Stadtnachricht

Ein Gefühl der Sicherheit, um sich im Einsatz konzentrieren zu können


Übergabe  der Coronatest Spenden auf dem Marktplatz

Während man in Schorndorf oder generell in Deutschland schnell und einfach an Corona Schnell- oder Selbsttests kommt, sieht die Lage in Paraguay etwas anders aus. Dorthin wanderte die Schorndorferin Maria-Elena Dubberke 2017 gemeinsam mit ihren Eltern aus. Besondere Aufmerksamkeit bekam das Thema, als die damals erst 16-Jährige, die Mitglied der Jugendfeuerwehr Miedelsbach war, beschloss, in ihrer neuen Heimat Calos Pfannl eine Feuerwehr zu gründen. Diese Idee begründet Maria-Elena so: „Unser neues Zuhause ist eine kleine Gemeinde in der deutschsprachigen Kolonie Independencia, in der insgesamt rund 5.600 Einwohner leben. Die nächste größere Feuerwehr liegt ungefähr 40 Kilometer weit weg in Villarrica. Bei einer Alarmierung in unserer Gemeinde kann also viel Zeit vergehen, bis die Feuerwehr am Einsatzort eintrifft.“ Mit einem ausrangierten Feuerwehrauto, Einsatzausrüstungen und vielen weiteren Spenden ging es damals in die neue Heimat. Maria-Elena Dubberke machte ihren Traum wahr und baute dort eine Feuerwehr auf. Alles lief prima, bis auch Paraguay von der Coronapandemie ausgebremst wurde.
„Coronaselbsttests gibt es in Paraguay nicht zu erwerben. Sich im Krankenhaus mit einem Schnelltest testen zu lassen kostet umgerechnet knapp 33 Euro“, erklärt Maria-Elena.
Als sie im April in Deutschland war, kam sie gemeinsam mit Jochen Rapp von der Feuerwehr Schornbach auf die Idee, Selbsttests aus Deutschland mit nach Paraguay zu nehmen. „Ich wollte meine Feuerwehrleute auf der sicheren Seite haben und ihnen die Möglichkeit geben, sich schnell und einfach zu testen. Jochen Rapp sagte mir, er habe gelesen, dass in Schorndorf Kinderlutschtests zurückgegeben werden mussten, weil die Packungsbeilage nicht auf deutsch war. Da beschlossen wir, Kontakt aufzunehmen.“
Anton Marino, Geschäftsführer von SuS Waiblingen, der die Stadt Schorndorf mit Corona-Schutzausrüstung beliefert, versprach seine Unterstützung. „Herr Marino war sehr hilfsbereit und gutherzig und hat sich uns direkt angenommen. Wir haben einen Termin gemacht, bei dem er uns kurzerhand FFP2 Masken, Selbsttests und Handschuhe sowie OP-Kittel versprochen hat, von denen ich gleich 200 Tests sowie Masken und Handschuhe, mit einem von Jochen gespendeten Koffer mit nach Paraguay genommen haben“, erklärt Maria-Elena Dubberke.

Eine Coronatest wird durchgeführt

Insgesamt spendete Anton Marino gemeinsam mit seinem Kooperationspartner Michael Scholz von MS-Print Ludwigsburg unglaubliche 2.000 Tester, 5.000 Handschuhe, 3.000 OP-Masken, 20.000 FFP2 Masken sowie OP-Kittel, Visiere und alles was eine Teststation benötigt. „Ich war von Maria-Elenas Engagement begeistert und wollte ihr gerne helfen“, erklärt Marino seine Spendenbereitschaft. Die Stadt Schorndorf beteiligte sich mit 250 Selbsttests an der Spende an die Feuerwehr Carlos Pfannl.
Kürzlich wurden nun die Tests und Schutzausrüstungen übergeben. Diese sind per Container auf dem Weg nach Paraguay, wo sie in circa zwei Monaten ankommen werden.
„Es gibt den Jungs und Mädels ein Gefühl der Sicherheit, so können sie sich im Einsatz auf den Einsatz konzentrieren, da sie wissen, dass entweder der Patient direkt oder sie selbst nach Tagen getestet werden. Außerdem können wir uns ohne Probleme treffen und zusammen üben“, freut sich Feuerwehrchefin Maria-Elena Dubberke und ergänzt: „Wir sind auf jeden Fall mehr als dankbar! Die Tests haben uns schon einen guten Dienst erwiesen.“