Stadtnachricht

Die Ausfüllhilfe ist eine Erfolgsgeschichte


„Es ist eine Erfolgsgeschichte“, stellt Erster Bürgermeister Edgar Hemmerich nach einem Jahr Ausfüllhilfe fest. Das Programm, bei dem Ehrenamtliche helfen, Formulare auszufüllen, erfreut sich immer größerer Beliebtheit. „Am Anfang konnte ich während der Zeiten noch einkaufen gehen“, erzählt Barbara Lischik-Nickel. Die ehrenamtliche Helferin war von Beginn an, nämlich seit Juli 2018, als das Programm ins Leben gerufen wurde, dabei. „Heute stehen die Leute Schlange mit ihren Unterlagen“, sagt sie. „Teilweise mussten wir sogar schon welche wegschicken.“

Freude über den Erfolg bei allen Beteiligten.

Und gerade aus diesem Grund sucht das Familienzentrum zwei weitere ehrenamtliche Helfer. „Wer sprachlich fit, aber auch offen und interessiert für Neues und neue Leute ist, passt perfekt in das Team der Ausfüllhilfe“, meint Christian Bergmann, Fachbereichsleiter Familie und Soziales. Die Ehrenamtlichen arbeiten immer in Zweierteams. Bislang bilden Anne Brauchler und Brigitte Berner sowie Barbara Lischik-Nickel und Constanze Haug jeweils ein Team. Dienstags von 9.30 bis 11 Uhr und mittwochs von 18 bis 19 Uhr sind sie im Familienzentrum in der Karlstraße 19 zu finden. Sie helfen bei Anträgen fürs Job- Center, für die Krankenkasse, zum Elterngeld oder zur Rundfunkbefreiung. Und manchmal auch bei Briefen.

Ihre „Kunden“ sind dabei oftmals ältere Menschen, die sich unsicher fühlen. Für viele Damen gehobenen Alters hat das Ausfüllen von Formularen früher der Ehemann übernommen. Nach dem Ableben des Gatten sind sie dann erstmal überfordert. Es fragen auch viele Migranten nach Rat. Aber selbst Akademiker waren schon bei den engagierten Damen. „Sogar die hatten Probleme mit dem Fachchinesisch“, erzählt Barbara Lischik-Nickel amüsiert.

Die Leistung der vier Frauen im Familienzentrum wurde mit Blumensträußen und Schokolade gewürdigt. Nach über einem Jahr haben sie ihren hundertsten Termin gehabt. Und es ist kein Ende in Sicht. Schließlich machen die Damen ihr Ehrenamt aus Überzeugung. Barbara Lischik-Nickel und Anne Brauchler, beide ehemalige Mitarbeiterinnen der Stadt, finden „keine Ruhe im Ruhestand“, wie ihr ehemaliger Chef Edgar Hemmerich es ausdrückt. Und Constanze Haug war schon länger auf der Suche nach einem Ehrenamt. Als ihr dann der Flyer von Scho Engagiert, dem Schorndorfer Ehrenamtsprogramm, in die Hände fiel, war ihr Schicksal besiegelt: Die Ausfüllhilfe und sie hatten sich gefunden.

Damit das Programm nun nicht überlaufen wird, soll es um ein Zweierteam erweitert werden. „Wir freuen uns über jeden, der helfen kann“, sagt Christian Bergmann. Melden können sich Interessierte bei Lena Rosteck vom Fachbereich Familie und Soziales per Mail an Lena.Rosteck(at)Schorndorf.de oder unter Telefon 602-3310.

Die Ausfüllhilfe ist ein Projekt des Familienzentrums in Kooperation mit der Stadtverwaltung Schorndorf, Fachbereich Familie und Soziales. Sie fällt unter den Sonderschwerpunkt zum Thema „Förderung der Lese-, Schreib- und Rechenkompetenzen“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und des Ministeriums für Bildung und Forschung.