Stadtnachricht

Erfolgreiche Veranstaltungen


Vor wenigen Tagen hatte OB Matthias Klopfer zu einem Pressegespräch eingeladen, um über die Veranstaltungsreihe "Erinnern.Mahnen.Gedenken. - Schorndorf 1933 - 1945" ein Resumee zu ziehen. Gleichzeitig nutzte Klopfer die Gelegenheit, um die jetzt erschienene Wiederauflage des seit Jahren vergriffenen 15. Bands der Heimatblätter publik zu machen. Der Band "Schorndorf in der Zeit des Nationalsozialismus" war im Jahr 2000 erschienen. Der mit 366 Seiten dicksten Ausgabe dieser Reihe liegt eine Dissertation von Barbara Hammerschmitt zugrunde, die 1999 von der Universität Stuttgart angenommen wurde. Die Stadt Schorndorf hat den Beginn der Arbeiten Hammerschmitts an dieser Dokumentation seinerzeit durch ein Stipendium finanziell erst ermöglicht.

Präsentation der Wiederauflage

Tatkräftige Unterstützung, wie man so schön sagt "mit der Hand am Arm", erhielt Barbara Hammerschmitt während der gesamten Entstehungszeit ihrer Doktorarbeit von Edith Holzer-Böhm, der Archivarin der Stadt Schorndorf. Sie eröffnete der jungen Doktorandin ihr Reich, das Stadtarchiv, in dem sich keiner so gut auskennt wie sie. Edith Holzer-Böhm suchte die Akten, Aufzeichnungen und Unterlagen über die Zeit der Naziherrschaft in Schorndorf für die junge Frau heraus,

Dieser wiederaufgelegte Band 15 der Schorndorfer Heimatblätter ist ab sofort zum Preis von 15 Euro im Buchhandel erhältlich. Dass auch ganze Klassensätze angeschafft werden können, ist dank einer Privatspende von 2.000 Euro möglich.

Auch wenn diese Veranstaltungsreihe "Erinnern.Mahnen.Gedenken." wegen der Querelen im Gemeinderat über die Finanzierung derselben einen schlechten Start gehabt habe, sieht Schorndorfs Stadtoberhaupt diese Art der Aufarbeitung der Zeit von der Machtergreifung Hitlers bis zur Kapitulation im Mai 1945 in Schorndorf, als Erfolg an. Schon allein die Tatsache, dass aus der Bevölkerung über 11.000 Euro an Spendengeldern für die Finanzierung der Veranstaltungsreihe eingingen, ist für Klopfer ein Indiz der Befürwortung seitens der Bürger. Seinen Dank für diese Gesten formulierte Klopfer im Vorwort der Veranstaltungsbroschüre dementsprechend: "Im Vorfeld gab es eine impulsive kommunalpolitische Debatte. Umso mehr sind wir dankbar, dass uns so viele SpenderInnen mit einer Geldspende unterstützt haben, so dass die Veranstaltungsreihe nun doch in einer breiten Vielfalt umgesetzt werden kann".

Bei 120 BesucherInnen im Schnitt pro Veranstaltung, könne man durchaus von einer erfolgreichen Reihe sprechen, betonte auch Museumsleiterin Andrea Bergler beim Pressetermin. Sie hatte die Federführung und Koordination der Reihe inne.

Besonders beeindruckt, erklärte Klopfer, habe ihn persönlich vor allem die Begegnung mit der jüdischen Familie Anspach, die aus den Vereinigten Staaten nach Schorndorf in die ehemalige Heimat ihrer in jener Zeit verfolgten Vorfahren gekommen sei. Tiefberührt habe ihn des Weiteren auch das nicht geplante Zusammentreffen mit den Nachkommen der Sinti-Familie Guttenberger, die bis 1943 in Schorndorf ansässig war. Man habe zwar im Vorfeld versucht Nachkommen der Guttenbergers zur Ausstellungseröffnung einzuladen, erklärte Bergler. Aber es gelang keine Kontaktaufnahme mit der Familie. Umso größer natürlich die Überraschung, als so viele Familienmitglieder zur Eröffnung gekommen sind.

Mit der Veranstaltungsreihe, so Klopfer zum Schluss, wollte man ein Stück Schorndorfer Geschichte erlebbar machen, die unsere Großeltern und Eltern stark geprägt habe. Nur wenn man das Vergangene sichtbar mache und ihm gedenken, könne man auch die Lehren für die Gegenwart und die Zukunft aus ihm ziehen.