Stadtnachricht

Freibad-Förderverein feiert Jubiläum


Der in Weiler im Jahre 1991 gegründete Freibad-Förderverein zur Erhaltung des Freibads übernahm 1994 in Eigenregie den Betrieb des Freibads und kann dieses Jahr sein 20-jähriges Jubiläum feiern. Der Weilermer war einer der ersten Freibad-Fördervereine.

Badefreuden in den 30er Jahren

Das Freibad im Stadtteil Weiler ist weit und breit das älteste Bad im Remstal und besitzt mit seinen Baulichkeiten einen geradezu zeitlosen Charme. Dadurch ist aber auch die Instandhaltung aufwendig und kostet viel Geld. Wegen des Neubaus einer Mehrzweckhalle sollte das "Bädle" Anfang der 90er Jahre eingeebnet werden und einem Parkplatz für diese Halle weichen. Doch diese Pläne riefen im Stadtteil Weiler einen Sturm der Entrüstung hervor.

So wurde am 30. Juni 1991 der Förderverein zur Erhaltung des Freibads Weiler gegründet. Anfangs brachten sich die Mitglieder durch Spenden und Eigenleistungen bei der Renovierung ein. Schließlich übernahm der Verein dann 1994 den Betrieb des Freibads Weiler von der Stadt.

Aktivitäten des Fördervereins

Der Freibad-Förderverein organisiert den kompletten Badebetrieb und unterhält das gesamte Freibad. Dies beinhaltet die Finanzierung des Betriebes einschließlich Bezahlung der Bademeister, die Unterhaltung der Gebäude, der Einrichtung und des Geländes.

Seit der Gründung des Vereins hat sich im "Bädle" vieles getan. Es wurden neue Kinderbecken gebaut, die Toiletten saniert, ein Beachvolleyball-Feld angelegt, eine Tischtennisplatte aufgestellt und ein Sitzplatz im Kioskbereich montiert. Außerdem wurde die Zaunanlage teilweise erneuert. Ein Container, der als Lagerraum genutzt wird, hat seinen Platz neben dem Kiosk bekommen. Die Kioskinneneinrichtung inklusive Küche wurde erneuert und erweitert. Jetzt steht die Außenrenovierung des Kioskgebäudes an.

Probleme mit dem Becken

Der größte Vereins-Traum ist jedoch die Generalsanierung des Beckens. Das Schwimmbecken hat in den letzten Jahren sehr gelitten. Jährlich werden zwar die schadhaften Stellen und Risse ausgebessert und das gesamte Becken neu gestrichen, aber durch diese Maßnahmen wird im Prinzip eigentlich nur eine optische Verbesserung erreicht. Tatsächlich entweicht durch diese Risse ständig Wasser und bei hohem Grundwasserspiegel tritt Grundwasser ein. Um den Verlust zu kompensieren und die Wasserqualität hochzuhalten, muss neben den erforderlichen Wasserwechseln ständig Frischwasser zugeführt werden. Der durchschnittliche Jahresverbrauch liegt dadurch bei 5.000 Kubikmetern. Das bedeutet Wasser- und Abwasser-Kosten in Höhe von 20.000 Euro, die dankenswerterweise von den Stadtwerken übernommen werden. Ein neues Edelstahlbecken mit Umwälzanlage kostet 380.000 Euro. Neben der Kostenersparnis könnte man den Badegästen auch ein ansprechendes Becken bieten und das Wasser mittels Solaranlage beheizen.

Becken 85 Jahre alt

Von Mitgliedern des TV in Eigenarbeit gebaut und im Jahre 1929 eingeweiht

In seiner Ausschuss-Sitzung unter Vorsitz von Oberturnwart Karl Hutt im September 1927 beschloss der TV Weiler den Bau eines Freibades.
Das Bad, von Einheimischen liebevoll das „Weilermer Bädle“ genannt, wurde 1927 von Weilermer Bürgern in Eigenarbeit gebaut. Mit der Hand am Arm, sprich mit dem Spaten, wurden damals von den Helfern 500 Kubikmeter Erde ausgehoben, um das Schwimmbecken betonieren zu können.
Am 30. Juni 1929 wurde das Freibad im Beisein der Bevölkerung von Weiler eingeweiht. Ein Cannstatter Verein führte verschiedene Schwimmkünste vor. Leider spielte das Wetter nicht mit und das Fest musste gegen später in der Turnhalle fortgeführt werden.
Von der Gemeinde Weiler gab es damals einen Baukostenzuschuss in Höhe von 2.500 Reichsmark mit der Auflage, dass das Bad für die Allgemeinheit freizugeben sei.
Der Mittwochabend war für die Frauen und der Freitagabend war für die Herren der Schöpfung reserviert.
Lange Zeit diente das Bad seinem Zweck und wurde sogar für den Schulsport genutzt. Schließlich entsprach es nicht mehr den Ansprüchen der BesucherInnen und dem neuesten Stand der Technik.