Stadtnachricht

Stufenweise Taktverdichtung von und nach Schorndorf


Die Entwicklung der S-Bahn-Taktung.

Jedes Jahr im Dezember gibt es den großen Fahrplanwechsel in der Region Stuttgart und dieses Mal hat dieser ganz besonders große Veränderungen herbeigeführt. Denn seit dem 15. Dezember kann man auf den Strecken der S1 bis S6 von Montag bis Freitag zwischen 6 und 10 Uhr sowie zwischen 12 und 20.30 Uhr im verdichteten Takt fahren. Das bedeutet auch für Schorndorf und die Linie S2 ein deutlich größeres Angebot über den Tag.

Diese Weiterentwicklung ist wichtig, denn die S-Bahn ist maßgeblicher Bestandteil eines attraktiven und erfolgreichen ÖPNV in der Region und unverzichtbar für eine nachhaltige Mobilität. Im Jahr 2018 wurde mit über 131 Millionen Reisenden ein weiterer Fahrgastrekord aufgestellt. Täglich nutzen mehr als 430.000 Fahrgäste die S-Bahn auf dem Weg zur Arbeit, Universität und Schule oder während ihrer Freizeit. Die Grundlage für diese Entwicklung hat die Politik mit weitsichtigen Beschlüssen unter anderem zum Ausbau des Streckennetzes und des Verkehrsangebots sowie durch den Kauf zusätzlicher Züge geschaffen. Ein Blick in die jüngste Vergangenheit zeigt, was dies ganz praktisch bedeutet: Im Dezember 2014 hat die Regionalversammlung die Aufstockung der Fahrzeugflotte beschlossen. Allein im Berufsverkehr konnten so rund 3.300 zusätzliche Sitzplätze angeboten und auch im Freizeitverkehr die Kapazitäten ausgeweitet werden.

Mehr Züge sorgen für eine pünktliche Bahn

Zudem bringen neue Fahrzeuge Entlastung an den neuralgischen Punkten – das sind die Endstationen einer Linie, so wie Schorndorf, an denen die S-Bahn nach einem kurzen Aufenthalt wieder in Gegenrichtung abfährt. Durch den zusätzlichen Zug kann die Abfahrt in Gegenrichtung auch dann pünktlich gestartet werden, wenn die ankommende S-Bahn verspätet ist. Die Verspätung überträgt sich also nicht und die Pünktlichkeit wird im gesamten System stabilisiert.

Wie entsteht eigentlich das S-Bahn-Angebot?

Bei der Planung des Angebots stehen die Bedürfnisse der Fahrgäste im Vordergrund. Der Verband Region Stuttgart bestellt und bezahlt die Leistungen und legt konkret fest, in welchem Takt und wie lange die S-Bahnen und weitere regionale Nebenbahnen unterwegs sind. Für den Betrieb verantwortlich und vom Verband Region Stuttgart beauftragt ist die DB Regio AG. Das hört sich zunächst vielleicht nicht besonders spannend an. Schaut man jedoch näher hin, wird klar, welche umfangreichen Angebotsausweitungen im S-Bahn-Fahrplan in den vergangenen Jahren realisiert wurden. Ein Beispiel ist das stark erweiterte Fahrtenangebot in der Nacht. So fahren die S-Bahnen seit Dezember 2012 unter der Woche bis weit nach Mitternacht. Und wie in Berlin fährt auch die Stuttgarter S-Bahn am Wochenende durchgehend – nicht nur für Nachtschwärmer ein starkes Angebot „rund um die Uhr“.

Stufenweise Taktverdichtung

Verändert hat sich das Mobilitätsbedürfnis auch in anderen Bereichen. So ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei einer Flexibilisierung der Arbeitswelt ein wesentlicher Aspekt in unserer Gesellschaft. Dadurch sind immer mehr Menschen auch außerhalb der Hauptverkehrszeit auf einen dichten Takt angewiesen. Und überdies ist es selbstverständlich, dass auch Geschäftsreisende aus der Region die ersten Züge am Hauptbahnhof oder den Flughafen bereits am frühen Morgen mit der S-Bahn erreichen können. All das wird Schritt für Schritt in den Fahrplan übersetzt.

Alle Anforderungen an den S-Bahn-Verkehr hat die Region gebündelt und verschiedene Pakete mit Angebotsausweitungen im Fahrplan geschnürt: Bisher beschränkte sich der 15-Minuten-Takt auf die Hauptverkehrszeit. Seit Dezember 2017 wird der S-Bahn-Verkehr bis Ende 2020 in vier Stufen zu einem ganztägigen Viertelstundentakt ausgebaut. Der Flughafen kann aus allen Richtungen bereits um 4.57 Uhr erreicht werden. Auch die ersten Fernzüge ab dem Stuttgarter Hauptbahnhof sind seit Dezember 2018 durch die Flughafen-Frühanbindung an die S-Bahn angeschlossen.

Der Fahrplan lebt

Auch zukünftig „lebt“ der Fahrplan der S-Bahn Stuttgart und wird auf die Anforderungen der Fahrgäste ausgerichtet. Erst im Januar 2019 wurden 58 weitere neue S-Bahn-Züge bestellt. Damit erhöht sich die Fahrzeuganzahl bei der S-Bahn ab 2022 um knapp 40 Prozent. Somit werden die Voraussetzungen geschaffen, dass mehr Fahrten durchgeführt werden, mehr Fahrgäste Platz finden und neue Strecken in Betrieb gehen können.

Mehr Informationen finden Interessierte im Internet www.s-bahn-stuttgart.de sowie im S-Bahn-Magazin, das halbjährlich erscheint und kostenlos in den S-Bahnen ausliegt.

(Quelle: S-Bahn-Magazin, Region Stuttgart, Ausgabe Winter 2019/2020)