Stadtnachricht

Vollgas bei der Kinderbtreuung


Die Stadt Schorndorf arbeitet mit Vollgas am Ausbau der Betreuung für Kinder unter drei Jahren. Die Erfolge werden bis Ende des nächsten Kindergartenjahres noch deutlicher sichtbar. Dann werden 202 Plätze zur Verfügung stehen, was einer Quote von 28,9 Prozent entspricht. Dies geht aus dem ambitionierten Programm hervor, das im Rahmen des neuen Kinderbedarfsplans jetzt dem Gemeinderat vorgestellt wurde. Das Gremium befürwortete die Fortschreibung einstimmig. Von den Sprechern der Fraktionen kam durchweg Lob und Zuspruch für das rasante, aber deshalb auch kostspielige Tempo. So werden in diesem und dem nächsten Jahr über 1,5 Millionen Euro investiert, die laufenden Betriebskosten werden jährlich um 900.000 Euro steigen. Für diese finanzielle Leistung, so OB Matthias Klopfer und EBM Horst Reingruber übereinstimmend, werden wir einen guten Standard erhalten.

Beim Kinderhaus "Am Schloss" gehen die Umbauarbeiten zügig voran

Hier knüpfte FDP/FW-Fraktionsvorsitzender Peter Erdmann an: "Diese heftige Kostenerhöhung können wir uns eigentlich gar nicht leisten." Er setze jedoch seine Hoffnung auf die neue Landesregierung, deren Parteien vor der Wahl entsprechende Unterstützungs-Ankündigungen gemacht hätten. Auch weil das Fachamt im Rathaus die Situation im Griff habe und dessen Vorlagen stimmig seien, ist Erdmann "guten Mutes, dass wir die Quote gemeinsam schaffen." Weil man "fast bei Null gestartet ist", spricht SPD-Fraktionsvorsitzender Karl-Otto Völker von einer gewaltigen Leistung: "Wir haben da einen riesigen Nachholbedarf." Wer in die Kinderbetreuung investiere, müsse nun einmal Geld in die Hand nehmen. Ähnliches war von Stadtrat Ingo Sombrutzki (CDU) zu vernehmen: "Wir sorgen mit den Investitionen für eine familienfreundliche Stadt." Allerdings gäbe es für die unter Dreijährigen noch einiges zu tun. Vor allem in Miedelsbach und Weiler müsse bald reagiert werden. Seine Kollegin Nadia Pagano von den Grünen freute sich, dass die Umbauarbeiten beim künftigen Kinderhaus "Am Schloss" vorangehen: "Dies ist ein Vorteil für Schorndorf."

Das beschlossene Programm sieht folgende Verbesserungen vor. In den Räumen Schlichtener Straße 31 werden im Rahmen des TigeR-Konzepts (Tagespflege in anderen geeigneten Räumen) acht Plätze für unter Dreijährige geschaffen. Mit dem Tagesmütter- und Elternverein wird eine Vereinbarung abgeschlossen. Im Kindi St. Markus wird zum Kindergartenjahr 2011/2012 eine zusätzliche Krippengruppe mit zehn Plätzen eingerichtet. Die Öffnungszeiten im Kindergarten Sommerhalde werden den Wünschen der Nutzer angepasst. Im Forsthof-Kindergarten wird ab September dieses Jahres eine weitere Waldkindergartengruppe mit 20 Plätzen eingerichtet. In Oberberken plant das SOS-Kinderdorf in einem Haus spätestens ab dem Kindergartenjahr 2012/13 eine weitere Krippengruppe mit zehn Plätzen. Das transparente Anmeldeverfahren "Little Bird" wird eingeführt. Die Kosten für das Internet-Portal belaufen sich einmalig auf knapp 40.000 Euro und dann jährlich auf rund 10.000 Euro. Der Mietvertrag für den Kindergarten "Stadthaus" an der Gmünder Straße läuft Mitte 2016 aus. Da ein geeigneter Außenbereich fehlt, soll nach einem alternativen Standort gesucht werden. Auf Vorbehalte der CDU stieß der Mehrheitsbeschluss, im Röhm-Areal eine Waldorf-Kinderkrippe mit zunächst zehn Plätzen in den Bedarfsplan aufzunehmen.