Stadtnachricht

Politik im Rathaus: Bündnis 90/Die Grünen


Eine Selbstverständlichkeit

Andrea Sieber: In den kommenden Monaten stehen in unserer Stadt anspruchsvolle Projekte zur Diskussion, Entscheidung und Umsetzung an. Die Umgestaltung des Zentralen Omnibusbahnhofes (ZOB), die Stadtbücherei, der Rems-Radweg und die interkommunale Gartenschau stellen kostenintensive Großprojekte dar, die das Stadtbild im erheblichen Maße verändern werden.

Eine weitere wichtige Aufgabe ist die gute Unterbringung und Integration ankommender Flüchtlinge. Ein Kraftakt, der uns durch zahlreiches ehrenamtliches Engagement und die Beteiligung vieler Akteurinnen und Akteure vor Ort gelingt.

Grundsätzliches wie die Gleichstellung der Geschlechter, darf jedoch bei allem Verständnis für die genannten Themen nicht auf der Strecke bleiben. Zur Umsetzung der Chancengleichheit von Frauen und Männern haben Gemeinden, Städte und Landkreise ihren Beitrag für den kommunalen Bereich zu leisten. Dabei geht es zum Beispiel um strukturelle Maßnahmen der Frauenförderung zur Herstellung gleicher Chancen von Frauen und Männern. Gerade in der Kommune, wo Männer und Frauen leben und arbeiten, ihre Kinder großziehen, ihre Freizeit verbringen, haben geschlechtergerecht gestaltete Maßnahmen eine direkt positive Wirkung. Eine konkrete Maßnahme ist zum Beispiel, die männliche und weibliche Sprachform in Grußworten, Einladungen, Dokumenten, Verordnungen, Satzungen etc. zu verwenden. Dies geschieht in Schorndorf. Oberbürgermeister Klopfer richtet seine Grußworte selbstverständlich an die Mitbürgerinnen und Bürger. Das Integrationskonzept "Vielfalt in Schorndorf" formuliert durchgehend geschlechtergerecht, ebenso wie die wöchentlich erscheinende "Schorndorf Aktuell". Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen hat deshalb den Antrag gestellt, auch in der Hauptsatzung der Stadt Schorndorf und der Geschäftsordnung des Gemeinderates die Gleichstellung der Geschlechter sprachlich auszudrücken. Unser Anliegen ist es, Frauen durch geschlechtergerechte Sprache zukünftig als kommunale Verantwortungsträgerinnen sichtbar zu machen. Wir wollen Frauen und Männer gleichermaßen ansprechen. In den allermeisten Satzungen und Geschäftsordnungen für Gemeinderäte gibt es nur Bürgermeister, Stellvertreter, Gemeinderäte oder Stadträte, Bürger und Einwohner. Frauen werden nicht erwähnt und deshalb - so belegen Studien - auch nicht mitgedacht. Das theoretische Wissen, dass die im Text genannten männlichen Personen auch Frauen sein könnten, reicht eben nicht aus und kann zudem als diskriminierend empfunden werden. Heute Abend wird der GRÜNE Antrag im Verwaltungs- und Sozialausschuss vorberaten. Die Entscheidung fällt in der nächsten Sitzung des Gemeinderates am 23. April. Ihre Fragen zum Thema erreichen mich über andrea.sieber(at)schorndorf.de