Stadtnachricht

Kunstmarkt im Rathaus


Von Freitag, 3. bis Sonntag, 5. Dezember, präsentieren im Rathaus am Marktplatz Schorndorfer Künstlerinnen und Künstler ihre Arbeiten auf dem Schorndorfer Kunstmarkt.

Durchaus auch als Werkschau zu betrachten, ist der Schorndorfer Kunstmarkt eine feste Größe in der Kunstregion. Der Kunstmarkt bietet einen idealen Rahmen, sich von der geballten Qualität der hiesigen Künstlerszene einen Eindruck zu verschaffen, mit den anwesenden KünstlerInnen in Kontakt zu treten und natürlich deren Werke zu erstehen. Öffnungszeiten: Freitag 19 bis 22 Uhr, Samstag und Sonntag 11 bis 18 Uhr.

Traditionell wird dabei die Schorndorfer Edition vorgestellt. Dieses Jahr gestaltete Hardy Langer die Edition 21 mit dem Titel "unschuldig machen". Vorgestellt wird das Objekt am Freitag, 3. Dezember um 19 Uhr. Nach einem Grußwort von Oberbürgermeister Matthias Klopfer führt Thomas Milz in das Werk des Schorndorfer Künstlers ein. Die Edition kann beim Kunstmarkt erworben werden. Danach ist der Kauf in den Galerien für Kunst und Technik und dem Kulturforum möglich.

Unschuldig machen

Das Weiche und das Harte, Sentimentalität und Brutalität, Reinheit und Schmutz liegen in Hardy Langers Objektkasten "unschuldig machen" mit verlockender Sinnlichkeit geradezu obszön ineinander gebettet vor unseren Augen. Ein hoch aufgeladenes Ding-Arrangement, das sowohl ästhetisch geradezu anmutig wie psychoanalytisch kühl sezierend auf das innig erotische Verhältnis zwischen "Waschlappen" und Waffenfetischismus zielt.

Langer hat für dieses in den vergangenen Jahren die Öffentlichkeit umtreibende Thema einen kleinen, schließbaren, schwarzen Tabu-Schrein entworfen, der sich geöffnet als eine peinlich berührende Totenkiste zu erkennen gibt. Eine zu milchig weißer Seife gegossene Pistole - muss man wissen, dass ihr Modell die Waffe eines Mörders war? - liegt da bleich aufgebahrt auf ihrem düsteren Leichenbettchen.

Dieses Objekt-Still-Leben, das wie beiläufig auch Geschlechterspannungen mittransportiert und anschaulich macht, überlässt es dezent der Fantasie des Betrachters, sich die Tat vorzustellen, die hier rein gewaschen werden will.