Stadtnachricht

Spendenaufruf für die Schorndorfer Tafel


Die Tafel Schorndorf benötigt dringend Spenden.

Seit einiger Zeit ist die Tafel coronabedingt geschlossen, doch ihre Hilfe wird weiter benötigt. Immer mehr Menschen in Schorndorf können sich nicht regelmäßig Essen kaufen und brauchen dringend Unterstützung. Verstärkt wird diese Entwicklung durch die Corona-Pandemie. Die Verantwortlichen der Schorndorfer Tafel machen sich daher Sorgen. Renate Frank, die den Tafelladen gemeinsam mit Helmut Topfstedt leitet, sagt zur aktuellen Situation: „Wir müssen vorsichtig damit umgehen.“ Doch bei einem Pressetermin ist zu spüren, dass sie die Schließung sehr beschäftigt.

Hilferuf

In einem Brief baten die Verantwortlichen der Schorndorfer Tafel Oberbürgermeister Matthias Klopfer um Hilfe. Ein wichtiger Faktor ist Geld. Da ihm die Situation der Tafel ganz persönlich am Herzen liegt, hat er zum Telefonhörer gegriffen und potenzielle Unterstützer kontaktiert. „Die positive Resonanz war beeindruckend und so haben wir heute bereits Zusagen für mehr als 25.000 Euro Spenden“, berichtet Klopfer. Renate Frank engagiert sich bereits seit zehn Jahren bei der Tafel und ist begeistert vom bisherigen Erfolg des Aufrufs: „Ich bin ehrlich gesagt sprachlos. Das übertrifft absolut meine Erwartungen.“ Wenn ihr die Adressen bekannt sind, versendet sie auch gerne Spendenbescheinigungen. Einige Spenden gingen aber auch anonym ein.

Die Ehrenamtlichen der Tafel besorgen mit dem Geld Gutscheine von Lebensmittelläden, in den Werten zehn Euro und 20 Euro, die an die Kunden ausgegeben werden. Die Ausgabe richtet sich nach der jeweiligen Größe der Familie und jeder Kunde hat die Möglichkeit, einmal wöchentlich einen Gutschein zu erhalten. Bisher wurden bereits etwa 1.000 Berechtigungsscheine ausgegeben und damit etwa 2.000 Personen unterstützt. Zum Einzugsgebiet des Tafelladens Schorndorf gehören auch die Gemeinden Urbach, Plüderhausen und Remshalden sowie das Wieslauftal. Einmal mehr wird die Bedeutung der Arbeit, welche die Arbeiterwohlfahrt (AWO) leistet, deutlich.

Im Frühjahr hat die Tafel bereits viel Geld investiert in Hygienemaßnahmen. Das Hygienekonzept sieht auch Einlasspersonal vor und maximal vier Personen sind zur selben Zeit im Laden erlaubt. „Unser Konzept ist gut“, betont Renate Frank. Das Ziel ist daher, die Tafel vor Weihnachten wieder zu öffnen. „Wir planen und hoffen, am 7. Dezember öffnen zu können“, so Renate Frank. Doch das steht noch in den Sternen. Zwar fällt die Tafel nicht grundsätzlich unter die Schließungsregelung, da sie einem Lebensmittelmarkt gleichzustellen ist, doch die anhaltend hohen Infektionszahlen sorgen für Ungewissheit. Der Gesundheitsschutz der Kunden und vor allem der Mitarbeiter hat oberste Priorität. Die räumlichen Verhältnisse im Tafelladen sind begrenzt. Tim Schopf, Vorsitzender der Arbeiterwohlfahrt Schorndorf, spricht von einer großen Verantwortung, die alle gemeinsam mit der Schließung der Tafel tragen. „Es ist bewundernswert, was das Team leistet“, betont er. Für die Zukunft sollen nun auch räumliche Möglichkeiten geprüft werden, denn es geht darum, dauerhafte Lösungen zu finden. Renate Frank blickt dennoch zuversichtlich in die Zukunft: „Viele unserer Ehrenamtlichen freuen sich bereits darauf, wieder arbeiten zu dürfen.“

Neben Schorndorfs Oberbürgermeister hat auch Marcus Seibold, derzeitiger Präsident des Lions Clubs Welzheim, bereits die Werbetrommel gerührt im Kreis seiner Mitglieder. „Eine kurzfristige Spende des Vereins ist nicht möglich, da wir hierfür erst einen Beschluss benötigen“, so Seibold. Doch er geht selbst mit positivem Beispiel voran und hat 5.000 Euro gespendet, die bisher höchste Summe. Auch die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung Schorndorf beteiligen sich am Spendenaufruf für die Schorndorfer Tafel. Vom städtischen Zuschuss für die nicht stattfindenden Weihnachtsfeiern, gehen pro Person fünf Euro an die Tafel. Einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben sich dafür entschieden, den gesamten Zuschuss zu spenden. Das ergibt eine Spendensumme von etwa 3.000 Euro. Das Ziel definiert Matthias Klopfer ganz deutlich: „Bis zum Ende des Jahres wollen wir die Spendensumme auf 50.000 Euro verdoppeln.“ Dabei zeigt er sich optimistisch: „Ich habe selbst 1.000 Euro gespendet und bin überzeugt, dass uns das gemeinsam gelingt.“

Die Tafel freut sich über jede Spende auf folgendes Konto:

IBAN: DE25602500100005376708
BIC: SOLADES1WBN
Stichwort: Gutscheine

Tafel Schorndorf gibt weiter Gutscheine aus

Die Tafel hat coronabedingt vorerst geschlossen, kann seinen Kunden jedoch dank Geldspenden aus der Bevölkerung und der Stadtverwaltung bis zur Wiederöffnung eine Überbrückungshilfe anbieten. Inhaber von gültigen Einkaufsberechtigungskarten der Tafel Schorndorf erhalten einmal pro Woche Einkaufsgutscheine der Discounter Aldi und Lidl. Die Höhe der finanziellen Einkaufshilfe richtet sich nach der Familiengröße. Ausgegeben werden die Einkaufsgutscheine am Donnerstag, 3., und am Freitag, 4. Dezember, jeweils von 12 bis 15 Uhr am Eingang der Tafel Schorndorf.

Sollte jemand wegen akuter Krankheit oder Quarantäne diesen Termin nicht wahrnehmen können, werden die Gutscheine nach telefonischer Abklärung durch Tafelmitarbeiter persönlich überbracht oder in den Briefkasten geworfen. Die Tafel versucht, so bald wie möglich wieder zu den gewohnten Zeiten zu öffnen.