Stadtnachricht

Vier Windräder sollen kommen


2015-07-16_windraeder

Der kommunale Stadtwerkeverbund mit der Energieversorgung Filstal, den Stadtwerken Schorndorf, den Stadtwerken Fellbach und den Stadtwerken Tübingen möchte den Windpark auf dem Gelände des ehemaligen Bundeswehrdepots Unterberken, kurz Standort GP03, weiterentwickeln und strebt dort den Bau von vier Windrädern an. Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Schorndorf hat dies einstimmig beschlossen – ebenso wie die anderen beteiligten Partner.

Wirtschaftlichkeit bestätigt

„Ein vom Stadtwerke-Konsortium beauftragtes renommiertes Fachinstitut hat mehr als 500.000 Messdaten ausgewertet und ein umfassendes Gutachten erstellt“, erklärt Andreas Seufer, Chef der Stadtwerke Schorndorf. 5,7 Meter pro Sekunde habe beispielsweise die durchschnittliche Windberechnung ergeben. Auf Grundlage des Gutachtens fuße die Wirtschaftlichkeitsberechnung, die neben der Windmessung aber noch eine Reihe weiterer Faktoren mit einberechnet wie zum Beispiel die Baukosten oder die Entfernung des Netzanschlusspunktes. „Wir haben immer betont, dass wir das Projekt nur weiterentwickeln, wenn sich die Wirtschaftlichkeit bestätigt“, sagt Seufer. Entscheidend sei unterm Strich, wie viele Kilowattstunden erzeugt werden könnten und wie hoch die Kosten seien. Rund 20 Millionen Euro sollen in den Windpark im Schurwald investiert werden. Mit den vier geplanten Windrädern könnten rund 9.000 Haushalt mit Strom versorgt werden. „Mit der Reduzierung der Windräder von ursprünglich sechs auf vier können wir uns beim Bau auf das Gelände des Bundeswehrdepots konzentrieren. Es sind also keine größeren Eingriffe in den Staatswald vonnöten“, erklärt Seufer.

Die Windräder haben eine Nabenhöhe von 149 Metern und einen Rotorendurchmesser von 119 Metern. „Nun wollen wir in das Genehmigungsverfahren beim Landratsamt einsteigen, um bei Erteilung der Genehmigung im kommenden Jahr den Bau der Anlage umsetzen zu können“, erläutert Andreas Seufer den nächsten Schritt. „Die aktuelle Entscheidung ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur Energiewende“, betont Schorndorfs Oberbürgermeister Matthias Klopfer. Selbstverständlich werde die Bevölkerung in den weiteren Prozess eingebunden. Im September und Oktober sind zwei Bürgerinformationsveranstaltungen geplant. Die erste für diejenigen, die sich im Bürgerbeteiligungsprozess eingebracht hatten. Eine zweite Veranstaltung, die dann für alle Bürgerinnen und Bürger offen ist, soll in Oberberken stattfinden.

Beteiligung der Bevölkerung

Anfang 2014 hatte der kommunale Stadtwerkeverbund den Zuschlag von ForstBW erhalten, den Standort GP03 im Bereich Unterberken zu entwickeln und so das politische Ziel der Landesregierung, die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien in Baden-Württemberg, zu stärken. Die geplanten Windräder sollen jeweils in einer Entfernung von mindesten 1.250 Meter zu den nächsten Wohnhäusern gebaut werden. Sie erzeugen rund 32.000 Megawattstunden pro Jahr. Dies entspricht einem jährlichen Stromverbrauch von rund 9.000 Haushalten – bei einer Einsparung von rund 24.000 Tonnen CO2.
Der Stadtwerkeverbund plant zudem, sowohl weiteren Partnern, als auch den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit einer finanziellen Beteiligung am Windpark zu ermöglichen. Die Stadtwerke Schorndorf wollen sich langfristig mit zehn bis 15 Prozent an dem Projekt beteiligen.