Stadtnachricht

Politik im Rathaus: FDP/FW-Fraktion


GR_Sabine_Brennenstuhl Zählt man Mannshaupten und Unterberken noch extra, so besteht Schorndorf auch aus neun Ortsteilen von ganz unterschiedlicher Größe: Weiler fast schon zusammengebaut mit der Kernstadt und mit S-Bahnanschluss der größte Teilort mit rund 4.000 Einwohnern, gefolgt vom zweitgrößten Haubersbronn im Wieslauftal mit derzeit rund 3.300 Einwohnern und großer Erweiterungsfläche als regionaler Wohnbauschwerpunkt. Im Einwohnerzahlmittelfeld mit rund je 2.000 Einwohnern befinden sich Miedelsbach ebenfalls im Wieslauftal mit hohem Verkehrsaufkommen an einer Verkehrsachse zur Autobahn und Schornbach im gleichnamigen Tal mit Mannshaupten auf der Höhe und schließlich mit rund 1.000 Einwohnern jeweils Ober- und Unterberken sowie Schlichten auf der Schurwaldhöhe, zwar klein aber fein gelegen. Mittelgroße und kleinere Dörfer mit ganz eigener Historie, zusammengefasst vor über 40 Jahren zur Stadt Schorndorf im Rahmen einer Verwaltungsreform zur Stärkung der Verwaltungseffizienz. Zur Stärkung der Stadt Schorndorf als Mittelzentrum im Remstal hat das beigetragen, insbesondere die pro Kopf erfolgenden Mittelzuwendungen des Landes generieren Mehreinnahmen in mehrfacher Millionenhöhe pro Jahr. Nur so ist die für ein Mittelzentrum erforderliche Infrastruktur machbar, wie beispielsweise der Neubau des Burggymnasiums oder die Renovierung des Schulzentrums Grauhalde. Der Erhalt einer gewissen Eigenständigkeit der eingemeindeten ehemaligen Dörfer gestaltet sich demgegenüber zunehmend schwieriger. Zentralisierung ist das in der Verwaltung und in Teilen des Gemeinderats großgeschriebene Zauberwort für verheißungsvolle Einsparpotenziale. Es lässt sich sicherlich trefflich darüber streiten, wie viel Eigenständigkeit denn noch sein muss, wo es doch vieles zentral in der Kernstadt gibt. Ortsteilrathäuser nebst Verwaltungsbüro und -mitarbeiter, Grundschule, Ganztagesschule, Ganztagesbetreuungseinrichtungen, Veranstaltungsräume und -plätze, Feuerwehrhäuser, Schwimmbäder, Backhäuser, Keltern, um mal einiges zu benennen. Ein Diskurs darüber sollte nicht nur auf Verwaltungsebene stattfinden, bevor entsprechende Sitzungsvorlagen erstellt werden und in den Dörfern selbst kaum mehr im Sinne einer Mitgestaltung agiert werden kann. Ein Austausch hierüber sollte vielmehr regelmäßig auch auf politischer Ebene stattfinden mit Teilnehmern aus den hierfür politisch gewählten Gremien Stadtrat und Ortschaftsrat. Die FDP/FW-Fraktion hat daher zum Einen eine Erhöhung der für den Erhalt und zur Förderung der Dorfgemeinschaft einzusetzenden Mittel für die Ortsteile im moderaten Rahmen von 25 Prozent beantragt, ebenso wie dies für kulturtreibende Einrichtungen in der Kernstadt auch regelmäßig erfolgt; ein in absoluten Zahlen geringer Beitrag, aber als Ausdruck der Anerkennung und Wertschätzung dieser wichtigen neudeutsch ausgedrückt „Quartiersarbeit“ auf den Dörfern. Darüber hinaus regt die FDP/FW-Fraktion auch eine mindestens jährlich stattfindende Gesprächsrunde auf politischer Ebene an, um dem Anliegen der beteiligten Dörfer auf ein gewisses Maß an Eigenständigkeit in Zukunft besser Rechnung zu tragen.