Stadtnachricht

Eine Straße mit zwei sichtbaren Problemen


Uhlandstraße

Die Uhlandstraße zum Schulzentrum Grauhalde wird jährlich mit einem sehr hohen finanziellen Aufwand geflickt. Deshalb steht ihr Ausbau zwischen Hungerbühlstraße und Schillerplatz schon seit vielen Jahren auf der Wunschliste des Gemeinderats. Das Gremium hat sich im Herbst vergangenen Jahres mit der Verbesserung der Verkehrsverhältnisse entlang dieser wichtigen Ortsstraße befasst, von der vor allem auch Fußgänger und Radler profitieren sollen. Der Wunsch war: Bauen und die 21 Linden erhalten. Das lässt sich in dieser Reinform kaum realisieren, wie Baumexperte Valentin Stülpnagel in einem Gutachten bestätigt. Das letzte Wort hat der Gemeinderat, der in seiner Sitzung am 11. März darüber entscheiden will.

Das erste Problem ist für jedermann sichtbar: Bei vielen Bäumen reicht der Asphalt bis an den Stamm, die Wurzeln drücken die Decke nach oben. Weil keine Baumquartiere vorhanden sind, bleibt dem Wurzelwerk "keine Luft zum Atmen." Viele Linden stehen direkt an der Fahrbahn, zum Teil mit direktem Kontakt zum Bordstein. Rund ein Drittel weisen vielfältige Vorschädigungen auf, wie Faulstellen und Rinderverletzungen an Wurzelanläufen und Stamm. Baumexperte Stülpnagel zieht daraus den Schluss: "In wenigen Jahren sterben sie vollends ganz ab." Längerfristig würde dies auch den übrigen Linden drohen, sofern die unvermeidliche Auskofferung für den Ausbau vorgenommen wird. Stülpnagel: "Es macht wenig Sinn, den alten Baumbestand langsam absterben und dann nach und nach ersetzen zu lassen." Vielmehr müssten im Vorfeld einer eventuellen Straßensanierung genügend große Baumquartiere hergestellt werden.

Das Gremium kann nun im Grunde zwischen zwei Alternativen entscheiden. Die erste wäre, alles so belassen wie es ist und die Straße jährlich mit einem Aufwand von 25.000 bis 50.000 Euro zu flicken. Der für die Sanierung bereitgestellte Betrag von einer halben Million Euro wäre dann nach gut zehn Jahren aufgebraucht - und einige Linden abgestorben. Oder einen sachgerechten Ausbau vornehmen, die 21 Bäume jetzt fällen und dafür 28 neue zu pflanzen. Für sie könnten die notwendigen Baumquartiere vorgesehen werden, die ein dauerhaftes Wachstum ermöglichen. So würde in die Zukunft investiert und bis in etwa zehn Jahren eine ordentliche Lindenallee entstehen, die auch diesen Namen verdient. Deren Lebensdauer wird auf bis zu hundert Jahren geschätzt.

Das zweite Problem ist ebenso so offensichtlich und betrifft viele Straßen in der Stadt. Die lang anhaltende Frostperiode hat viele Schlaglöcher aufgerissen, deren Beseitigung die Stadtkasse entsprechend belasten wird. Tiefbauamtsleiter Herbert Schuck wird nach Ende der Frostperiode in einer Begehung die Schäden aufnehmen.

In einer ersten, provisorischen Flick-Aktion könnten die gröbsten Löcher geschlossen werden. Bei anhaltendem Frühlingswetter käme dann der Heißasphalt zum Einsatz, mit dem wieder für ebene Fahrbahnen und stolperfreie Geh- und Radwege gesorgt werden kann.