Stadtnachricht

Auf diesen Automobil-Sommer werden alle abfahren


Oldtimer vor dem Rathaus

Seit Schorndorfs berühmtester Sohn, Gottlieb Daimler, den ersten leichten und schnelllaufenden Benzinmotor erfand, ist das Auto der Wirtschaftsfaktor Nummer eins im "Ländle". Die vielen Zulieferbetriebe, die für die Automobilbranche produzieren, sind die Vertreter des zweiten Standbeins unserer heimischen Wirtschaft, dem Maschinenbau.

Ein Grund dafür, das Zugpferd unserer Wirtschaft, das Automobil, das 2011 seinen 125. Geburtstag feiert, einmal richtig hoch leben zu lassen. Dazu hat das Land Baden-Württemberg landesweit den sogenannten "Automobil-Sommer" ausgerufen. Alle Kommunen, Firmen und Kulturträger sind aufgerufen, sich daran zu beteiligen. Die zu diesem Projekt stattfindenden Veranstaltungen werden, sowohl international, als auch bundesweit beworben. Das Land hat zu diesem Veranstaltungsthema auch noch einen Wettbewerb ausgelobt. Für diesen hat sich Schorndorf zusammen mit den Remstal-Kommunen als "Leuchtturmprojekt" beworben.

Der Gemeinderat hat jetzt dem vom Amt für Stadtmarketing erarbeitenden Veranstaltungskonzept zum "Automobil-Sommer 2011" zugestimmt.

Als "Daimlerstadt" stellte Nicole Marquardt-Lindauer, die Leiterin des Amtes für Stadtmarketing, in der Gemeinderatssitzung mit Nachdruck bei der Präsentation des Projekts fest, habe man bei diesem Thema schließlich ein spezielles Interesse und eine besondere Verpflichtung. Außerdem wolle man mit den Veranstaltungen das Besucherinteresse fürs Remstal wecken und die Vielfalt der Region aufzeigen.

Eines der Hauptziele, die man letztendlich mit den Aktionen verfolge, laute: "Erschließung einer neuen Zielgruppe für den Tourismus, die Technik- und Automobilinteressierten.

Geplant ist eine Veranstaltungsreihe unter dem Motto "Zeitreise", bei der sich neben Schorndorf sieben weitere Kommunen der Region, der Landkreis und die Remstal-Route beteiligen.

Als weiteres verbindendes Element soll eine "Rallye Alternativ" mit energiesparsamen und umweltfreundlichen Fahrzeugen von Schwäbisch Gmünd bis nach Fellbach rollen.

Schorndorf hat sich an die "Spitze" der Veranstalter-Gemeinschaft gesetzt und organisiert die Veranstaltungen federführend und kommunenübergreifend.

In Schorndorf selbst sei folgendes Programm vorgesehen, erläuterte Marquardt-Lindauer. Der gesamte Obere und Mittlere Marktplatz soll in die Zeitwende zum 20. Jahrhundert versetzt werden. Mit allem, was dazugehört: Theatergruppen spielen Szenen, Pferdekutschen stehen auf dem Marktplatz, die anliegenden Geschäfte sollen umdekoriert werden. Die Eröffnungsveranstaltung soll in Schorndorf, die Abschlussveranstaltung in Fellbach stattfinden. Den beteiligten Städten und Gemeinden werden unterschiedliche zeitliche Epochen und Themen zugeordnet. Von der Erfindung des Automobils in Schorndorf bis hin zu Zukunftsvisionen über die Mobilität und des Verkehrs in Fellbach. Von dort aus ist der Sprung nach Stuttgart ins Mercedes-Benz Museum nicht weit.

Die daimlerstädtischen Stadtführer werden zum Thema Gründerjahre, Industrialisierung, soziale Fragen besonders geschult, um spezielle Führungen anbieten zu können. Darüber hinaus sei geplant mit den Kulturträgern in Kontakt zu treten, in der Hoffnung, dass ein weiterer Schwerpunkt insbesondere in den Galerien für Kunst und Technik, zum Beispiel mit einer Ausstellung zu den Lebensumständen in jenen Zeiten, gelegt werden könne.

Die Kosten für die Programmpunkte in Schorndorf (Veranstaltungs- und Bauhofkosten) belaufen sich nach den derzeitigen Schätzungen auf rund 63.000 Euro. Dazu fallen noch allgemeine Marketingkosten an, die auf alle beteiligten Kommunen umgelegt werden. Nach den derzeitigen Prognosen wird der Umlagebeitrag für Schorndorf etwa 8.000 Euro betragen. Die letztendlichen entstehenden Kosten werden in den Haushaltsplanentwurf 2011 eingearbeitet.