Stadtnachricht

Am Montag beginnt "Abenteuer Schule"


(jab) - Derzeit investiert die Stadt zwei Millionen Euro in die energetische Sanierung des Max-Planck-Gymnasiums (MPG) und der Gottlieb-Daimler-Realschule (GDRS). Damit der Zuschuss über 1,5 Millionen Euro aus dem Konjunkturprogramm abgerufen werden kann, musste unter zeitlichem Höchstdruck geplant und gearbeitet werden. Die Vergabe erfolgte Anfang Juli. Möglich war dies nur mit Hilfe von den örtlichen Architektenbüros Schatz und Claus Stammler, die auch für die Bauleitung verantwortlich zeichnen. Während man beim MPG im Zeitplan liegt, gab es bei der GDRS Verzögerungen. Claus Stammler: "Eine Baufirma ist spät in die Gänge gekommen. Es ist nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgenommen haben." Weil zwei Millionen in wenigen Wochen auch bei großen Anstrengungen kaum zu verbauen sind und zudem parallel das "normale" Sanierungsprogramm abgewickelt wird, muss noch einige Wochen nach Unterrichtsbeginn weiter gearbeitet werden. Die Schulen sind dafür organisatorisch gerüstet, wie Monika Burr-Jäckel (MPG) und Bernd Schuster (GDRS) bei einer Baustellenbesichtigung mit Stadträten, Pressevertretern und Mitarbeitern des Bürgermeisteramts versicherten.

Schuster, der nach eigenem Bekunden inzwischen bei der Bauverzögerung die Phase der Enttäuschung überwunden hat, spricht vom "Abenteuer Schule", bei dessen Anblick kommende Woche einige große Augen machen würden. In der Tat sind derzeit beide Baukomplexe (noch) eine große Baustelle. Klassenzimmer wurden ausgeräumt, Decken abgehängt, Elektrokabel hängen bündelweise herunter und zwischen Farb- und Abfallkübeln bewegen sich Arbeiter mit Leitern, Zangen und Wasserwaage auf den Fluren. Trotz des Durcheinanders freut sich der Schulleiter, dass man jetzt den Baufortschritt wenigstens deutlich sieht. Wichtig sei, dass alles zu einem ordentlichen Ende gebracht wird: "Dafür nimmt man einiges in Kauf". Dankbar über die Verbesserung der baulichen Situation am MPG zeigte sich die stellvertretende Schulleiterin Monika Burr-Jäckel. Sie verwies auf die undichten Fenster: "Bei einigen kann man am Rahmen durchschauen." Im Winter führte dies auch bei aufgedrehter Heizung in manchen Klassenzimmern zu Kühlschranktemperaturen. Weil einige Klassen außer Haus sind, wie beispielsweise im Schullandheim, lasse sich der Unterricht während der noch rund zwei Wochen dauernden Bauarbeiten relativ leicht umschichten.

Am MPG werden an der Ost- und Nordfassade sämtliche Fenster erneuert. Der Brandschutz wird verbessert und in 17 Klassenzimmern kommt es zu einer Erneuerung der abgehängten Decken mit neuer Beleuchtung. Der Windfang wurde zugunsten des Innenraums und damit der Schüler verkleinert. An der GDRS wird ebenfalls der Brandschutz auf Vordermann gebracht, die Beleuchtung saniert und die Elektrik erneuert. Die abgehängten Decken brachten es dann zutage, dass weitaus mehr neue Kabel eingezogen werden müssen, als nach Stichproben kalkuliert. Auch in anderen Bereichen mussten auf der Baustelle Entscheidungen getroffen werden, um keinen Stillstand herbeizuführen. Hochbauamtsleiter Reiner Mars schätzt die Mehrkosten auf rund 500.000 Euro. Eine Aufstellung wird dem Gemeinderat noch vorgelegt.

OB Matthias Klopfer sieht das Geld in den beiden Schulen gut angelegt. Er empfiehlt, das Beste aus der Situation zu machen. Auch ihn ärgert es, wenn eine Baufirma sehenden Auges zeitliche Verpflichtungen eingeht, die sie nicht einhalten kann oder will. Man müsse deshalb in Betracht ziehen, solche Partner an Ausschreibungen nicht mehr zu beteiligen.