Das Engagement vieler Mitbürger gewürdigt
21.01.2010
Die Lebensqualität einer Stadt zeichnet sich durch unterschiedliche Faktoren aus. Das ehrenamtliche Engagement möglichst vieler Mitbürgerinnen und Mitbürger ist einer davon. Schorndorf kann auf eine ganze Menge hilfsbereiter Geister stolz sein, die sich selbstlos oft über Jahrzehnte hinweg auf ganz unterschiedlichen Feldern mit großer sozialer Kompetenz und Verantwortungsgefühl einbringen und nützlich machen. Von ihnen profitiert die Gemeinschaft. Beispielhaft hat Oberbürgermeister Matthias Klopfer beim Neujahrsempfang in der Barbara-Künkelin-Halle vor großer Kulisse jetzt ein Dutzend Frauen, Männer und Gruppen mit der Daimlermedaille und der städtischen Verdienstmedaille in Bronze, Silber und Gold ausgezeichnet. Er bedankte sich bei ihnen sehr herzlich und ermunterte die Einwohner, sich ebenfalls für das Gemeinwohl zu engagieren.
Daimlermedaille
Fünf Einwohner sowie die VertreterInnen örtlicher Vereine oder Gruppen erhielten die Daimlermedaille nebst Urkunde.
In vielen Bereichen ist die Miedelsbacherin Rose Plochowitz ehrenamtlich engagiert. Seit Jahrzehnten hilft sie beim Obst- und Gartenbauverein tatkräftig mit und steht beim traditionellen Ortsverschönerungsabend oder bei Kräuterführungen ihre Frau. Sie bastelt mit dem Frauenkreis seit über 20 Jahren für einen guten Zweck, pflegt auf dem örtlichen Friedhof Blumenkästen und Blumenbeete, gießt und entfernt Unkraut. Auf dem Sportgelände sorgt sie wöchentlich für Sauberkeit. Als hilfsbereites Multitalent ist sie überall anzutreffen, wo Unterstützung benötigt wird.
Geschätzt wird Hans Martin Tramer für seinen äußerst wachen und kritischen Geist. Bei seinem vielseitigen Engagement kommt ihm seine pädagogische Kompetenz als ehemaliger Schulleiter entgegen. Er hat viele Dinge in Schorndorf bewegt: Mitinitiator der Sprachförderung für ausländische Kinder, den ersten Heimbeirat im Karlsstift ins Leben gerufen, maßgebliche Kraft bei den örtlichen internationalen Festen und Mitinitiator der ersten Schorndorfer Friedenswochen. Von Anfang an bei der Lokalen Agenda 21 mitgearbeitet und dabei das Mehrgenerationenhaus auf den Weg gebracht. Weiter ist er in der Evangelischen Landeskirche engagiert.
Aufgrund der Initiative von Günter Schallenmüller wurde der Verein "Balance" ins Leben gerufen. Dieser hat sich zum Ziel gesetzt, Menschen mit Depressionen und Ängsten zu helfen. Dabei werden Selbsthilfegruppen und deren Vernetzung ebenso unterstützt wie die Gründung neuer Gruppen. Zudem wird durch Veranstaltungen, Vorträge und Öffentlichkeitsarbeit um mehr Verständnis für diese Krankheit geworben. Bei ihm ist die Krankheit "Depression" bewusst vor neun Jahren aufgetreten. Ein Krankenhausaufenthalt über mehrere Monate hinweg wurde nötig. In seinem Buch "Zeitenwende" beschreibt er nicht nur den Verlauf seiner Krankheit, sondern auch den Weg aus ihr.
Zwölf ehrenamtliche Helferinnen der Hospizgruppe begleiten derzeit Menschen in der Zeit ihres Sterbens, unterstützen sie und sind für sie da. Sie helfen mit, dem Betroffenen das Verbleiben in der häuslichen Umgebung zu ermöglichen, stehen aber auch für Begleitungen und Sitzwachen in Krankenhäusern und Pflegeheimen zur Verfügung. Die Arbeit der Ehrenamtlichen orientiert sich auch an den Wünschen und Bedürfnissen der Angehörigen. Die Sterbegleiterinnen leisten unheimlich viel, sind oft am Tag, nächtelang oder über das ganze Wochenende im Einsatz.
Vor zehn Jahren hat sich das Seniorenforum als Arbeitsgemeinschaft der auf dem Gebiet der Seniorenarbeit tätigen Organisationen, Einrichtungen, Gruppen und Vereinigungen zusammengeschlossen, um die ältere Generation in der Daimlerstadt zu vertreten. Das Forum fördert die Seniorenarbeit und vernetzt sie, bietet aber auch selber ein umfangreiches Programm an. Gemeinsam mit BDS und dem Marketingverein Schorndorf Centro haben die Macher das Qualitätssiegel "Seniorenfreundlicher Service" für örtliche Geschäfte und Betriebe auf den Weg gebracht. Im Ergebnis wurde das Bewusstsein für die Anliegen älterer Menschen gestärkt.
Städtische Verdienstmedaille
Seit mehreren Jahrzehnten engagieren sich Christel Wöhrle und Dr. Rolf Gutmann im Vereinsleben an verantwortlicher Stelle. Die symbolische Belohnung war die städtische Verdienstmedaille in Bronze nebst Urkunde. Mit viel Temperament und Ausdauer hat Christel Wöhrle jede Menge großer Sportfeste und Jubiläen entscheidend mitgetragen und organisiert. Beim Turnen und Volleyball (ehemals TuS, jetzt SG) hat sie unzählige Jugendliche für diese Sportarten begeistert und angeleitet. Für die Geschicke des Schachvereins zeichnet Rolf Gutmann verantwortlich, von 1985 bis 2004 als Vorsitzender, seit 2007 als stellvertretender Vorsitzender. Er hat den Verein über eine schwierige Zeit begleitet und ihn wieder in ruhige Bahnen gelenkt.
Mit der städtischen Verdienstmedaille in Gold wurden zum einen das ehrenamtliche Engagement und zum anderen die Verdienste als Unternehmer von Horst Bantel gewürdigt. Sein Fachkaufhaus führte er erfolgreich als typischen Familienbetrieb, bis er vor sieben Jahren seine beiden Töchter als Geschäftsführerinnen bestellte. Sein Rat wird von ihnen noch gerne angenommen. Die Firma Bantel, die Millionen investierte und 1986 das erste Parkhaus in Schorndorf baute, hat sich stets zum Standort Innenstadt bekannt. Seinen aus Leben und Beruf gewonnen reichen Erfahrungsschatz brachte Horst Bantel in bedeutsamer Weise auch ins kirchliche Leben ein, wo er mehrere Ehrenämter ausübte. Dies gilt bis heute führ ihn als Vorstandsmitglied des Kirchbauvereins, für den er Aktionen initiiert und Spenden sammelt.
Verdienstmedaille für Gremiumsmitglieder
Verantwortung für alle Einwohner übernehmen die Mitglieder in städtischen Gremien. Für ihren über viele Jahre hinweg gehenden Einsatz wurden Susanne Heidenwag (Ortschaftsrätin Schornbach) und Jürgen Streib (Gemeinderat) mit der städtischen Verdienstmedaille in Bronze ausgezeichnet. Gabriele Nübel (Gemeinderätin) und Manfred Kluge (Gemeinderat und Ortschaftsrat Schornbach) erhielten die städtische Verdienstmedaille in Silber. Ihr selbstloses Engagement hat Schorndorf Aktuell schon mehrfach bei anderen Anlässen gewürdigt.