Stadtnachricht

Ausbau der Landesstraße 1151 offiziell begonnen


Acht Bauhelfer

Der offizielle Startschuss zum Ausbau der Landesstraße 1151 ist gefallen. Am Straßenrand zwischen Schorndorf und dem Schurwaldort Schlichten traf sich eine illustre Gesellschaft zum symbolischen Spatenstich. Staatssekretär Rudolf Köberle bezeichnete das Projekt als "wichtigen Beitrag zur Erhöhung der Verkehrssicherheit." Oberbürgermeister Matthias Klopfer sprach von einem "guten Tag für Schorndorf, wenn in die Zukunft investiert wird."

Gerne vernahmen das Stadtoberhaupt und seine Kolleginnen und Kollegen vom Remstal und Schurwald die Ankündigung von Regierungsvizepräsident Josef Kreuzberger, die beiden Schurwaldüberquerungen von Schorndorf nach Reichenbach und Winterbach nach Plochingen bereits ab dem 1. März komplett für Lkw über 7,5 Tonnen zu sperren. Das Fahrverbot für die gefürchteten Brummis soll probeweise bis Ende Mai nächsten Jahres gelten. In dieser Zeit, so der Vizepräsident, werde beobachtet, gezählt und gerechnet. Ziel sei es, die Belastungen für die Anlieger zu reduzieren und den Schwerlastverkehr auf Autobahnen und Bundesstraßen zu verlagern. Damit nehme man die vorgebrachten Bedenken vieler Kommunen im Zuge des Luftreinhaltungsplans für die Landeshauptstadt Stuttgart ernst, für die ein Durchfahrtsverbot für schwere Lastkraftwagen geplant ist. In der Region befürchtet man, dass die Fahrer Maut sparende Schleichwege durch die Ortschaften nutzen werden.

Auf die Realisierung des Straßenausbaus, den die Mitglieder des Posaunenchors Schlichten musikalisch umrahmten, mussten die Betroffenen rund 35 Jahre warten. So lange ist es her, seit die ersten Pläne vorgestellt wurden, die man in der Zwischenzeit immer wieder änderte und auf ein umweltverträgliches Maß reduzierte. Die Bagger wären auch jetzt wohl noch nicht angerückt, hätte Schorndorf dem Land dabei nicht finanziell unter die Arme gegriffen. Einstimmig beschloss der Gemeinderat, auf freiwilliger Basis knapp 1,2 Millionen Euro der mit 5,3 Millionen Euro veranschlagten Maßnahme zu übernehmen. OB Matthias Klopfer räumte ein, dass es sich dabei um einen unorthodoxen Vorschlag gehandelt habe, der bei einigen seiner Kollegen nicht gerade auf Gegenliebe gestoßen sei. Diese befürchteten, Schorndorf schaffe damit einen Präzedenzfall.

Am Ende stand jedoch der Erfolg, wie er bereits beim neuen Aufstieg von Haubersbronn nach Welzheim praktiziert worden ist. Ganz einfach ließ sich dieses Ansinnen nicht umsetzen. OB Klopfer berichtete von einigen Anläufen, die man bei der Landesregierung unternommen habe, bis schließlich die Finanzierung auf dieser Basis gestanden sei. Der Winterbacher Landtagsabgeordnete Hans Heinz (CDU) habe dabei kontinuierliche und wertvolle Hilfe geleistet. "Er hat uns einige Türen geöffnet", bedankte sich OB Klopfer bei dem anwesenden Parlamentarier für die geleistete Unterstützung. In die Straßenbauprojekte auf Schorndorfer Markung fließen immerhin 25 Millionen Euro zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur.

Was noch fehlt, ist die Ortsumfahrung von Miedelsbach, an die der Oberbürgermeister erinnerte. Er äußerte sich optimistisch, auch dafür noch gemeinsam eine Lösung zu finden. Zumindest im Prinzip stimmte ihm der Staatssekretär indirekt zu, als die Landesregierung den Neubau von Straßen ebenso forcieren will wie Erhaltungsmaßnahmen. Im Doppelhaushalt stünden dafür rund 300 Millionen Euro bereit.