Stadtnachricht

Politik im Rathaus: Bündnis 90/Die Grünen


Nadia Pagano Unser Friedhof, ein Ort von Trauer, Abschied und Gedenken. Ein öffentlicher Ort für zutiefst persönliche Vorgänge, Zeugnisstätte historischer Ereignisse, eine Infrastruktur, die gesellschaftliche Verhältnisse über lange Zeit abbilden kann. Irgendwann ist ein Friedhof für jede und jeden relevant. Unsere Gesellschaft verändert sich, in vielerlei Hinsicht. In allen Lebensphasen schätzen wir die Vielfalt, die sich uns bietet. Ein sehr kostbares Gut, die Freiheit die Wahl zu haben. Das heißt, von Zeit zu Zeit muss eine vorhandene Infrastruktur verändert und angepasst werden. Und so geschieht es auch auf dem Schorndorfer Friedhof. Bei einer Podiumsdiskussion hörten wir Wünsche, Ideen und Ansichten von interessierten Bürgerinnen und Bürgern. Ein offener Dialog, es war eine gute Veranstaltung. Im April machten wir einen Ausflug nach Tuttlingen, um den Friedhof dort zu Besichtigen. An dieser Stelle möchte ich ein herzliches Dankeschön an Lena Rosteck für die Organisation, und Herrn Bürgermeister Stanicki für die Durchführung, aussprechen. Auf dem Tuttlinger Friedhof kann man nahezu alle Bestattungsformen sehen. Für uns ein sehr aufschlussreicher Ausflug. Zwei neue Bestattungsformen werden auf unserem Schorndorfer Friedhof in Zukunft zugelassen. Zum einen sind das Baumgräber, zum anderen Rasengräber, beide möglich in Form einer Urnenbestattung. Wir GRÜNEN hatten zusammen mit der SPD einen entsprechenden Antrag gestellt. Keine Mehrheit bekamen wir für Rasengräber zur Erdbestattung und der Errichtung einer Urnenwand. Dafür werden weitere Urnenstelen errichtet. Eine weitere Neuerung auf unserem Friedhof: Es wird ein zusätzlicher Raum für kleinere Trauerfeiern geschaffen. So bekommt eine Trauerfeier im kleinen Rahmen auch einen Ort, der angemessen ist.

Bei der Podiumsdiskussion hat eine Bürgerin, die ehrenamtlich Trauernde begleitet, die (wie ich finde) schöne Idee eines Trauercafés geäußert. Wir von der sogenannten „Friedhofskommission“ fanden diese Idee alle sehr gut.

Wir haben bei unserem Ausflug auch darüber gesprochen. Nur ist die Umsetzung eines solchen Vorhabens im Moment aus verschiedenen Gründen nicht realistisch. Aber wir sehen ja, Strukturen verändern sich. Vor 15 Jahren hat in Schorndorf sicher auch noch niemand so richtig an eine Realisierung von Baum- und Rasengräbern geglaubt.