Stadtnachricht

Beraten und beschlossen


In der letzten Sitzung vor der Sommerpause standen unter anderem der Büchereistandort sowie der Bau der McArena auf der Tagesordnung.

Bücherei – Entscheidung vertagt

Die Entscheidung über den künftigen Standort der Stadtbücherei hat der Schorndorfer Gemeinderat auf Herbst vertagt. Die Stadtverwaltung hatte dem Gremium nach Prüfung von fünf verschiedenen Varianten den Güterbahnhof in der Rosenstraße als künftige Stadtbüchereiadresse vorgeschlagen (wir berichteten). Die CDU-Fraktion hatte während der Sitzung einen Alternativvorschlag für die Erweiterung am jetzigen Standort in der Augustenstraße eingebracht. Nach strittiger Diskussion einigte sich das Gremium auf die Vertagung. Die Stadt wird nun den Vorschlag der CDU prüfen. Voraussichtlich am 22. Oktober soll im Verwaltungs- und Sozialausschuss öffentlich vorberaten und in der Sitzung des Gemeinderats am 12. November öffentlich über den Standort entschieden werden.

Während der Diskussion hatte Stadtbüchereileiterin Marianne Seidel betont, dass die Sichtbarkeit der Stadtbücherei für sie oberste Priorität bei der Entscheidung habe und sie sich daher klar für den Standort Güterbahnhof ausspreche. Und Martin Schmidt, Geschäftsführer der Städtischen Wohnbaugesellschaft Schorndorf (SWS) ergänzte: „Auch in anderen Städten haben moderne Büchereien einen exponierten Standort, an dem sie für die Menschen sichtbar sind. Der Güterbahnhof wäre eine solch markante Stelle.“ Mit dem Standort am Güterbahnhof bekäme die Weststadt einen weiteren „Drive“, sagte Werner Neher, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN. „Unsere Fraktion wird sich eindeutig für den Güterbahnhof aussprechen.“ Und für SPD-Stadtrat Hans-Ulrich Schmid wäre die Bücherei in der Rosenstraße ein Magnet – zumal kein Investor für die Fläche am Güterbahnhof in Sicht sei. Ohnehin verstehe er das Misstrauen gegenüber denjenigen, die wissen, worauf es bei einer modernen Bibliothek ankommt, nicht: „Wenn sich Marianne Seidel für den Standort Güterbahnhof ausspricht, dann vertraue ich ihr.“

„Wir haben einen super Standort, an dem die Bücherei ist und wo sie künftig sein soll“, sagte dagegen Ingo Sombrutzki, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU. Im Gegensatz zum Güterbahnhof habe der bisherige Standort am Park eine hohe Aufenthaltsqualität. Es könne dort mit der VHS, der bestehenden AWO-Begegnungsstätte, einem Seniorentreff, den das Seniorenforum fordert, ein „Haus der Bildung und Begegnung“ entstehen. Und für den CDU-Fraktionsvorsitzenden Hermann Beutel eigne sich der Standort Güterbahnhof überdies auch gut für eine Einzelhandelsnutzung. Unterstützung für die CDU kam von FDP/FW-Stadträtin Sabine Brennenstuhl – entgegen der vom Fraktionsvorsitzenden Peter Erdmann in nichtöffentlicher Sitzung angekündigten Zustimmung zum Verwaltungsvorschlag. Der CDU-Vorschlag müsse geprüft werden und eine Stadtbücherei müsse kein Prestigeobjekt sein, sondern ein an der Nutzbarkeit ausgerichtetes. Die in der Verwaltungsvorlage dargestellten Standortvorteile am Güterbahnhof sehe sie so nicht, erläuterte Brennenstuhl.

McArena im Sportpark

Bei einer Gegenstimme hat sich der Gemeinderat für den Bau und den Betrieb einer McArena ausgesprochen. Die Kosten liegen bei rund 350.000 Euro. „Wir bekommen hiermit eine tolle Kombination aus Sportplatz und Sporthalle, die das hervorragende Angebot im Sportpark Rems komplettiert“, sagte Erster Bürgermeister Edgar Hemmerich. Die McArena ist eine multifunktionale, überdachte Freilufthalle, die Hobby- und Freizeitsportler das ganze Jahr über gegen Entgelt nutzen können. Vergünstigte Tarife wird es für Schulen, Kindergärten und Jugendeinrichtungen geben. Die Stadt rechnet mit rund 18.000 Euro jährlichen Mieteinnahmen. Die Sportfläche hat eine Größe von 30 mal 15 Meter. Die ersten fünf Jahre wird die Firma McArena GmbH aus Backnang selbst die Halle von der Stadt pachten und betreiben. Nach fünf Jahren übernimmt die SG Schorndorf die Pacht und den Betrieb der Halle für weitere fünf Jahre. Erster Bürgermeister Hemmerich wies zudem darauf hin, dass die McArena im Hinblick auf die Remstal Gartenschau 2019 hervorragend als Veranstaltungsfläche genutzt werden könne: „Für die Bodenfläche gibt es spezielle Kunststoffplatten, die eingelegt werden können. So können darauf Veranstaltungen stattfinden, ohne den hochwertigen Kunstrasen zu beschädigen.“

Burg-Gymnasium

„Dies ist ein besonderer Tag für den Schulstandort Schorndorf“, betonte Oberbürgermeister Klopfer, nachdem der Gemeinderat einstimmig der Entwurfsplanung und der Kostenberechnung für den Neubau des Burg-Gymnasiums in Höhe von 25 Millionen Euro zugestimmt hatte. Zuvor hatte Architekt Dieter Broghammer den Stand der Planungen nochmals vorgestellt und erläutert, was sich im Vergleich zum Entwurf, mit dem das Büro Broghammer.Jana.Wohlleber den Architektenwettbewerb gewonnen hatte (wir berichteten), verändert hat. „Es hat zwei gravierende Veränderungen gegeben, ansonsten ist das räumliche Konzept geblieben“, so Broghammer. Zum einen werde die Mensa um ein Geschoss nach unten verlegt. Damit erreicht man die Mensa direkt über den Eingangsbereich auf Ebene der Straße „Hinter der Burg“. So könne ein Außenbereich für die Mensa angelegt werden, zudem störe diese den Schulbetrieb dann nicht. Außerdem werden alle Fachklassen im Erweiterungsbau untergebracht. „Da die normalen Klassenzimmer dann alle im Neubau sind, profitieren alle Schülerinnen und Schüler von den neuen Räumen“, erklärte Broghammer.

Eine Punktlandung gab es bei der detaillierten Kostenrechnung, die Claudia Weber-Rummel von der Projektsteuerungsgesellschaft HWP, vorstellte. Allerdings seien an einigen Stellen Einsparungen vonnöten gewesen, um die 25-Millionen-Euro-Grenze nicht zu überschreiten. „Wir haben sparsam aber nachhaltig geplant“, betonte Weber-Rummel. Und Broghammer ergänzte: „Die Einsparungen haben nicht wehgetan. Wir haben die Materialien, die wie für einen markanten Stadtbaustein brauchen und erstellen einen Bau, in dem sich die Schülerinnen und Schüler wohlfühlen werden.“