Stadtnachricht

Sie machen die Wege frei


Workcamp-Teilnehmer beim Unkrautjäten

Seit dem 23. August sind sieben TeilnehmerInnen eines internationalen Workcamps im Schorndorfer DRK-Haus an der Lortzingstraße untergebracht. Gemeinsam wohnen und kochen die sieben Freiwilligen dort mit ihren beiden Campleiterinnen Nicola Heer (23 Jahre) und Stefanie Engelhardt (24 Jahre) aus Deutschland noch bis zum 12. September. Weltweit ausgeschrieben hatte das Workcamp der Verein "Internationale Begegnung in Gemeinschaftsdiensten e. V." mit Sitz in Stuttgart.

Die jungen Leute sind zwischen 18 und 27 Jahren alt und kommen aus Italien, Japan, China, der Türkei, der Ukraine und Deutschland. Für die Teilnahme am Workcamp hat jeder 100 Euro bezahlt. Während der drei Wochen ihres Aufenthalts in der Daimlerstadt sind alle Sieben voll im Arbeitseinsatz und das dreißig Stunden pro Woche. Einsatzort ist das Naturdenkmal "Frauenberg" im Süden der Stadt. Dort sind sie mit Freischneide-Arbeiten an den historischen Wegen beschäftigt. Dazu gehört auch Unkrautjäten. Auch die vorhandenen "Stäffele" sollen wieder begehbar gemacht werden. Früher wurde am Frauenberg (auch Galgenberg) Wein angebaut.

Gearbeitet wird unter der fachlichen Anleitung von zwei Mitarbeitern des Baubetriebshofs. Auch bei Regen. Die erforderliche Kleidung haben alle mitgebracht.

Dass ihr Arbeitseinsatz in Deutschland kein Zuckerschlecken sein wird, wussten sie von vorneherein. In der Ausschreibung für das Workcamp stand nämlich ausdrücklich, dass es sich um harte körperliche Arbeit handelt, die geleistet werden muss.

Ihre Motive an dem Camp teilzunehmen sind unterschiedlicher Art. Miki (19 Jahre) aus Tokyo möchte nicht nur "stumpf" studieren, sondern sie will auch etwas Produktives machen. Luca (19 Jahre) kommt aus Italien und ist sehr stark daran interessiert, andere Kulturen kennenzulernen. Diesen Wunsch teilt er mit der 19-jährigen Nihan und dem 18-jährigen Doruk aus der Türkei. Oleksii (18 Jahre) aus der Ukraine studiert Maschinenbau. Er macht beim Workcamp mit, weil er sich sehr für die Natur und europäische Geschichte interessiert. Was diese anbelangt, ist ja die Daimlerstadt eine wahre "Fundgrube". Wenjing (23 Jahre) hatte die längste Anreise. Die Studentin kommt aus China. Für sie ist anderen Leuten helfen zu können, eines der schönsten Dinge in ihrem Leben. Sie hat sich schon vor Beginn des Projekts auf die Zusammenarbeit mit den anderen Freiwilligen gefreut.

Der älteste Teilnehmer ist mit seinen 27 Jahren Matthias aus Dorsten. Er ist von Beruf Zauberer und hat beim Grillfest im Hof des DRK-Hauses am letzten Sonntag schon einige Kostproben seines Könnens gegeben. Ganz schön baff waren die Zuschauer, unter ihnen drei Schülerinnen des Max-Planck-Gymnasiums, als er einen kleinen Holztisch über ihren Köpfen schweben ließ.

Der Besuch der jungen Schorndorferinnen vom MPG hat die Gäste ganz besonders gefreut. Verständigungsprobleme gab es keine. Alle Workcamp-Teilnehmer sprechen Englisch. So konnte man sich gut untereinander austauschen.

Aber es steht nicht nur Arbeiten auf der Tagesordnung. An den Wochenenden machen die jungen Leute Ausflüge. Sie besuchten bisher Stuttgart, Heidelberg und machten einen Tripp in den Schwarzwald.

Gleich in der ersten Woche ihres Aufenthalts wurden die internationalen Gäste, die seitens der Stadt von Sigrid Maier-Rupp betreut werden, von Oberbürgermeister Matthias Klopfer im Rathaus empfangen.