischen Rückgang der Zentralitätsziffer - also der Kennzahl für den Kaufkraftzufluss - von 147,8 auf 113,9 innerhalb von vier Jahren zutage. Welcher Handlungsbedarf ist aus diesen Zahlen abzuleiten? In dem mit mir auf Einladung der Schorndorfer Nachrichten geführten Gespräch hat OB Klopfer seine Sorge zum Ausdruck gebracht, dass Schorndorf durch die im Vergleich mit anderen Städten unterentwickelte Ausweisung großflächigen Einzelhandels ins Hintertreffen gerate und - auch im Hinblick auf das Breuninger-Areal - mutige Entscheidungen angemahnt, um Defizite im Schorndorfer Warenkorb zu beseitigen. Ich habe ihn jedenfalls so verstanden, dass er die Beschränkungen, die den Investoren vom Gemeinderat als Vorgabe für die Entwicklung des Breuninger-Areals mit auf den Weg gegeben hat, zumindest diskutiert, wenn nicht gar aufgehoben sehen möchte. Als Vorsitzender von SchorndorfCentro sehe ich diesen Punkt logischerweise aus einem anderen Gesichtspunkt: nur dadurch, dass in Schorndorfs Vergangenheit Verwaltung, Gemeinderat und SchorndorfCentro bzw. dessen Vorgänger ARGE - Die Marktstadt konsequent darauf geachtet haben, dass durch die Ausweisung großflächigen Einzelhandels außerhalb des Zentrums nicht innenstadtschädlich ist, haben wir in Schorndorf - im Gegensatz zu manch anderer Großer Kreisstadt in der Umgebung - mit unserer Innenstadt und den dortigen Akteuren ein gutes Pfund, mit dem wir auch zukünftig im interkommunalen Wettbewerb gut punkten können. Postturm und Postarkaden zeugen von der Stärke der Innenstadt Schorndorfs. Natürlich werden wir Flächen wie Breuninger stadtgerecht entwickeln. Ein richtiger Ansatzpunkt ist die schon seit langem geforderte Aufwertung der Bahnunterführung zur Vorstadt: unsere Fraktion begrüßt daher ausdrücklich, dass in der Haushaltsplanung der nächsten Jahre hier ein erheblicher Betrag für die Verbesserung eingeplant ist. Wir werden hier spannenden Diskussionen führen müssen. Ich freue mich, dass pünktlich zum Beginn der Weihnachtswelt das Projekt "Weihnachtsbeleuchtung in der Innenstadt" fertig wird und darf alle Mitbürgerinnen und Mitbürger schon jetzt einladen, dieses einmalige Vorhaben bei einem Bummel durch Schorndorfs Innenstadt zu bestaunen.

Ich wünsche mir, dass dann auch die Schorndorfer Geschäfte an den Samstagen im Advent einheitlich ihre Geschäfte bis 18 Uhr offen halten. Dies ist die beste Antwort auf Fragen der Zentralität und Kaufkraft.