Stadtnachricht

Lebhafte Diskussion zur Verlängerung der Weihnachtswelt


In der Gemeinderatssitzung im April muss das Gremium über einen Antrag von SchorndorfCentro entscheiden, mit dem der Verein für Citymarketing die Dauer seiner Weihnachtswelt um eine Woche verlängern möchte. Um im Vorfeld Informationen über die einzelnen Auffassungen, Standpunkte und Meinungen zu bekommen, hatten Centro-Vorsitzender Gerhard Nickel und OB Matthias Klopfer alle Innenstadtakteure darunter auch Vertreter des Wochenmarkts und Beschicker der Weihnachtswelt zu einer Informationsveranstaltung eingeladen.

Der Centro-Antrag von Anfang Februar sieht vor in der Zeit vom Samstag vor dem 1. Advent bis einschließlich 4. Advent (20. Dezember) die Fläche des Oberen und Mittleren Marktplatzes für ihre Veranstaltung "Weihnachtswelt" nutzen zu dürfen.

Anlass für den Verlängerungsantrag sei gewesen, so erläuterte Centro-Vorsitzender Nickel in der Veranstaltung, dass man nicht noch mal wie letztes Jahr erleben möchte, dass Besucher nach Schorndorf anreisen, um ein besonderes Einkaufserlebnis in der Weihnachtswelt zu haben und diese dann nur einen öden und leeren Marktplatz vorfanden. Diesen "Tatbestand" bestätigte auch Claudia Maurer-Bantel. Ins Kaufhaus Bantel seien in den Tagen vor Heilig Abend Menschen gekommen, die ihre Entrüstung und ihren Unmut über genau dieses Negativerlebnis geäußerten hätten.

"Viele unserer Centro-Mitglieder rund um den Marktplatz und in der Innenstadt berichten von einem signifikanten Rückgang der Besucherfrequenz nach der Beendigung des Weihnachtsmarktes", setzte Gerhard Nickel noch eins drauf. "Die Erkenntnis des Erlebten zeigt, dass der gefundene Kompromiss kein guter war - eigentlich für niemand und nichts gut gewesen ist, am wenigsten für die Marke Schorndorf. In keiner Stadt im Umland schließen Weihnachtsmärkte so bald vor Heilig Abend ihre Pforten, wie in der Daimlerstadt."

OB Matthias Klopfer gab ein klares Plädoyer ab und sprach sich eindeutig für eine Verlängerung der Weihnachtswelt im Sinne des Centro-Antrags aus. Letztendlich entscheiden, betonte das Stadtoberhaupt, müsse jedoch der Gemeinderat. Mit der Veranstaltung wolle man sich im Vorfeld ein Bild von den im Raum stehenden Meinungen und Auffassungen der "Betroffenen" machen. Ein größerer Zeitrahmen der Weihnachtswelt bedeute auf der anderen Seite eine länger andauernde Verlegung des Wochenmarktes auf den Unteren Marktplatz. Und die Läden der Einzelhändler am Marktplatz würden auch länger durch die Marktstände der Weihnachtswelt blockiert. Seines Erachtens sei in der Woche vor Heilig Abend zu wenig los gewesen, so Klopfer weiter. Das berge natürlich die Gefahr, dass die Kunden, sowohl die aus Schorndorf, wie auch die aus dem Umland, ihre Weihnachtsgeschenke andernorts kaufen. Er könne das nicht wirtschaftlich ausdrücken, aber er wisse, dass Kunden ohne die vorweihnachtliche Atmosphäre der Weihnachtswelt nicht mehr kommen werden, sagte OB Klopfer vor allen an die Adresse der Einzelhändler am Unteren Marktplatz, die sich wegen der Verlegung des Wochenmarktes vor ihre Geschäfte während der Zeit der Weihnachtswelt und möglicherweise dann auch noch am Samstag vor Weihnachten unfair behandelt sehen und die deshalb bereits anregt hätten, dass der Wochenmarkt zumindest im zweijährigen Takt in die Johann-Philipp-Palm-Straße verlegt werden solle.

Dazu meinte EBM Hemmerich ergänzend, dass alle infrage kommenden Standorte geprüft worden seien. Ein weiterer Wochenmarktstandort würde zudem nur dessen Kunden irritieren. Man könne sich eventuell mit einer Verlängerung anfreunden, erklärte Marktbeschicker Axel Damm, wenn die Stadt diverse Probleme am Unteren Marktplatz besser in den Griff bekäme.