Stadtnachricht

Uhlandstraße wieder für Verkehr offen


Nach der B 29 Umgehung bis zu deren Baubeginn und Fertigstellung Jahrzehnte ins Land gingen und der Haubersbronner Ortsumgehung, die bekanntlich auch eine äußerst langwierige Geburtsphase hinter sich brachte, ist nun nach der Wiedereröffnung der "neuen Uhlandstraße" am letzten Freitag eine weitere anfangs sehr umstrittene Straßenbaumaßnahme auf Schorndorfer Gemarkung endlich zu einem guten Ende gebracht worden.

War es im Wieslauftal noch der anscheinend vom Aussterben bedrohte Halsbandschnäpper, der sich wenige Jahre zuvor, zumindest auf Buhlbronner Gemarkung jedoch einer ungeheuren Population erfreute, so zauberten die Ausbaugegner der Uhlandstraße eine sehr seltene Fledermaus-Art aus dem Hut, deren Überleben durch das Fällen der alten Linden auf dem Spiel stehen würde.

Fragte man jedoch Anlieger, die schon seit Jahrzehnten dort wohnen, bekam man zur Antwort, dass sie dieser mit Ultraschallsteuerung fliegenden Spezies bis dato noch nicht ansichtig geworden seien. Eine weitere Verzögerung schafften die Projektgegner zum Schluss noch mit einer Petition. Auch im Schorndorfer Gemeinderat war das Straßenbau-Projekt von Anfang an nicht unumstritten. Seit 2010 stand die Sanierung der Straße immer wieder auf der Tagesordnung des Gremiums. Die Entscheidung pro Ausbau fiel dann aber Ende 2012 mit 17 Ja-Stimmen, 13 Nein-Stimmen und einer Enthaltung, doch recht klar aus.

Uhlandstrasse

Seis drum, Ende gut - alles gut. Seit dem Nikolaustag läuft der Verkehr wieder über diese wichtige Verbindungsstraße des Schorndorfer Südens zur Innenstadt. Ihre Wiedereröffnung, das merkten die VerkehrsteilnehmerInnen schon in der Rush Hour am Freitagabend, hat die Schorndorfer Stau-Situation der letzten Wochen doch wieder merklich entspannt.

Bereits am 3. Dezember 2012 wurden die Linden gefällt, am 29. April begannen die eigentlichen Arbeiten mit dem I. Bauabschnitt zwischen der Löwenseestraße und der Hungerbühlstraße. Danach wurde fleißig gearbeitet. Insgesamt 1.500 Kubikmeter Heißasphalt und 3.000 Kubikmeter Schottermaterial wurden von den Mitarbeitern der Firma Zehnder mit Unterstützung der Zentralen Dienste der Stadt verbaut. Was in den sechs Monaten Bauzeit geleistet wurde, kann sich wirklich sehen lassen. Die Maßnahme beinhaltete immerhin 350 Meter "neue" Uhlandstraße, 70 Meter "neue" Schillerstraße und den gesamten neuen Kreisel Schillerplatz. Der unter dem Schillerplatz dicht unter der Fahrbahnoberfläche verlaufende, verdohlte Eichenbach hat eine neue moderne Abdichtung erhalten. Insgesamt 26 Bäume sind neu gepflanzt worden. Auch die Stadtwerke leisteten ihren Beitrag zum Projekt Uhlandstraße. Sie installierten eine neue Straßenbeleuchtung

Auf dem jetzt drei Meter breiten Gehweg ist künftig Radverkehr zulässig. Die Radfahrer müssen ihre Geschwindigkeit aber den Fußgängern anpassen. Eine Benutzungspflicht des Gehwegs für Radfahrer besteht jedoch nicht.

Ein absolutes Novum ist die "Parkraumbewirtschaftungszone", kurz P-Zone genannt, die in der Uhlandstraße sowie für die Löwenseestraße zwischen der Uhlandstraße und der Risslerinstraße ausgewiesen wurde. Innerhalb dieser Zone darf bis zu drei Stunden mit Parkscheibe geparkt werden. Alles in allem belastet die Baumaßnahme den städtischen Haushalt unter dem Strich mit rund 850.000 Euro.