Stadtnachricht

Chairholder plant „Quartier West“


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Der Blick auf das „Quartier West“ an der Ecke Rosen-/Künkelinstraße.

„Wir wussten immer, dieser Platz ist reserviert für eine besondere Nutzung“ - gemeint hat Schorndorfs Oberbürgermeister Matthias Klopfer mit dieser Aussage das ehemalige Maier-am-Tor-Areal an der Ecke Rosen- und Künkelinstraße. Und mit dem „Quartier West“, das das Schorndorfer Unternehmen Chairholder bauen wird, kommt genau dieses besondere Projekt an jenen Platz. Bis 2017 soll hier ein hochmodernes und attraktives „Haus des Bauens und Einrichtens“ entstehen, wie Chairholder-Chef Rolf Gerlach in einem Pressegespräch in der vergangenen Woche erklärte. Denn Chairholder, Spezialist für Büro- und Objekteinrichtungen, zieht nicht nur selbst vom bisherigen Firmensitz im Röhm-Areal um, auch Architekten und Fachplaner kommen unter das Dach im „Quartier West“. Ein Restaurant mit Feinkostbereich - das Domenico wird hier ein zweites Restaurant eröffnen -, ein exklusiver Weinhandel sowie fünf Penthauswohnungen sieht das Konzept zudem vor. Und es entsteht eine Tiefgarage, deren Plätze außerhalb der Arbeitszeiten von Besucherinnen und Besuchern beispielsweise des Kinos oder der dortigen Gastronomie genutzt werden dürfen.

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Die Beteiligten stellen das Projekt vor: Rainer Kettner, Felix Stammler, OB Matthias Klopfer und Rolf Gerlach (v.l.).

Die Marke sichtbar machen

Die Markensichtbarkeit zu erhöhen, war der Grund für Chairholder, sich nach einem neuen Firmensitz umzuschauen, erläuterte Gerlach. Denn das Unternehmen möchte sich künftig deutlicher im sogenannten Home- und Livingbereich engagieren. „Die Arbeits- und die private Welt gehen immer mehr ineinander über“, erklärte Rainer Kettner, ebenfalls Geschäftsführer von Chairholder. Um den Kundinnen und Kunden die gesamte Palette des Einrichtens darstellen zu können, bedürfe es geeigneter Räumlichkeiten, „in denen man Lebensräume mit besonderer architektonischer Gestaltung abbilden kann“, so Kettner. Kurz: einen Ausstellungsraum. Und weil das Maier-am-Tor-Areal für Chairholder alleine dann doch zu groß gewesen wäre, taten sich die Verantwortlichen mit jenen Partnern zusammen, mit denen sie ohnehin schon seit Jahren zusammenarbeiten: mit dem beiden Architekturbüros Stammler und Geiss sowie der Statik- und Ingenieurbürogemeinschaft Böck-Haßmann-Schmid aus Haubersbronn. Und wie das mit guten Partnern so ist, sie bringen sich aktiv ein: Der Entwurf für das „Quartier West“ stammt von Felix Stammler, beide Architekturbüros werden mit unterschiedlichen Aufgaben bei der Projektumsetzung betraut sein. Je 500 m² der insgesamt zur Verfügung stehenden 5.000 m² beziehen die drei Partner, Chairholder selbst wird 1.000 m² nutzen. Einen weiteren Partner für die restlichen 500 m² zu finden, dürfe kein Problem werden, sind sich die Beteiligten einig. Und einig werden sich sicherlich auch Stadtverwaltung und Chairholder in Sachen Kaufpreis des städtischen Grundstückes, betonte Matthias Klopfer. „Ich bin fasziniert von diesem großartigen Projekt und sage ,Chapeau’“, brachte der Oberbürgermeister seine Begeisterung auf den Punkt. „Wir müssen Urbanität in die Stadt bringen und besondere Punkte schaffen wie die Skybar oder jetzt das ,Quartier West’, nicht zuletzt um Fachkräfte nach Schorndorf zu locken.“ Und nicht nur Oberbürgermeister Klopfer zeigte sich begeistert. Einstimmig hatte der Gemeinderat in nichtöffentlicher Sitzung dem Projekt in der vergangenen Woche zugestimmt.

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Der Blick entlang der Rosenstraße.

Zustimmung vom Gemeinderat

„Mit einem imposanten Neubau wechselt die Firma Chairholder vom Röhm-Areal in die Weststadt. Eine bedeutende Investition, die Schorndorf und der Weststadt gut tut. Es ist erfreulich, dass wir solche gesunde und erfolgreiche mittelständische Unternehmen in Schorndorf halten können“, sagt CDU-Fraktionsvorsitzender Hermann Beutel. Gemeinderat und Stadtverwaltung müssten nun eine intelligente Lösung für die Entwicklung des Güterbahnhofes als Gegenüber finden. „Das Chairholder-Projekt ist in jeder Beziehung ein Leuchtturm in unserer Stadtentwicklung. Dank und Anerkennung für die Firmen, die sich hier engagieren“, sagt Karl-Otto Völker, Fraktionsvorsitzender der SPD. Auch er betont: „Umso mehr ist der Gemeinderat gefordert, jetzt auch den Güterbahnhof zu sanieren. Mit der Stadtbücherei an diesem Standort: ein genialer Entwurf für Schorndorf und die Weststadt. Genau das war immer die Idee, die Weststadt mit einer öffentlichen Einrichtung auf zu werten. Das können wir jetzt erreichen.“
Volle Zustimmung kommt auch von der FDP/FW-Fraktion: „Die Bebauung des Geländes durch die Firma Chairholder ist ein Glücksfall für die Stadt. Es gibt nur Gewinner: Der Betrieb bleibt in Schorndorf und damit auch die Arbeitsplätze, es entsteht ein tolles, attraktives Gebäude als Dominante am Eingang zur Weststadt“, erklärt Fraktionsvorsitzender Peter Erdmann. „Der Entwurf ist hervorragend, er sieht einen passenden Nutzermix vor mit Handel, Büro, Gastronomie und Wohnen, die Tiefgarage steht am Abend und am Wochenende anderen Nutzern zur Verfügung. Die perfekte Abrundung als ,Gegenüber’ wäre aus unserer Sicht die neue Bücherei, der ,Bücherbahnhof’.“
„,Aufbruchstimmung in der Weststadt’, mit diesen Worten begrüße ich die neue Planung im Namen der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ausdrücklich. Genau auf eine Idee, wie sie jetzt vorgestellt wurde, haben wir gewartet. Überwiegend Schorndorfer Firmen schaffen sich hier ein neues Zuhause und beleben so ganz nebenbei die Weststadt. Das passt für uns hundertprozentig“, betont Werner Neher, Fraktionsvorsitzender BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.

Stadtbücherei

Für Oberbürgermeister Matthias Klopfer wäre der Güterbahnhof als Standort für die Stadtbücherei das „Tüpfelchen auf dem i“. Am 23. Juli entscheidet der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause über den Standort.